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Wie entsteht ein Stigma?

Negative Einstellungen über bestimmte Personen oder soziale Gruppen entstehen immer dann, wenn etwas an ihnen die geltenden gesellschaftlichen Erwartungen scheinbar nicht erfüllt. Als Resultat möchte die vermeintlich „normale“ gesellschaftliche Gruppe eine Distanz zwischen sich und der stigmatisierten Gruppe schaffen.

Bei Menschen mit Adipositas stellt das starke Übergewicht ein sofort erkennbares Merkmal zur Unterscheidung dar. Diese Sichtbarkeit der Adipositas macht die Betroffenen für eine Stigmatisierung besonders anfällig. Da sich zudem in der Gesellschaft die Meinung festgesetzt hat, dass allein eine gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport verantwortlich für ein „normales“ Gewicht sind, wird daraus geschlossen, dass übergewichtige Menschen willensschwach und unmotiviert sind.

Auch die mediale Berichterstattung bekräftigt dieses Vorurteil. Das Problem Adipositas wird in der Presse nicht selten auf maßloses Essen reduziert, was der Komplexität dieser Erkrankung nicht gerecht wird.

Da überrascht es nicht, dass jeder Vierte in Deutschland eine negative Einstellung zu Menschen mit Adipositas hat. Mehr noch: Adipositas wird zwar als Erkrankung eingestuft, jedoch von vielen Menschen – zum Teil auch Ärzten –als selbst verschuldet angesehen. Das hat zur Folge, dass gegenüber adipösen Menschen eine immer größere soziale Distanz aufgebaut wird.

Welche Auswirkung hat die Stigmatisierung auf den Alltag von Menschen mit Adipositas?

Folgendes kann geschehen: Ein Arbeitgeber sieht anhand des Bewerbungsfotos (oder spätestens im Vorstellungsgespräch), dass der Bewerber adipös ist. Ein weiterer Bewerber mit gleicher oder in akzeptablem Maße geringerer Qualifikation, aber mit Normalgewicht, hat sich auch für die Stelle vorgestellt. Der Arbeitgeber entscheidet schlussendlich, dass es ein geringeres Risiko ist, den Normalgewichtigen einzustellen. So wird ein Stereotyp, das zunächst nur im Kopf des Arbeitgebers verankert war, zur Diskriminierung des Adipösen.


Das in unserer Gesellschaft vorherrschende und in den Medien propagierte Bild der Adipösen spiegelt sich auch bei den Betroffenen wider: Oftmals sind sie sich des Stigmas bewusst, das ihnen von außen auferlegt wird. Hinzu kommen die täglichen Diskriminierungen im Privat- und Berufsleben. Für viele Betroffene bedeutet dies, dass sie ihr Selbstwertgefühl immer mehr verlieren und ihr Risiko, psychisch zu erkranken, steigt. Aus Scham nehmen viele adipöse Menschen nur selten professionelle Hilfe in Anspruch oder scheuen gar den Gang zum Arzt oder Therapeuten.

Was trägt dazu bei, um herrschende Vorurteile abzubauen?

Wie in anderen Bereichen auch können Vorurteile abgebaut werden, indem man über die tatsächlichen Sachverhalte aufklärt: Adipositas ist nicht ausschließlich selbstverschuldet, sondern hat vielfältige Gründe und Auslöser, wie etwa Stoffwechselstörungen, hormonelle Umstellungen und/oder psychische Vorbelastungen.

Unser Film klärt auf

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