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3 Effekte, die Sport auf die Psyche hat

  • Kurzfristig: Sport ist ein Stresskiller. 
    Prof. Schneider: „Evolutionstechnisch bedingt sind die Stresshormone überlebensnotwendig. Sie setzen Kräfte frei, die uns ermöglichen, zu kämpfen, zu jagen – oder eben als Gejagter wegzulaufen. Heutzutage ist es natürlich keine Lösung, dem Kollegen eine auszuteilen oder wegzulaufen, wenn uns etwas stresst. Diese Kanalisation durch Bewegung fehlt also. Absolvieren wir aber ein anstrengendes Workout, dann bauen wir so ganz effektiv und gesellschaftstauglich Stress ab.“
  • Mittelfristig: Der Schlaf wird besser, das Denkvermögen profitiert. 
    „Sport macht müde. Wer müde ist, schläft besser und hat damit eine bessere kognitive Leistungsfähigkeit am nächsten Tag.“
  • Langfristig: Wir bleiben flexibel, lern- und anpassungsfähig.
    „Wir wissen, dass Sport langfristig zur Neuro- und Synaptogenese führt, das heißt, zur Ausbildung von neuen Nervenzellen und Verschaltungen der Nervenzellen.“


Und das Sozialleben ist ebenso mit Bewegung verknüpft: Einerseits machen wir gern Sport mit unseren Mitmenschen, andererseits werden zwischenmenschliche Fähigkeiten durch die gemeinsame Bewegung gestärkt – #nice, oder?

Problem 1: Unsicherheit, wenig Selbstvertrauen, Angst vor Konflikten

Lösung: (Kick-)Boxen, Fitboxen, Krav Maga, Martial Arts etc.

▶︎ Erklärung: Nicht zufällig waren es zu Schulzeiten immer die Sportskanonen, die vor Selbstbewusstsein strotzten: „Auf den Baum klettern, Fußball und Fangen spielen – schon in der Kindheit testen wir uns körperlich aus, und das gibt Vertrauen in den eigenen Körper und auch in uns selbst.“ Wir merken, was der Körper alles kann, wir lernen Disziplinen kennen, in denen wir richtig gut sind – das wischt Unsicherheiten weg und wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus.

„Es ist also elementar, dass Kinder sich in vielen verschiedenen Sportarten ausprobieren, ruhig auch mal merken, wie es ist, hinzufallen und wieder aufzustehen. Übung macht den Meister. Das sind körperliche Erfahrungen, die auch im weiteren Leben helfen. Kämpfen, nicht immer sofort aufgeben und auch mal auf die Nase fallen, im sprichwörtlichen Sinne, aber dann die Kraft und den Mut haben, weiterzumachen.“

Auch im Erwachsenenalter kann Bewegung Selbstbewusstsein schenken:

„Besonders Sportarten, wie Kampfsport, Selbstverteidigung usw. sind hier zu nennen. Schon die Körpersprache, die man z.B. beim Boxen erlernt, signalisiert Selbstvertrauen“, so der Sportexperte. Dieses Gefühl überträgt sich dann auch auf andere Konflikte im Privaten oder im Beruf. 

Problem 2: Fehlende Kreativität, Entscheidungsschwierigkeiten

Lösung: Ein anspruchsvolles Workout, z.B. Radfahren in schwierigem Gelände, Yoga in herausfordernden Posen oder Joggen, Schwimmen o.ä. unter Vollgas.

▶︎ Erklärung: Eine Pause von schwierigen kognitiven Tätigkeiten ist immer gut für das Gehirn. Treibt man in so einer Pause Sport, hat das noch einen krasseren Effekt: „Für Bewegungen werden ganz andere Hirnareale aktiviert als bei der reinen Denkarbeit. Es wird also Rechenleistung von dem frontalen Kortex (der hauptsächlich für die Denkarbeit zuständig ist) abgezogen und in den motorischen Kortex (der Bewegungen steuert) gesendet. Das kann übrigens elektrophysiologisch nachgewiesen werden und passiert auf diese Weise in jedem Alter. So kann sich der frontale Kortex erst mal regenerieren, ist nach dieser Pause wieder empfänglicher für logische Operationen und Geistesblitze. Und je intensiver die Bewegung, desto stärker ist das Phänomen!“, erklärt Prof. Schneider.

