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Wie wird Hochzeitsstress in positiven Stress umgewandelt?

Seien wir ehrlich: Selten kommen sich Himmel und Hölle gefühlt so nah, wie während der Hochzeitsplanung. Kein Wunder, der Tag ist ja auch etwas ganz Besonderes. Mehr als eine simple Familienfeier, mehr als eine Party. Klar, dass unsere Erwartungen da sehr viel höher liegen. Und wie immer im Leben werden große Erwartungen schnell zu übergroßen Erwartungen. Plötzlich haben wir den Anspruch, dass alles perfekt sein muss – und schon bricht der totale Stress aus. Das ist völlig normal. Wer dir erzählt, dass du eine Hochzeit ohne jeden Stress planen kannst, hat keinerlei Erfahrung auf diesem Terrain. Punkt.

Die gute Nachricht: Stress ist nicht gleich Stress. Es gibt den negativen Stress, der zu Panik, Heulkrämpfen, Streit und vielen schlaflosen Nächten mit düsteren Gedanken führt. Und es gibt den positiven Stress. Der, der uns umtriebig werden lässt, uns elektrisiert, der uns antreibt und der vielleicht auch zu ein paar schlaflosen Nächten führt – die sind dann aber mit guten Gedanken gefüllt. Diesen Stress brauchen wir. Er liefert uns Energie und einen wachen Geist. Und genau das benötigen wir, um eine so wichtige Aufgabe wie die Hochzeitsplanung zu bewältigen.

Wie kommst du also erst gar nicht auf die negative Stressbahn, die steil nach unten zeigt? Es beginnt mit zwei wichtigen Ressourcen (neben der Liebe natürlich): Eigensinn und Zeit.

Mach dich nicht zum Sklaven deiner Erwartungen

Mit viel Zeit, sprich ordentlich Vorlauf, bist du der Boss und läufst nicht in Gefahr,  zu Brautzilla zu mutieren, weil du ständig den Terminen hinterherrennst. Es ist wichtig, dass du dir das klar machst. Es ist deine Hochzeit. Nicht die deiner Schwiegereltern, nicht die deiner Freundinnen und Freunde, nicht die deiner Arbeitskolleginnen und Kollegen.

Was wirklich zählt, sind die Wünsche von dir und deinem Partner. Schließlich soll es der wichtigste Tag in eurem Leben werden – nicht in dem deiner Gäste. Die sind in der Regel zufrieden, wenn die Feier entspannt läuft, sie nicht neben Onkel Hans sitzen müssen und das Essen schmeckt. Mach dich also nicht zum Sklaven fremder Erwartungen.

Eigentlich sollte das selbstverständlich sein – ist es aber nicht. Wir alle haben Bilder von perfekten Hochzeiten im Kopf, die sicherlich wunderschön sind, aber auch einen gewissen Druck ausüben. So wie im Film, so wie auf den Fotos von dem und dem Promi, mindestens so wie bei dieser entfernten Bekannten, die du eigentlich nicht einmal besonders magst, deren Hochzeit aber ein Traum in Weiß gewesen sein soll. Und so läufst du ständig einer idealen Traumhochzeit hinterher, die es in Wahrheit nicht gibt. Wenn dann noch die Zeitplanung außer Kontrolle gerät, ist der negative Stress vorprogrammiert. Aber zum Glück lassen sich Programme auch wieder umschreiben.

Wiederhole deswegen dein neues Mantra: Ich bin der Boss. Ich beherrsche die Zeit, nicht andersrum. (Natürlich in liebevollster Kooperation mit dem wunderbaren Menschen, den du heiraten willst, dessen Elan in Sachen Hochzeitsplanung aber möglicherweise nicht ganz mit deinem mithalten kann.)

Dein Hochzeitsmantra: Ich bin der Boss!

Mantra verinnerlicht? Wunderbar! Jetzt bist du die zwei größten Faktoren für negativen Stress los und die Planung kann beginnen. Dafür nimmst du dir am besten einen großen, dicken Schreiblock, verschiedenfarbige Stifte und besorgst dir einen Aktenordner, in dem du alle (wirklich alle) Unterlagen und Notizen zum Thema Hochzeit sammelst. Idealerweise beginnt dein Zeitrahmen 12 Monate vor der Hochzeit. Ja, du liest richtig – 12 Monate. Das klingt absurd lange und ja, stimmt, du willst keine Olympischen Spiele organisieren, sondern deine Hochzeit. Aber gut Ding will Weile haben und Zeitpuffer retten unendlich viele Nerven (und so manche Hochzeit).

Und auch wenn eine Hochzeit kein Großevent ist, gibt es doch unzählige Details, an die du denken musst. Am besten, du legst eine Checkliste mit all den Punkten an, die es zu organisieren gilt. So eine Liste kannst du dir zum Beispiel aus dem Internet herunterladen. Möglicherweise wird dich ihre Länge zunächst etwas einschüchtern und das mit den Olympischen Spielen kommt dir in dem Moment als Vergleich gar nicht mehr so abgehoben vor. Stell dir deswegen als Nächstes kurz eine Frage: Muss ich, müssen wir, das alles ganz alleine wuppen und muss wirklich jeder Programmpunkt sein, der mal im Raum stand?

Auch Pausen vom Hochzeitszauber sind wichtig

Puh. Jetzt erstmal durchatmen. Eine gute Gelegenheit, um einen der ganz, ganz wichtigen Punkte bei der Hochzeitsplanung anzusprechen, der von vielen leider immer noch ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird:

Wie kann ich zwischendurch mal abschalten?

Durchatmen ist schon mal ein guter Anfang. Denk an Pausen. Wenn du merkst, dass deine Kräfte schwinden, dass du nervös und ausgelaugt bist, dass dir alles zu viel wird und du den ganzen Kram am liebsten ganz lassen würdest … Dann atme mal tief durch. Geh an die frische Luft. Mach einen Spaziergang. Gewinne Abstand. Das Thema vergisst du deswegen ja nicht. Aber das Allerwichtigste ist nicht, ob der Farbton der Rosen mit dem Kleid der Trauzeugin harmoniert oder wer jetzt eigentlich wirklich neben Onkel Hans sitzen soll. Das Wichtigste ist, dass es dir gut geht.

Keine Deko, kein Catering, keine Hochzeitsmusik ist so schön, wie eine entspannte, gesunde und glückliche Braut. Denk daran. Sag es vor dich hin, während du spazieren oder joggen gehst, um den Kopf frei zu bekommen:

„Das ist mein Tag, das ist meine Hochzeit, ich will diesen Tag zusammen mit lieben Menschen genießen. Er muss nicht perfekt sein und wenn er perfekt wird, dann deswegen, weil ich mich nicht mit übertriebenen Erwartungen verrückt gemacht habe.“

Wetten, dass ihr so eine wunderbare Hochzeit erlebt, an die ihr später mit einem freudigen Tränchen im Auge zurückdenkt? Und Onkel Hans setzen wir einfach an den Tisch mit den lustigsten Gästen, das wird ein Spaß.