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Sonnenbrille mit UV-Schutz: So schützen Sie Ihre Augen richtig!

Sonnenbrille mit UV-Schutz: Zwei junge Frauen mit UV-Schutz-Sonnenbrillen schauen aus einem Auto.

Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und vielleicht das türkisfarbene Meer – klingt nach Urlaubstraum, oder? Doch genau dieses Sonnenparadies kann für die Augen schnell zur Gefahr werden. UV-Strahlen schaden nicht nur der Haut, sondern auch den Augen. Der beste Schutz: eine Sonnenbrille – idealerweise mit UV 400.

Wir erklären, warum eine Sonnenbrille mit UV-Schutz vor allem im Sommer ein Muss ist und was Sie sonst noch tun können, um die Augen vor UV-Strahlung zu schützen.

Warum brauchen Augen UV-Schutz?

Unsere Augen leisten jeden Tag viel, sind aber gegen Sonne nur wenig geschützt. UV-Strahlen dringen tief ins Auge ein und können sowohl kurzfristige als auch langfristige Schäden verursachen – von gereizten Augen über Bindehautentzündungen bis hin zu grauem Star oder Netzhautproblemen.
Das Tückische: UV-Strahlen sind unsichtbar und auch an bewölkten Tagen aktiv. Schutz ist also das ganze Jahr über wichtig, nicht nur am Strand oder im Hochsommer.

Welche UV-Strahlen sind schädlich fürs Auge?

Augen sind empfindlich, wenn es um Sonnenstrahlen geht. Verschiedene Arten von UV- und Lichtstrahlung können ihnen zu schaffen machen:

  • UVA (315–400 nm): Diese Strahlen dringen tief ins Auge ein, erreichen Glaskörper und teilweise die Netzhaut. Langfristig können sie Zellen schädigen.
  • UVB (280–315 nm): Sie werden hauptsächlich von Hornhaut und Linse aufgenommen. Eine Überbelastung kann kurzfristig zu „Schneeblindheit“ (Photokeratitis) führen und langfristig das Risiko für grauen Star erhöhen.
  • UVC (100–280 nm): Diese Strahlen gelangen normalerweise nicht bis zu uns, da sie von der Ozonschicht herausgefiltert werden. Gefährlich sind sie jedoch bei künstlichen Quellen wie Schweißgeräten oder bestimmten UV-Lampen.

Auch andere Lichtarten können das Auge belasten:

  • Sichtbares Licht (380–780 nm): Sehr helle Umgebungen blenden stark und führen zu schneller Ermüdung der Augen.
  • Infrarotstrahlung (>780 nm): In großen Höhen, bei starker Sonneneinstrahlung oder beruflicher Exposition (z. B. Schweißen, Glasbläserei) kann sie das Auge zusätzlich thermisch beanspruchen und Strukturen wie Linse oder Hornhaut schädigen.

Welche Schäden kann UV-Strahlung im Auge verursachen?

UV-Strahlen greifen die empfindlichen Strukturen des Auges an und können verschiedene Beschwerden und Erkrankungen auslösen. Dabei zählen nicht nur Intensität, sondern auch Dauer der Belastung. Manche Schäden zeigen sich schnell, andere entwickeln sich schleichend über Jahre.

Kurzfristige Schäden:

  • Photokeratitis ("Schneeblindheit"): Eine schmerzhafte Entzündung der Hornhaut, die Stunden nach UV-Belastung auftritt.
  • Bindehautentzündung: Reizung durch UV-Strahlen mit Rötung, Jucken und Fremdkörpergefühl.

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 Langfristige Schäden:

  • Katarakt (Grauer Star): Linsentrübung, die zu verschwommenem Sehen führt.
  • Makuladegeneration (AMD): Schäden in der Netzhautmitte, die das zentrale Sehen beeinträchtigen.
  • Pterygium / Pinguecula: Gutartige Wucherungen auf der Bindehaut, oft durch UV, Wind und Staub verursacht.
  • Hautkrebs am Auge: Besonders an den Lidern kann langjährige UV-Belastung Tumore (z. B. Basaliome) auslösen.

Erhöhte UV-Strahlung: Folge des Klimawandels

Steigende Temperaturen, intensivere Sonneneinstrahlung und eine erhöhte UV-Belastung gelten als direkte Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig verbringen wir bei wärmerem Wetter mehr Zeit im Freien – beim Spazieren, Wandern oder im Urlaub. Das macht einen zuverlässigen Schutz der Augen heute wichtiger denn je.

