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Schuppenflechte & Ernährung: Welche Lebensmittel helfen bei Psoriasis?

Ernährung bei Schuppenflechte: Junge Frau sitzt am Fenster und isst Müsli

Schuppenflechte betrifft nicht nur deine Haut, sondern oft auch dein ganzes Wohlbefinden. Vielleicht hast du schon gemerkt, dass Stress oder bestimmte Lebensmittel deine Beschwerden verschlimmern können. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung kannst du selbst viel tun, um Entzündungen zu lindern, Schübe abzumildern und dich wohler in deiner Haut zu fühlen. Hier erfährst du, welche Lebensmittel dir guttun, welche du besser meidest und wie du deine Ernährung Schritt für Schritt anpassen kannst.

Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?

Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die sich vor allem an der Haut zeigt – durch gerötete, schuppende Stellen, die oft jucken oder schmerzen. Bist du betroffen, dann halte dir vor Augen: Du bist nicht allein! Schuppenflechte Externer Linkbetrifft in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen. Neben der Haut kann aber auch der ganze Körper betroffen sein, etwa die Gelenke. Dabei spricht man dann von Psoriasis-Arthritis, umgangssprachlich „Schuppenflechte-Rheuma“.

Die Ursachen sind vielfältig: eine Fehlsteuerung des Immunsystems, genetische Veranlagung und äußere Faktoren wie Stress, Infekte oder bestimmte Medikamente können Auslöser sein. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Denn was wir essen, beeinflusst Entzündungen im Körper, das Immunsystem und damit auch die Psoriasis.

Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Schuppenflechte

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt: Welche Ernährung bei Schuppenflechte hilft wirklich? Klar ist: Ernährung allein kann die Krankheit nicht heilen. Aber: Eine gezielte Ernährungsweise kann Symptome lindern, Schübe abschwächen und das Hautbild verbessern.

  • Entzündungsfördernde Lebensmittel wie Zucker, rotes Fleisch und Alkohol können Schübe verstärken.
  • Entzündungshemmende Lebensmittel wie Fisch, Gemüse und ballaststoffreiche Kost können dagegen günstig wirken.

Wichtig: Ernährung ersetzt keine medizinische Behandlung – sie ist ein zusätzlicher Baustein im Rahmen eines gesunden Lebensstils.

Richtige Ernährung bei Schuppenflechte: Die Grundprinzipien

Eine „richtige Ernährung“ bei Schuppenflechte orientiert sich an einer entzündungshemmenden Kost – ähnlich der mediterranen Ernährung. Viel Gemüse und Obst, Vollkornlebensmittel und gesunde Eiweiße und Fette stehen auf dem Speiseplan.

Eine solche Ernährung kann Schübe reduzieren, die Haut beruhigen und das Immunsystem stabilisieren. Auch das Darmmikrobiom profitiert von ballaststoffreicher Kost – und ein gesundes Mikrobiom wirkt sich positiv auf Entzündungsprozesse im Körper aus.

Welche Lebensmittel helfen besonders bei Schuppenflechte?

Mit der richtigen Auswahl an Lebensmitteln kannst du deinen Körper gezielt unterstützen. Bestimmte Nahrungsmittel wirken entzündungshemmend, stärken dein Immunsystem und tun auch deiner Haut gut. Besonders empfehlenswert sind:

  • Fettreicher Seefisch (Lachs, Makrele, Hering): liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken.
  • Pflanzliche Öle (Leinöl, Olivenöl, Walnussöl): sind reich an ungesättigten Fettsäuren und gut für die Haut und Gefäße.
  • Nüsse und Samen (Walnüsse, Leinsamen, Chiasamen): sind eine pflanzliche Omega-3-Quelle.
  • Gemüse und zuckerarmes Obst (Beeren, Avocado, Papaya, Zitrusfrüchte): liefern Antioxidantien, Vitamine und Ballaststoffe.
  • Vollkornlebensmittel: fördern eine gesunde Verdauung und wirken stabilisierend auf das Immunsystem.
  • Fermentierte Lebensmittel (Joghurt, Sauerkraut, Kefir): unterstützen eine gesunde Darmflora.
  • Ausreichend trinken: ideal sind Wasser oder ungesüßten Tee.

Diese Lebensmittel solltest du bei Schuppenflechte besser meiden

Andererseits gibt es auch Lebensmittel, die Entzündungen fördern und Schübe begünstigen können. Wenn du sie reduzierst oder vermeidest, entlastest du dein Immunsystem und unterstützt deine Haut von innen. Dazu gehören vor allem:

  • Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel: fördern Entzündungen und Übergewicht.
  • Rotes Fleisch und Wurstwaren: enthalten gesättigte Fette und Arachidonsäure, die Entzündungen anheizen können.
  • Alkohol: kann Schübe verstärken und Medikamente gegen Psoriasis beeinträchtigen.
  • Frittierte und sehr fettreiche Speisen: belasten den Stoffwechsel.
  • Stark gesalzene Snacks: können die Haut austrocknen und den Blutdruck erhöhen.

Ist eine vegane Ernährung bei Schuppenflechte sinnvoll?

Eine vegane Ernährung ist bei Psoriasis möglich – und sie kann sogar Vorteile bringen. Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Ballaststoffen, Antioxidantien und Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken.

