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Hausmittel gegen Sodbrennen: Das sind die besten

Sodbrennen Hausmittel: Frau sitzt auf Sofa und hält eine Hand an der Brust

Erfahre hier, welche Hausmittel gegen Sodbrennen helfen können, welche Risiken sie bergen und wie du aktiv vorbeugst.

 

Sodbrennen ist ein weitverbreitetes Problem, das viele Menschen regelmäßig belastet – oft nach dem Essen oder in der Nacht. Doch nicht immer braucht es gleich Medikamente: Es gibt eine ganze Reihe an Hausmitteln gegen Sodbrennen, die für schnelle Linderung sorgen können. Wir zeigen dir, welche Hausmittel helfen können, welche Risiken du kennen solltest und wie du Sodbrennen mit natürlichen Mitteln effektiv vorbeugen kannst.

Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen ist ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das durch aufsteigende Magensäure verursacht wird. Meist tritt es nach dem Essen auf, vor allem wenn die Mahlzeit fettig, schwer oder sehr üppig war. Die Magensäure gelangt dabei zurück in die Speiseröhre – ein Vorgang, der eigentlich durch den unteren Schließmuskel der Speiseröhre verhindert werden sollte. Wenn dieser Muskel nicht richtig schließt, kommt es zu Reizungen der empfindlichen Schleimhaut, die das typische Brennen verursachen.

Sodbrennen ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch auf eine zugrunde liegende Refluxerkrankung hinweisen. Chronisches Sodbrennen kann die Speiseröhre schädigen und langfristig ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig etwas dagegen zu tun – und dafür müssen es nicht immer Medikamente sein.

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Sodbrennen kann viele verschiedene Auslöser haben. Häufig spielen Essgewohnheiten und Lebensstil eine große Rolle. Besonders häufige Ursachen sind:

  • Fettige, stark gewürzte oder sehr üppige Mahlzeiten
  • Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und Kaffee
  • Nikotin
  • Stress und emotionale Belastung
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft

Auch Medikamente wie Schmerzmittel oder bestimmte Blutdrucksenker können Sodbrennen begünstigen.

Sodbrennen & Reflux

Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen gelegentlichem Sodbrennen und der chronischen gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Bei GERD ist der Rückfluss von Magensäure dauerhaft und führt oft zu Entzündungen der Speiseröhre. Hier reicht die Behandlung mit Hausmitteln meist nicht mehr aus.

Hausmittel gegen Sodbrennen: 15 Tipps

Viele Menschen schwören auf einfache Hausmittel gegen Sodbrennen – und tatsächlich gibt es einige natürliche Helfer, die bei gelegentlichen Beschwerden wirksam sein können:

  • Heilerde: Bindet überschüssige Magensäure und wirkt beruhigend auf die Magenschleimhaut.
  • Natron (Natriumhydrogencarbonat): Neutralisiert Magensäure kurzfristig, sollte aber nur selten verwendet werden, da es langfristig den Säurehaushalt stören kann.
  • Haferschleim oder Haferflocken: Legen sich wie ein schützender Film über deine Schleimhäute.
  • Kamillentee oder Kräutertees: Sie sind entzündungshemmend, krampflösend und beruhigen deinen Magen.
  • Ingwer (in kleinen Mengen): Unterstützt die Verdauung und kann Übelkeit und Reflux lindern.
  • Kartoffelsaft oder ein Stück rohe Kartoffel: Ist basisch, beruhigt deinen Magen und wirkt säureregulierend.
  • Mandeln kauen: Das regt die Speichelproduktion an, was überschüssige Säure im Rachenraum neutralisieren kann.
  • Lakritz, Bananen oder Sauerkraut beziehungsweise Sauerkrautsaft können ebenfalls helfen.
  • Stilles Wasser: Das verdünnt Magensäure.
  • Kaugummi kauen: Das regt den Speichelfluss an.

Weitere Sofortmaßnahmen bei akutem Sodbrennen: 

  • Lege eine Wärmflasche auf deinen Oberbauch
  • Nimm eine aufrechte Haltung ein
  • Versuche, dich zu entspannen und ruhig zu atmen

Wirkung und Grenzen von Hausmitteln gegen Sodbrennen

Hausmittel gegen Sodbrennen können eine wirksame Soforthilfe sein – vorausgesetzt, sie werden gezielt und richtig eingesetzt. Viele der genannten Mittel wirken durch eine physikalische oder chemische Neutralisation der Magensäure oder unterstützen deine Verdauung auf natürliche Weise.

