Rheumatoide Arthritis: Symptome, Ursachen, Diagnose

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Entzündung vor allem der Gelenke. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung: Das Immunsystem greift fälschlicherweise die Gelenke und manchmal auch Sehnen, Bänder, Schleimbeutel oder innere Organe an. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen, eingeschränkter Beweglichkeit und einer fortschreitenden Zerstörung der Gelenke führen.
Rheumatoide Arthritis kann in jedem Alter auftreten, beginnt jedoch am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Eine frühzeitige Diagnose und eine fachgerechte Behandlung mit individuell abgestimmten Maßnahmen können die Erkrankung deutlich bremsen und die Beschwerden stark zurückdrängen.
Hier finden Sie ausführliche Informationen über die rheumatoide Arthritis.
Was ist rheumatoide Arthritis?
„Arthritis“ ist der medizinische Fachbegriff für eine Gelenkentzündung. Es gibt verschiedene Formen, die sich in Ursache und Verlauf unterscheiden. Die rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis genannt) ist die häufigste chronische Gelenkentzündung. Ohne Behandlung schreitet sie langsam fort und verläuft oft in Schüben. Das Risiko, daran zu erkranken, wird durch erbliche Veranlagung und Rauchen erhöht. Auch bestimmte Infektionen mit Viren oder Bakterien können eine Rolle spielen.
Weitere Formen der Arthritis:
Akute Arthritis: tritt plötzlich auf, zum Beispiel durch eine bakterielle Infektion. Sie muss sofort ärztlich behandelt werden, um Gelenkschäden zu verhindern.
Chronische Arthritis durch Infektionen: entwickelt sich schleichend über Wochen; Ursachen können bestimmte Bakterien oder Pilze sein. Sie kann zu fortschreitender Gelenkzerstörung und Verformungen führen.
Psoriasis-Arthritis: tritt häufig zusammen mit einer Schuppenflechte auf und beruht auf Autoimmunreaktionen.
Gichtarthritis: entsteht durch Ablagerung von Harnsäurekristallen im Gelenk. Typisch ist der plötzliche Beginn, oft am Großzehengrundgelenk.
Reaktive Arthritis: entwickelt sich einige Wochen nach einer Infektion und kann auch andere Organe wie Augen oder Harnwege betreffen.
Juvenile idiopathische Arthritis: seltene Form bei Kindern, deren Ursache unbekannt ist.
Weitere seltene Formen: zum Beispiel systemische Sklerodermie oder Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans). Sie können neben Gelenken auch Haut und innere Organe betreffen.
Ist Arthritis Rheuma?
Arthritis und Rheuma sind Begriffe, die oft verwechselt werden. Rheuma ist jedoch kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Oberbegriff für viele Erkrankungen des sogenannten „rheumatischen Formenkreises“. Dazu gehören Krankheiten, die Schmerzen und Funktionsstörungen an Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern oder inneren Organen verursachen können.
Arthritis ist eine Form von Rheuma, bei der vor allem die Gelenke entzündet sind. Es gibt viele verschiedene Formen der Arthritis mit unterschiedlichen Ursachen und Symptomen. Die rheumatoide Arthritis ist dabei eine der häufigsten. Andere rheumatische Erkrankungen betreffen eher Muskeln, Sehnen, Bänder oder Organe und können dort Schmerzen und Funktionsstörungen auslösen.
Rheumatoide Arthritis: Diagnose
Besteht der Verdacht auf rheumatoide Arthritis, fragt die Ärztin oder der Arzt zunächst nach Ihrer Krankengeschichte. Typische Hinweise sind Schmerzen in einem oder mehreren Gelenken, eine ausgeprägte Morgensteifigkeit, die länger als eine Stunde anhält, sowie allgemeines Krankheitsgefühl oder leicht erhöhte Temperatur.
Häufige Fragen zum DMP Rheumatoide Arthritis
Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.
Untersuchungen zur Diagnosestellung
Bei der körperlichen Untersuchung achtet die Ärztin oder der Arzt auf schmerzende und geschwollene Gelenke, deren Beweglichkeit sowie auf mögliche Entzündungen außerhalb der Gelenke, zum Beispiel in der Lunge oder in Blutgefäßen. Zusätzlich werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Dazu gehören die Bestimmung von Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG, ein allgemeiner Entzündungswert), C-reaktivem Protein (CRP, ein weiterer Entzündungswert), Rheumafaktor (RF, ein bestimmter Antikörper) und Antikörpern gegen cyclische citrullinierte Peptide (ACPA, ein spezifischer Laborwert bei rheumatoider Arthritis). Röntgenaufnahmen, insbesondere von Händen und Füßen, können die Diagnostik ergänzen.
Röntgen als zusätzliche Untersuchung
Weitere bildgebende Untersuchungen wie eine Computertomographie erfolgen nur, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Eine zusätzliche Grundlage für die Diagnosestellung sind die internationalen Klassifikationskriterien der Fachgesellschaften ACR (American College of Rheumatology) und EULAR (European League Against Rheumatism). Diese Kriterien werden angewendet, wenn mindestens eines der folgenden Gelenke entzündet ist: Handgelenk, Fingergrund- oder Fingermittelgelenke oder Zehengrundgelenke. Gelenke wie Daumensattelgelenk, Großzehengrundgelenk oder Finger- und Zehenendgelenke werden dabei nicht berücksichtigt. Werden 6 oder mehr Punkte erreicht, gilt die Diagnose als gesichert.
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