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Wie finden Kinder heraus, welcher Beruf zu ihnen passt?

Was willst du mal werden? Spätestens wenn sich die Schulzeit dem Ende zuneigt, fällt es vielen Jugendlichen schwer, diese Frage zu beantworten. Irgendwann wird eben auch den Verträumtesten klar, dass die Chancen als Astronautin, Rennfahrer oder Superstar zu arbeiten doch nicht so realistisch sind. Und nun? Tja, nun steht euer Kind im Schnitt mit 14 Jahren und mitten in der Pubertät vor einer Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten, die sie oft überfordern. Kein Wunder bei derzeit 350 verschiedenen Ausbildungsberufen, die sich theoretisch ja alle gar nicht so schlecht anhören.

In der Schule wird das Thema Berufswunsch zwar mitunter behandelt. Aber die wichtigsten Fragen muss letztlich jeder junge Mensch für sich beantworten:

Was kann ich wirklich?

und

Welcher Beruf passt eigentlich zu mir?

Bei solchen Fragen kämen wahrscheinlich auch viele Erwachsene ins Grübeln und nicht wenige würden sich wünschen, in jungen Jahren mehr kompetenten Rat erhalten zu haben. Und hier kommt ihr als Eltern ins Spiel.


Was könnt ihr als Eltern tun, um bei der Berufswahl zu unterstützen?

Am allerwichtigsten: nur keine Panik. Ob euer Kind den richtigen Beruf finden und damit zufrieden sein wird, hängt nicht davon ab, ob es im zarten Jugendalter bereits einen fertigen Masterplan für den Rest des (Berufs-)lebens hat. Viel wichtiger ist, dass ihr euch gemeinsam Zeit nehmt und versucht, eine Art Fahrplan zu erstellen.

Am Anfang dieses Fahrplans steht eine ehrliche Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen eures Kindes und natürlich seinen Wünschen. Dabei könnt ihr darüber reden, welche Praktika euer Kind während der Schulzeit gemacht hat und was ihm dabei besser und was weniger gut gefallen hat. Die realistische Erfahrung, die ein Schülerpraktikum vermittelt, ist sehr wertvoll und kann dabei helfen, schon einmal einige Berufe und Branchen auszuschließen.

Ihr könnt euch natürlich auch professionelle Hilfe holen. Die Berufsberater der Agentur für Arbeit sind darauf spezialisiert, jungen Menschen bei der Suche nach dem richtigen Beruf zur Seite zu stehen. Daneben gibt es zahlreiche Info-Websites mit Berufswahltests und Azubi-Messen, die weitere hilfreiche Impulse und Erkenntnisse vermitteln. Und dann gibt es natürlich noch eure eigenen Erfahrungen aus dem Berufsleben. Diese werden wissentlich oder unwissentlich immer mit einfließen, wenn ihr mit eurem Kind über das Thema Berufswelt sprecht. Solche Erfahrungen sind viel wert, sollte aber nicht dazu führen, euer Kind vielleicht unwillentlich zu sehr in eine bestimmte Richtung zu drängen.

Was, wenn mein Kind etwas ganz anderes will als ich?

Ein eigener Kopf ist eine gute Sache. Deswegen ist euer Kind noch lange kein Kindskopf. Ganz wichtig ist zudem, dass ihr eurem Kind nicht die eigene Meinung aufdrückt, auch wenn ihr es selbstverständlich nur gut meint und das beste wollt. Den einen, einzig richtigen Weg gibt es nicht, und abgesehen von richtig oder falsch: Es ist der Weg eures Kindes

Als Eltern könnt ihr euer Kind aber auf diesem Weg begleiten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, weil Kinder mit dem Thema oft überfordert sind. Aber gerade deswegen ist es so wichtig, euer Kind konstruktiv zu begleiten und es nicht zu bevormunden.

Und wenn der Berufswunsch wirklich gar nicht zu meinem Kind passt?

Fragt euch in dem Fall, ob es der Beruf ist, der nicht zum Kind passt, oder ob euch der Beruf nicht passt. Informiert euch zunächst über den Berufswunsch und schaut, ob es gute Argumente gegen die Berufswahl gibt. Wenn das so ist, solltet ihr euch in Ruhe unterhalten und darüber sprechen. Wenn das zu nichts führt, könnt ihr auch zusammen zu einem Berufsberater gehen und dessen Meinung einholen. Letztlich muss und soll euer Kind aber selbst entscheiden, was das Richtige ist. Zur Beruhigung: Laut einer Studie der OECD entscheiden sich die allermeisten Jugendlichen für einen der zehn beliebtesten Ausbildungsberufe. Das Risiko, dass euer Kind einen absurden oder exotischen Berufswunsch hat, ist also eher klein. Und wenn doch – alles hat seinen Sinn und Grund.

Berufswünsche von Jungen und Mädchen

Mädchen:

  • Lehrerin
  • Ärztin
  • Erzieherin
  • Psychologin
  • Krankenschwester
  • Architektin
  • Polizistin
  • Büroangestellte
  • Designerin
  • Juristin


Jungen:

  • Bereich Informations- und Kommunikationstechnik
  • Industriemechaniker
  • Automechaniker
  • Polizist
  • Lehrer
  • Wissenschaftler
  • Arzt
  • Ingenieur
  • Architekt
  • Profisportler

Bis wann sollten Jugendliche wissen, was sie wollen?

Das ist eine schwierige, vielleicht sogar philosophische Frage. Rein „technisch“ gesehen sollte ein Jugendlicher nach seinen Schülerpraktika und vor dem üblichen Bewerbungszeitraum für Auszubildende wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll. Wenn nicht, ist das allerdings kein Weltuntergang.

Bevor euer Kind in Torschlusspanik gerät und halbherzig eine Ausbildung beginnt, ohne innerlich davon überzeugt zu sein, wäre es sinnvoller, über ein Freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, einen Au-Pair-Aufenthalt oder Work&Travel oder ein Praktikum nachzudenken. In dieser Zeit lassen sich gut Erfahrungen sammeln und die Jugendlichen lernen sich mit ihren Stärken und Schwächen neu und besser kennen. So ist dieses Jahr der Orientierung eine gute Investition in die Zukunft und damit eine große Hilfe zur Beantwortung der Frage: Was willst du mal werden?