Der Login steht zurzeit nicht zur Verfügung.
Ob während der Erkältung, durch zu viel Stress oder nach einem abrupten Wetterumschwung: Den buchstäblich brummenden Schädel trägt jeder von Zeit zu Zeit mit sich herum. Für schwangere Frauen aber verschärft sich die Lage noch einmal: Sie sind in der Regel nicht nur anfälliger für Kopfschmerzen, sondern können diese auch nur mit angezogener Handbremse lindern. Der Grund: Viele Medikamente sind gefährlich für sie und das Baby. Warum das so ist, was die Ursachen für schwangerschaftsbedingte Kopfschmerzen sind und mit welchen Mitteln und Methoden du ihnen beikommen kannst – das klären wir in folgendem kleinen Ratgeber, in dem wir auf die Fachkompetenz von Gunnar Fischer (Foto) zurückgreifen, dem Chefarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Mittweida.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft – ein relativ häufig auftretendes Phänomen, das diverse Ursachen haben kann. „Eine der klassischsten geht auf die hormonelle Umstellung zurück“, erzählt der 56-jährige Chefarzt. „Der veränderte Hormonhaushalt und die körperlichen Anpassungen gehen oft mit Kreislaufproblemen, Übelkeit und eben auch Kopfschmerzen einher. Übelkeit kann überdies einen verringerten Appetit nach sich ziehen, wobei der Körper die daraus resultierende Unterzuckerung mit Kopfschmerzen signalisiert. Und auch bei schwangerschaftsbedingtem Eisen- und Flüssigkeitsmangel oder einem niedrigen Blutdruck meldet sich der Körper entsprechend zu Wort.“
Darüber hinaus macht vielen Schwangeren Müdigkeit und ein erhöhtes Stresslevel zu schaffen, was zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich und damit wiederum zu Kopfschmerzen führen kann. Lange Arbeitstage, Unstimmigkeiten in der Beziehung oder Ängste vor den Herausforderungen der Elternschaft machen die Sache natürlich nicht einfacher.
In der frühen Schwangerschaft sind Kopfschmerzen allerdings in den seltensten Fällen Anlass, einen Arzt aufzusuchen. Mit fortschreitender Schwangerschaft jedoch sollten sie deutlich ernster genommen werden – insbesondere im letzten Drittel. „Ab etwa der 20. Schwangerschaftswoche haben Frauen hin und wieder stärkere Schmerzen, die etwa auf erhöhte Blutdruckwerte (Hypertonie) zurückzuführen sind. Diese sogenannte Präeklampsie kann sowohl für die Mutter als auch für den Fötus lebensbedrohlich werden. Darüber hinaus kann sich in dieser Phase der Schwangerschaft ein Blutgerinnsel im Venensystem des Gehirns bilden (Sinusvenenthrombose), was ebenfalls nicht zu unterschätzen ist.“ Solange das Schmerzlevel aber über das gewohnte Level nicht hinausgeht, ist alles im grünen Bereich. Besonders gegen Ende der Schwangerschaft sollten du und dein Arzt oder deine Ärztin allerdings die Augen offen halten, um möglichen Komplikationen frühzeitig vorzubeugen.
So vielfältig die Ursachen für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind, so individuell sind auch die Hausmittel und Methoden, mit denen du sie lindern kannst. Im Folgenden tragen wir zusammen, was du je nach Ursache selbst unternehmen kannst.
Was generell gegen Kopfschmerzen hilft: Eine gesunde Ernährung, die insbesondere auch bei drohender Unterzuckerung greift. Mit viel frischer Luft, genügend Schlaf und möglichst wenig Stress solltest du schwangerschaftsbedingte Kopfschmerzen in der Regel gut in den Griff bekommen.
Neben den erwähnten Hausmittelchen gibt es natürlich noch den einen oder anderen synthetischen Kniff. Stichwort: Kopfschmerztabletten. Womöglich hast du bis hierhin ein Gespür dafür entwickelt, welches Präparat dir in welcher Dosierung zu welchem Anlass hilft. Während der Schwangerschaft gelten allerdings andere Regeln. Hier ein kleiner Überblick:
Wie bereits angedeutet, gibt es viele Gründe, sich bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft ärztlichen Rat einzuholen. „Ich würde allen werdenden Müttern nahelegen, rein vorsorglich im dritten Trimester der Schwangerschaft einen Arzt einmal drüberschauen zu lassen“, meint Gunnar Fischer. „Schon um die bedenkenlose Medikamentierung zu besprechen und den schwankenden Blutdruck im Blick zu haben. Ansonsten sind starke, plötzlich auftretende oder lang anhaltende Kopfschmerzen bis hin zu Wahrnehmungsstörungen immer ein Grund, sofort zum Arzt zu gehen. Und das nicht nur in der Schwangerschaft.“
Aber keine Sorge: Schwerwiegende Komplikationen wie Schlaganfall oder Venenverschluss treten in den allerseltensten Fällen auf. Halte einfach die Symptome im Blick und dich an unsere Empfehlungen und Tipps – dann bist du bestens gewappnet gegen Stress und Brummschädel!