Problem 3: Teamwork fällt schwer, Vertrauensprobleme unter Kollegen

Lösung: Mit den Kollegen sportliche Herausforderungen angehen: Wandern, Läufe etc.

▶︎ Erklärung: „Vertrauen in Mitmenschen wird ebenfalls schon in jungen Jahren geschaffen. Gerade für Kinder und deren Team-Fähigkeiten sind Mannschaftssportarten wichtig. Doch auch im Erwachsenenalter, unter Kollegen z.B., kann Sport etwas ausrichten. Und zwar, indem man einfach mit seinem Team einmal eine sportliche Herausforderung meistert: Im Team einen Berg besteigen oder einen Stadtlauf mitmachen. Hat man erst mal gemeinsam geschwitzt und gelitten, dann ist da plötzlich ein ganz anderes Vertrauensverhältnis“, weiß der Experte. Das führt dazu, die Kollegen in einem ganz anderen Licht zu sehen, und wirkt sich ziemlich sicher auch auf die gemeinsame Arbeit aus.

Problem 4: Frust oder Wut, die man nicht mehr loslassen kann

Lösung: Sport treiben, am besten intensiv.

▶︎ Erklärung: Auch wütende und Frustgedanken treten beim Sport in den Hintergrund. Denkspiralen werden aufgebrochen, negative Emotionen werden abgeschwächt. „Zusätzlich nordet uns der körperliche ‚Schmerz‘, den wir bei Anstrengung fühlen, neu ein, lässt Probleme oder Frustrationsquellen in einem ganz anderen Licht erscheinen“, so der Neurowissenschaftler.

Und nach der Sporteinheit stellt sich automatisch ein Glücksgefühl ein, wenn der körperliche Schmerz der Anstrengung nachlässt und man weiß, dass man etwas geschafft hat – kein Platz mehr für negative Emotionen! Und mit mehr guter Laune wirken wir automatisch freundlicher, also kann Sport uns sogar zu netteren Menschen machen!

Problem 5: Motivation und Antrieb fehlen

Lösung: Sport treiben – am besten in Gesellschaft!

▶︎ Erklärung: Bei Lustlosigkeit und Traurigkeit ist Bewegung immer eine Hilfe. „Gleichzeitig ist es in diesem Fall natürlich besonders schwer, auch die Motivation für den Sport selbst zu erwecken“, ordnet der Neurowissenschaftler die Problematik ein. Die Empfehlung: Den Willen aufbringen und sofort einen Termin mit einer Vertrauensperson oder am besten mit einer Gruppe zum Sport ausmachen. „Wenn man erst mal weiß, dass andere auf einen warten, fällt Absagen schwerer.“ Und schließlich treten beim Sport alle anderen positiven Effekte ein: Grübeleien treten in den Hintergrund, Glückshormone durchfluten den Körper, man fühlt sich verbunden mit den Sport-Kollegen.

Auch wenn man merkt, dass Menschen im nahen Umfeld – womöglich in oder nach einer schwierigen Phase – Probleme haben, sich zu motivieren: Aktiv auf sie zugehen, Sport-Dates ausmachen. Damit hilft man dem anderen und sich selbst gleichermaßen.

Sich regelmäßig zum Sport aufzuraffen, hat also in vielerlei Hinsicht enorm positive Effekte. Jedes einzelne Training (vorausgesetzt natürlich man übertreibt es nicht) tut uns gut! „Und Sport ist DIE Altersvorsorge schlechthin. Ganz abgesehen von den vielen guten Effekten auf die körperliche Gesundheit, hält Sport uns flexibel, ermöglicht eine lange Selbstständigkeit, Anpassungsfähigkeit und viele Kontakte bis ins hohe Alter!“