Wichtig ist allerdings:

  • Omega-3-Fettsäuren müssen ersetzt werden (zum Beispiel über Leinöl, Chiasamen, Walnüsse oder Algenöl).
  • Vitamin B12, Eisen, Zink und Vitamin D sollten im Blick behalten und bei Bedarf gegebenenfalls ergänzt werden.

Am besten sprichst du eine vegane Ernährung mit deiner Ärztin oder deinem Ernährungsberater ab, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Ernährung bei Schuppenflechte und Rheuma

Einige Betroffene entwickeln zusätzlich zu der Hautkrankheit eine Gelenkbeteiligung – die sogenannte Psoriasis-Arthritis. Auch hier gilt: Eine entzündungshemmende Ernährung kann die Beschwerden lindern.

Besonders wichtig sind:

  • Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder pflanzlichen Quellen.
  • Gewürze mit entzündungshemmender Wirkung wie Kurkuma und Ingwer.
  • Verzicht auf gesättigte Fette aus Wurst, Butter und Fast Food.

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Ernährung bei Schuppenflechte: Praktische Tipps für deinen Alltag

Theorie ist das eine – im Alltag zählt, was du wirklich umsetzen kannst. Mit ein paar einfachen Tricks wird eine entzündungshemmende Ernährung schnell zur Gewohnheit:

Beim Einkaufen:

  • Greife möglichst zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Gemüse, Obst, Vollkornlebensmittel, Fisch, Hülsenfrüchte und Nüsse sollten den Großteil deines Einkaufswagens füllen.
  • Plane deine Mahlzeiten schon vor dem Einkauf, so vermeidest du Spontankäufe von stark verarbeiteten Lebensmitteln.
  • Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich: je kürzer und verständlicher, desto besser.

Meal-Prep – gesunde Mahlzeiten vorbereiten:

  • Bereite dir ein paar Gerichte in größeren Mengen vor und friere sie portionsweise ein. So hast du immer etwas Gesundes zur Hand, wenn es mal schnell gehen muss.
  • Einfache Beispiele: Linsensuppe, Gemüseeintopf, Quinoasalat mit Gemüse, Ofengemüse mit Hummus.
  • Gesunde Snacks für zwischendurch: Nüsse, Gemüsesticks mit Dip oder ein Naturjoghurt mit Beeren.

Ernährungstagebuch führen:

  • Ein Ernährungstagebuch hilft dir, individuelle Trigger-Lebensmittel zu erkennen. Notiere, was du isst und wie deine Haut darauf reagiert. Manche Betroffene reagieren empfindlich auf Milchprodukte, Zucker oder Alkohol – das ist aber sehr individuell. Mit dem Tagebuch erkennst du Muster.
  • Positiver Nebeneffekt: Du wirst dir deiner Essgewohnheiten bewusster und bleibst motiviert, dranzubleiben.
  • Besonders hilfreich ist es, das Tagebuch mindestens vier bis sechs Wochen zu führen. So kannst du Rückschlüsse ziehen, welche Lebensmittel deine Schuppenflechte verschlimmern – und welche dir guttun.

Unterwegs essen:

  • Wähle in Restaurants Fischgerichte, gegrilltes Gemüse oder Salate statt frittierter Speisen.
  • Bitte darum, Dressings oder Soßen separat zu servieren – so bestimmst du selbst, wie viel du davon nutzt.
  • Kleine Snacks wie Nüsse oder Obst in der Tasche helfen, Versuchungen unterwegs zu widerstehen.

Mit diesen alltagstauglichen Strategien wird es deutlich leichter, deine Ernährung langfristig umzustellen – ohne dass es kompliziert oder stressig wird. Schon kleine Veränderungen können spürbar dazu beitragen, dass du dich wohler fühlst und Schübe seltener werden.

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Häufige Fragen zur Ernährung bei Schuppenflechte

Welchen Einfluss hat Übergewicht auf die Schuppenflechte?

Übergewicht verstärkt Entzündungsprozesse im Körper. Fettzellen setzen entzündungsfördernde Botenstoffe frei, die die Psoriasis verschlimmern können. Die gute Nachricht: Schon eine moderate Gewichtsabnahme kann die Symptome deutlich verbessern.

Welche Darmbakterien fehlen bei Schuppenflechte?

Untersuchungen deuten darauf hin, dass Betroffene weniger Vielfalt im Darmmikrobiom haben. Vor allem eine ungünstige Balance von Firmicutes (eine große Gruppe von Bakterien, die unter anderem bei der Energiegewinnung aus Nahrung beteiligt sind) und Bacteroidetes (Bakterien, die beispielsweise bei der Verdauung von Ballaststoffen helfen) scheint eine Rolle zu spielen. Eine ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Ernährung kann helfen, das Mikrobiom positiv zu beeinflussen.

Sind Haferflocken gut bei Schuppenflechte?

Ja! Haferflocken sind reich an Ballaststoffen, unterstützen die Darmgesundheit und wirken stabilisierend auf den Blutzuckerspiegel. Sie können also Teil einer psoriasisfreundlichen Ernährung sein.

Welche Darmkur ist bei Schuppenflechte sinnvoll?

Es gibt keine einheitliche Empfehlung für spezielle Darmkuren. Wichtiger ist eine darmfreundliche Ernährung mit Ballaststoffen, fermentierten Lebensmitteln und ausreichend Flüssigkeit. Das unterstützt die Vielfalt gesunder Darmbakterien.

 

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Fachbereich der DAK-Gesundheit

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