Rundum sicher: So schützen Sie Ihre Augen richtig vor UV-Strahlen

Regelmäßige UV-Belastung summiert sich – darum ist konsequenter Schutz entscheidend. Folgende Tipps helfen, die Augen effektiv zu schützen:

  1. Sonnenbrille mit UV 400: Blockiert 100 % der UVA- und UVB-Strahlen bin bis 400 nm.  
  2. Breitkrempiger Hut oder Cap: Spendet Schatten und reduziert direkte Sonneneinstrahlung.
  3. Kontaktlinsen mit UV-Filter: Manche Kontaktlinsen enthalten einen integrierten UV-Schutz. Sie schützen allerdings nicht die ganze Augenoberfläche – eine Sonnenbrille bleibt notwendig.
  4. Schatten suchen: Vor allem zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.
  5. Besondere Vorsicht in den Bergen, am Wasser oder im Schnee: Dort ist die UV-Strahlung besonders intensiv. Gletscher- oder Sportbrillen bieten optimalen Schutz.

Checkliste: Worauf muss ich bei Sonnenbrillen achten?

Sonnenbrillen bieten nicht nur Style, sondern vor allem Schutz für die Augen. Damit Sie von beidem profitieren, hilft unsere Checkliste. 

  • UV-400-Schutz
    Die Angabe UV 400 bedeutet, dass alle UV-Strahlen bis 400 Nanometer gefiltert werden. Damit deckt der UV-Schutz den kompletten Bereich von UVA- und UVB-Strahlen ab.
  • CE-Kennzeichnung
    Steht meist innen am Bügel „CE“, bedeutet, die EU-Richtlinien für Gesundheitsschutz (inkl. UV-Schutz) sind eingehalten.
  • Polarisierte Gläser 
    Reduzieren störende Reflexionen (Wasser, Schnee, Straße). Vor allem hilfreich beim Autofahren, Angeln, Skifahren oder am Wasser. Ist in der Brille meist mit „polarisiert“ gekennzeichnet
  • Bruchsichere Materialien
    Gute Sonnenbrillen haben Gläser aus Polycarbonat – bruchsicher und leicht. Besonders bei Sportbrillen wichtig.
  • Richtige Passform
    Damit keine UV-Strahlen von den Seiten ins Auge gelangen, sollte die Brille gut sitzen und die Augen komplett abdecken. 
  • Tönungsstufe der Gläser (Filterkategorie 0–4)
    Die Tönung sagt nichts über den UV-Schutz aus. Sie betrifft die Lichtdurchlässigkeit. Auch helle Gläser können vollen UV-400-Schutz bieten. 

UV-Schutz-Tabelle für Sonnenbrillen

In unserer UV-Schutz-Tabelle sehen Sie auf einen Blick, welche Schutzwirkung sich hinter den Bezeichnungen von UV 100 bis UV 400 verbirgt.

BezeichnungUV-Strahlen blockiert bisSchutzwirkung
UV 100100 nmMinimaler Schutz (kaum relevant für Augen)
UV 200200 nmSchutz vor kurzwelligem UV-C Licht
UV 300300 nmTeilweiser Schutz vor UV-B-Strahlen
UV 400400 nmVollständiger Schutz vor UV-A und UV-B

Filterkategorie der Gläser 

Sonnenbrillengläser werden oft in Filterkategorien 0 bis 4 eingeteilt, die den Lichtdurchlass und damit den Schutz vor Sonnenlicht beschreiben. Die meisten klassischen Sonnenbrillen haben Filterkategorie 2 oder 3. 
Wichtig: Getönte Gläser allein bieten keinen UV-Schutz. Im Gegenteil. Sehr dunkle Gläser ohne ausreichenden UV-Filter können die Pupillen erweitern, so dass mehr UV-Licht ins Auge gelangt. 

In der Tabelle finden Sie einen Überblick der Filterkategorien für Sonnenbrillen. Sie stammen aus der Norm DIN EN ISO 12312-1, die Anforderungen an Sonnenbrillen festlegt.