Doch nicht jedes Hausmittel hilft bei allen immer gleich gut. Dein Körper reagiert individuell: Was für den einen Linderung bringt, kann bei der anderen keine oder sogar gegenteilige Effekte haben.

Und auch wenn viele dieser Mittel gelegentlich sinnvoll sind, solltest du bei starken, häufigen oder chronischen Beschwerden unbedingt medizinischen Rat einholen. Denn hinter häufigem Sodbrennen kann sich eine ernsthafte Refluxerkrankung verbergen.

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Hausmittel bei Sodbrennen: Was sind die Risiken?

So hilfreich viele Hausmittel gegen Sodbrennen auch sein können: Sie sind nicht alle immer unbedenklich:

  • Natron: Nur kurzfristig hilfreich, kann aber zu Blähungen und einer gestörten Säurebalance führen.
  • Milch: Beruhigt kurz, regt aber durch Kalzium und Fett die Säureproduktion an.
  • Apfelessig: In vielen Internetforen empfohlen, aber medizinisch nicht belegt – kann sogar reizen.

Wichtig: Hausmittel haben keinen Langzeiteffekt. Wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet, sollte ärztlich abklären lassen, ob eine medikamentöse oder andere Therapie nötig ist.

Wie kann man Sodbrennen vorbeugen?

Sodbrennen lässt sich oft schon mit kleinen Veränderungen im Alltag verhindern, wenn du bestimmte Auslöser meidest und deinen Alltag bewusst gestaltest. Vor allem kommt es auf die Ernährung bei Sodbrennen an, doch es gibt noch weitere Einflussfaktoren. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, Beschwerden vorzubeugen – ganz ohne Medikamente. Achte am besten auf:
  • Leichte, fettarme Lebensmittel
  • Verzicht auf Alkohol, Nikotin und viel Kaffee
  • Iss mehrere kleine Mahlzeiten am Tag
  • Beim Essen gründlich kauen
  • Aufrechter Schlaf mit erhöhtem Oberkörper
  • Stress abbauen, beispielsweise durch Yoga oder Atemübungen
  • Regelmäßige Bewegung – aber nicht direkt nach dem Essen
  • Keine großen Mahlzeiten vor dem Schlafen
  • Auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten
  • Entspannung in den Alltag integrieren
  • Auf frittiertes oder sehr scharfes Essen verzichten

Häufige Fragen zu Hausmitteln bei Sodbrennen

Was tun bei Sodbrennen in der Nacht? 

Besonders unangenehm wird Sodbrennen, wenn es nachts auftritt und den Schlaf raubt. Deshalb: Achte darauf, das Kopfteil deines Betts leicht zu erhöhen – so kann die Magensäure nicht so leicht in die Speiseröhre zurückfließen. Auch solltest du nicht zu spät essen und am Abend möglichst leichte, gut verdauliche Speisen wählen. Auf der linken Körperseite zu liegen, kann helfen, den Magen zu entlasten und den Säurerückfluss zu verringern. Wenn du nachts dennoch Sodbrennen verspürst, kann es helfen, kleine Schlucke stilles Wasser zu trinken, um die Schleimhaut zu beruhigen und die Säure zurück in den Magen zu spülen.

Welche Hausmittel helfen gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Sodbrennen ist in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Sanfte Hausmittel können helfen, ohne den Körper zusätzlich zu belasten. Gut geeignet sind Haferschleim, Kamillen- oder Fencheltee sowie Kartoffelsaft, da sie den Magen beruhigen und überschüssige Säure neutralisieren können. Auch mehrere kleine Mahlzeiten und eine warme Kompresse auf dem Bauch bringen oft Linderung.

Wie lange dauert Sodbrennen normalerweise?

Gelegentliches Sodbrennen verschwindet oft innerhalb weniger Minuten bis Stunden – besonders, wenn du dich aufrecht hinsetzt oder ein Hausmittel nutzt. Hält das Brennen über mehrere Tage oder sogar Wochen an, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Hilft Fasten gegen Sodbrennen?

Kurzzeitiges Fasten kann den Magen entlasten, vor allem nach sehr üppigem Essen. Längeres oder extremes Fasten ist jedoch nicht empfehlenswert, da es die Magensäureproduktion anregen und die Schleimhäute reizen kann.

Welche Rolle spielt Kleidung bei Sodbrennen?

Enge Hosen oder Gürtel können den Bauchraum einengen und den Druck auf den Magen erhöhen. Dadurch steigt das Risiko, dass Magensäure aufsteigt. Bequeme Kleidung ist besonders nach dem Essen oder beim Sitzen vorteilhaft.

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Qualitätssicherung

Fachbereich der DAK-Gesundheit

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