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Bist du schon mal mit einem Muskelkater-Gefühl im Kiefer aufgewacht? Oder beschwert sich dein Bettnachbar des Öfteren über störende Schleif- und Kaugeräusche? Dann knirschst du eventuell im Schlaf unbewusst mit den Zähnen. Damit bist du nicht allein, denn laut Angaben der Deutschen Zahnärztekammer aus dem Jahr 2017 ist jeder zweite Deutsche im Laufe seines Lebens von dem sogenannten Bruxismus betroffen – Frauen häufiger als Männer. Bei jedem fünften besteht das Problem langfristig. Die Ursachen sind sehr vielfältig und auch noch nicht hundertprozentig erforscht, oftmals führen Stress und andere Belastungen zu Zähneknirschen. Hier erklären wir, wie es zu dem nächtlichen „Druckausgleich“ kommt, was du dagegen tun kannst und wann zu deinem Zahnarzt oder deine Zahnärztin aufsuchen solltest.
Starkes Aufeinanderpressen, Knirschen, Schleifen – beim Zähneknirschen werden die Kaumuskeln extrem angespannt und das in wiederkehrenden Schüben, über längere Zeit. Dabei kann das Zehnfache des normalen Drucks beim Kauen auf den Zahn einwirken.
Es gibt Menschen, die knirschen tagsüber mit den Zähnen. Sie sind sich dem Pressen und Knirschen meist bewusst. Ärzte und Ärztinnen nennen das Wach-Bruxismus. Meist sind Stress und seelische Belastungen des Alltags die Ursache.
Weiter verbreitet ist jedoch der Schlaf-Bruxismus. Die Betroffenen merken davon in der Nacht meist nichts und können es auch nicht willentlich kontrollieren. Sie bemerken oft erst die Folgen: gelockerte Zähne, abgeriebene Kanten, feine Risse im Zahnschmelz, schmerzhafte Abdrücke im Mundraum oder an der Zunge. Aber die Folgen können sich auch auf andere Teile des Körpers ausweiten.
Die meisten Knirscher sind sich ihrer nächtlichen Kieferbewegungen gar nicht bewusst, bis sie entweder darauf angesprochen werden oder die ersten Folgen zu spüren bekommen. Wenn du morgens folgende Symptome bei dir feststellst, könnten das Anzeichen sein, die du auf jeden Fall mit deinem Zahnarzt besprechen solltest:
Denn was viele nicht wissen: nächtliches Knirschen schadet nicht nur Zahnschmelz, Kauflächen und Zahnfleisch. Unser Kiefer ist durch seine Nerven mit Nacken, Ohr und Rücken verbunden. Die Verspannungen im Kiefer können sich somit auch negativ auf diese Körperteile auswirken und Schmerzen sowie Verspannungen dort verursachen.
Die entstandenen Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen können in ausgeprägten Fällen auch dazu führen, dass sich der gesamte Körper so verspannt und sich daraus eine Fehlhaltung entwickelt.
Genau erforscht sind die Ursachen bisher nicht. Außerdem ist auch jeder Mensch anders. In den meisten Fällen ist aber eine hohe psychische Belastung, wie Stress oder Ängste die Ursache. Die Psyche ist also Auslöser Nummer eins. Das Knirschen ist dann wie eine Art Stressabbau oder eine Begleiterscheinung beim Verarbeiten. Das hätte biologisch gesehen sogar Vorteile, denn durch das Pressen werden Stresshormone wie Adrenalin, Cortison oder Cortisol abgebaut. Wenn da nicht die gesundheitlichen Folgen wären, die doch überwiegen.
Ursachen können sein:
Solltest du Schäden an deinen Zähnen feststellen oder unter regelmäßigen Schmerzen leiden, solltest du auf jeden Fall deinen Zahnarzt aufsuchen. In den meisten Fällen verordnet er dir folgendes:
Aber auch du kannst in deinem Alltag schon Einiges tun, um den Druck eventuell etwas rauszunehmen und so das Knirschen zu verhindern oder wenigstens zu mindern.
Zum Schluss wollen wir dir noch ein paar einfache Handgriffe und Übungen an die Hand geben, mit denen du deinen Kiefer entspannen und so vielleicht druckfreier durch die Nacht kommst.
All diese Tipps und Übungen zum nächtlichen Zähneknirschen können deinen Kiefer entspannen und das Knirschen mindern. Sie sind aber kein Ersatz für den Besuch bei deinem Zahnarzt oder deiner Zahnärztin, den du aufsuchen solltest, wenn das Knirschen anhält oder du erste Folgen feststellst.