KategorieTönung/LichtdurchlässigkeitGeeignet für
0Sehr hell/80-100%Bewölktes Wetter, Modebrillen, kein Lichtschutz 
1Hell/43-80%Leichte Sonneneinstrahlung
2Mittel/18-43%Alltagsgebrauch, normale Sonne
3Dunkel/8-18%Starke Sonne (am Meer)
4Sehr dunkel/3-8%Extreme Bedingungen, Schneeflächen, Gletscher, für den Straßenverkehr nicht geeignet

UV-Schutz und Farbe der Gläser

Die Glasfarbe hat keinen Einfluss auf den UV-Schutz. Braun und Grau liefern ein scharfes, kontrastreiches Seherlebnis, während kräftige Farben wie Rot oder Blau dies manchmal einschränken können. Augenärzte empfehlen deshalb meist Sonnenbrillen mit braunen oder grauen Gläsern.

Pflege und Haltbarkeit der Sonnenbrille: So bleibt der UV-Schutz erhalten

Kratzer oder beschädigte Beschichtungen können den UV-Schutz mindern. Daher sollte man Gläser nicht mit Papier oder trockenen Tüchern reinigen, sondern mit einem Mikrofasertuch und etwas Wasser.

Ob der UV-Schutz durch Kratzer verringert wird, hängt auch davon ab, ob der  UV-Filter als Beschichtung oder im Glas integriert ist. Bei Gläsern mit Beschichtung können Kratzer den UV-Schutz mindern. Kunststoffgläser mit integriertem UV-Schutz verlieren ihn durch Kratzer nicht. Sie werden nur optisch unbrauchbar.

UV-Schutz auch bei normalen Brillen wichtig

Nicht nur Sonnenbrillen sollten UV-Schutz bieten. Auch klare Korrektionsgläser können mit UV 400 ausgestattet werden. Das ist sinnvoll, denn UV-Strahlung ist auch bei Wolken oder im Schatten aktiv. Vor allem Kunststoffgläser bieten oft serienmäßig Schutz – bei Glas muss dieser meist speziell beschichtet werden.

UV-Schutz für Kinder: Besonders wichtig von Anfang an

Die Augen von Kindern und Babys sind besonders empfindlich. Ihre Linsen sind noch klar und lassen mehr UV-Strahlung durch. Außerdem sind Kinder viel draußen und der Sonne länger ausgesetzt. Deshalb gilt:

  • Sonnenhut und Sonnenbrille mit UV 400
  • Brille aus bruchsicherem Material
  • Guter Sitz, damit nichts verrutscht


Früher UV-Schutz zählt: UV-Schäden summieren sich im Laufe des Lebens. Wer Kinderaugen konsequent schützt, senkt das Risiko für spätere Augenerkrankungen deutlich.

Häufige Fragen zum UV-Schutz bei Sonnenbrillen

Ist ein UV-400-Sonnenbrille ausreichend?

Ja, eine UV-400-Sonnenbrille ist ausreichend. Sie blockiert alle UVA- und UVB-Strahlen bis 400 nm – das ist der maximale Schutz. Die Glasfarbe spielt dabei keine Rolle, wichtig sind CE-Kennzeichnung und guter Sitz.

Wie erkenne ich eine gute Sonnenbrille?

Eine hochwertige Sonnenbrille erkennen Sie daran, dass sie einen klar angegebenen UV-Schutz („UV 400“ oder „100 % UV-Schutz“) bietet und mit dem CE-Zeichen (bei EU-Produkten Pflicht) versehen ist. 

Kann eine Sonnenbrille UV-Schutz verlieren?

Ja, wenn die UV-Schutzbeschichtung durch Kratzer, aggressive Reinigungsmittel oder Materialalterung beschädigt wird. Hochwertige Brillen mit im Glas integriertem UV-Filter behalten den Schutz in der Regel.

Welche Filterkategorie braucht meine Sonnenbrille?

Für den Alltag brauchen Sie meist Kategorie 2 oder 3. Kategorie 4 wird nur für Hochgebirge und Gletscherregionen empfohlen. Sie ist auch nicht im Straßenverkehr erlaubt.

Brauchen Kinder eine eigene Sonnenbrille?

Ja. Kinderaugen sind empfindlicher. UV 400, bruchsichere Gläser und ein guter Sitz sind Pflicht.

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Qualitätssicherung

Fachbereich der DAK-Gesundheit

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