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Vulva-Entwicklung: Was mit deinem Körper passiert

Vulva-Entwicklung: Eine Mutter umarmt ihre Tochter am Strand

Dieser Text wurde von der Online-Redaktion verfasst

Dein Körper verändert sich ständig – manchmal sichtbar, manchmal ganz still. Auch deine Vulva ist ein Teil dieses Wandels. Sie wächst, reift, wird elastischer oder trockener – je nachdem, in welchem Lebensabschnitt du gerade bist. Vielleicht fragst du dich: Wie sieht eine Vulva vor der Pubertät aus? Was passiert während einer Schwangerschaft? Oder wird die Vulva im Alter größer? Genau darüber sprechen wir hier.

Kurz vorweg: Was ist eigentlich die Vulva?

Zur Vulva gehören die äußeren Geschlechtsorgane – also das, was du außen sehen kannst. Dazu zählen zum Beispiel die Schamlippen, der Scheideneingang und die Klitoris. Wenn du’s ganz genau wissen willst und dich für den Aufbau der Vulva interessierst, findest du auf unserer Seite noch mehr Infos dazu.

Schon vor der Geburt: Die Vulva entsteht im Bauch

Bereits als Embryo beginnt die Entwicklung der Vulva. In den ersten Wochen sehen die äußeren Genitalien bei allen Embryonen gleich aus. Erst ab etwa der achten Schwangerschaftswoche beeinflussen bestimmte Hormone, ob sich eine Vulva oder ein Penis entwickelt. Wenn keine männlichen Hormone überwiegen, entstehen Schamlippen, Klitoris und Scheideneingang. Diese Phase ist entscheidend, denn hier legt sich der grundlegende Aufbau der Vulva fest.

Kindheit: Kleine Vulva, kleiner Schutzmechanismus

Vor der Pubertät ist die Vulva noch zart und klein. Die äußeren Schamlippen bedecken die inneren fast vollständig. Die Haut ist dünn, empfindlich und wenig pigmentiert. Auch der pH-Wert ist in diesem Alter noch neutral. Das bedeutet: Der natürliche Säureschutz fehlt noch, deshalb ist die Vulva anfälliger für Infektionen.

Typisch in dieser Zeit: Es gibt keinen Ausfluss, keine Schamhaare und auch hormonell ist alles ruhig. Doch das wird sich schon bald ändern, nämlich mit der Pubertät.

J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS

PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.

Pubertät: Deine Vulva wird erwachsen

Jetzt wird’s spannend – und manchmal auch ganz schön verwirrend. Die Pubertät bringt viele Veränderungen. Hormone wie zum Beispiel Östrogen sorgen dafür, dass dein Körper reift. Das gilt auch für die Vulva:

  • Die Schamlippen verändern sich: Sie können größer oder dunkler werden, bei manchen ragen die inneren Schamlippen sichtbar heraus. Das ist alles ganz normal, denn alle Körper sind individuell.
  • Die Klitoris wächst: Auch sie verändert sich leicht und wird empfindlicher.
  • Die Schleimhaut wird dicker und elastischer
  • Schamhaare sprießen
  • Der pH-Wert wird sauer – das ist wichtig, denn es schützt die Vulva vor Keimen.
  • Es kann zu vermehrtem Ausfluss kommen – auch das ist ganz normal und gehört zu einer gesunden Entwicklung dazu.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Wie verändert sich die Vulva in der Pubertät genau? Die Antwort: Sehr individuell. Keine Vulva sieht gleich aus, und bei jeder Person läuft die Entwicklung etwas anders. Vergleich dich also bitte nicht mit anderen – dein Körper macht das in seinem eigenen Tempo.

Erwachsenenalter: Die Vulva in Balance

Mit dem Ende der Pubertät stabilisiert sich vieles. Deine Vulva ist jetzt voll ausgereift. Die Schamlippen, die Klitoris, der Scheideneingang – alles hat seine Form gefunden. Natürlich kann es im Laufe der Jahre kleine Veränderungen geben, zum Beispiel durch Gewichtsschwankungen, hormonelle Umstellungen oder unterschiedliche Lebensphasen, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

Der pH-Wert bleibt weiterhin sauer. Und das ist auch gut so, denn er schützt dich weiterhin vor Infektionen. Auch die Lustempfindung ist jetzt meist stärker ausgeprägt, denn die Klitoris ist durchzogen von vielen Nerven.

Schwangerschaft und Geburt: Die Vulva passt sich an

Während einer Schwangerschaft verändert sich vieles – auch deine Vulva. Durch die hormonelle Umstellung kann sie stärker durchblutet sein, empfindlicher werden oder leicht anschwellen. Manche berichten auch von einer dunkleren Färbung. Hier brauchst du dir aber keine Sorgen zu machen: Das ist unbedenklich und geht nach der Geburt meist wieder zurück.

Während der Geburt zeigt die Vulva, wie flexibel sie wirklich ist: Sie dehnt sich stark, um das Baby durchzulassen. Dabei kann es zu kleinen Rissen oder Verletzungen kommen. Keine Sorge – das heilt normalerweise gut. Auch Rückbildung und Pflege nach der Geburt sind wichtig, damit sich dein Intimbereich gut regenerieren kann.

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Wechseljahre und Alter: Alles verändert sich – und das ist okay

Ab etwa Ende 30, Anfang 40 beginnt bei vielen Frauen der Übergang in die Wechseljahre. Das bedeutet: Die Hormonproduktion – vor allem von Östrogen – nimmt ab. Und das hat auch Auswirkungen auf die Vulva:
  • Die Schleimhaut wird trockener und dünner.
  • Schamlippen können schrumpfen.
  • Auch die Klitoris kann sich leicht zurückbilden oder kleiner werden.
  • Die Libido kann sinken.
  • Der pH-Wert wird weniger sauer – dadurch steigt das Risiko für Infektionen.
  • Jucken, Brennen oder leichte Schmerzen beim Sex können vorkommen.

Klingt unangenehm? Kann es sein – muss es aber nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, deinen Körper in dieser Phase zu unterstützen, zum Beispiel mit Feuchtpflege oder einer Beratung bei der Gynäkologin. Und außerdem: Diese Veränderungen sind völlig normal. Dein Körper leistet Großes – ein Leben lang.

Vulva ist nicht gleich Vulva – und das ist auch gut so. Jede Vulva sieht anders aus. Die eine hat ausgeprägtere innere Schamlippen, die andere weniger. Die Farben, Formen und Größen sind verschieden, aber immer richtig so, wie sie sind. Es ist vollkommen in Ordnung, sich zu vergleichen, zu grübeln oder den eigenen Körper komisch zu finden. Aber glaub uns: Es gibt keine „perfekte“ Vulva. Nur deine – und die ist genau richtig.

Wenn du dir unsicher bist, ob bei dir alles normal ist – sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Dafür sind sie da.

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