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Stille Nacht, heilige Nacht. Es braucht nur ein paar vertraute Worte wie diese und die Seele klingt. Denn wenn Weihnachten vor der Tür steht, leuchten Kinderaugen nicht nur wegen Geschenken und Plätzchen. Gemeinsam zu singen und Weihnachtsgeschichten vorzulesen erfüllt die Adventszeit mit einem ganz besonderen Zauber.
Kerzen brennen, der Weihnachtsbaum leuchtet, auf den Tellern liegen leckere Plätzchen, der Fernseher ist ausgeschaltet und das einzige was man hört, sind die singenden Stimmen der Liebsten. Was sich nach allzu idealtypischer Idylle anhört, ist in Wahrheit ganz leicht. Es braucht dafür nur gute Laune und natürlich ein paar schöne Weihnachtslieder und -geschichten.
Ein alter Spruch behauptet ja, dass nur böse Menschen keine Lieder haben. Diese Ansicht ist vielleicht selbst etwas bösartig. Wahr ist allerdings, dass Singen eine der ältesten Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen ist und Körper, Geist und Seele gleichermaßen gut tut. Das zeigen übrigens auch neueste wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Menschen, die regelmäßig singen, länger gesund bleiben sind.
Darüber hinaus sind die positiven Auswirkungen des Singens so vielfältig, dass es eigentlich von Ärzten verschrieben werden sollte.
Singen unterstützt die Atemtätigkeit, stärkt das Herz, löst Verspannungen, sorgt für Ausgeglichenheit, hält das Gedächtnis in Schuss, fördert beide Gehirnhälften und vertreibt den Weihnachtsstress. Kurz gesagt: Singen macht glücklich.
Bei Kindern kommt noch hinzu, dass sie mit dem gemeinsamen Singen spielend lernen, sprachlich zu kommunizieren und Emotionen körperlich auszudrücken. Das stärkt nicht zuletzt die gefühlsmäßige familiäre Bindung. So gelingt Sprachförderung ganz spielerisch, während alle gemeinsam singen, auf den Takt achten, der Melodie lauschen und den anderen zuhören. Darüber hinaus regen Melodien die Fantasie von Kindern so sehr an, dass sie aus dem Erleben heraus oft ganz neue Melodien erfinden.
Zum Beispiel das Lied bei dem ein Hirte in Ich-Form von der Geburt Jesu erzählt. Sein Gesangstempo ist entspannt und seine hohen und tiefen Töne für Kinder gut zu singen. Hier empfiehlt sich die kürzere fünfstrophige Fassung aus dem Jahr 2013.
Und natürlich darf der Inbegriff des Weihnachtsliedguts nicht fehlen, der in mehr als 320 Sprachen und Dialekte übersetzt wurde:
Wenn die lieben Kleinen irgendwann genug vom Singen haben und auf dem Sofa dösen, ist ein guter Zeitpunkt für das Vorlesen. Auch hier haben Forscher herausgefunden, wie gut sich Kinder entwickeln, denen mindestens 15 Minuten am Tag vorgelesen wird. So fällt es Grundschülern leichter, selbst lesen zu lernen, wenn ihnen regelmäßig vorgelesen wird. Sie haben bessere Noten, einen größeren Wortschatz und begeistern sich mehr für das eigene Lesen. Zudem wird die soziale Kompetenz durch Vorlesen nachhaltig gefördert und das Familienklima positiv beeinflusst.
Wichtig ist, dass das Kind mitbestimmen darf, welche Geschichte es vorgelesen bekommt. Geh dabei auch auf Fragen zum Text ein und passe die Stimme den Figuren und der Stimmung an. Kaum etwas beflügelt die Phantasie von Kindern so sehr wie die Bilder und das „Kopfkino“ bei einer altersgerechten, schönen Geschichte. Das alles gilt natürlich auch für den Rest des Jahres. Denn es ist immer der richtige Zeitpunkt, um gemeinsam zu singen, zu lesen und glücklich zu sein.