Paleo: So gesund ist die Steinzeitdiät

Der Paleo-Ernährungstrend stammt ursprünglich aus den USA und wird auch Steinzeitdiät genannt. Die Idee: wieder so zu essen, wie unsere Vorfahren, die vor vielen tausend Jahren gelebt haben. Doch ist das tatsächlich gesund? Unsere Ernährungsexpertin Silke Willms klärt auf.
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Was ist Paleo? Die Regeln der Steinzeitdiät
Welche Risiken gibt es bei der Paleo-Ernährung?
Die Proteinzufuhr bei Paleo ist durch den großen Fleischanteil sehr hoch und kann zur Belastung für die Nieren werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurstwaren pro Woche, was viele Anhänger der Paleo-Ernährung deutlich überschreiten. Dafür fehlen Ballaststoffe aus Vollkorngetreide, das bei Paleo nicht oder kaum vorkommt. Auch Milchprodukte sind nicht erlaubt, was zu Kalziummangel führen kann, denn die meisten Gemüsesorten sind weniger gute Kalzium-Quellen. Kritiker bemängeln auch, dass wir kaum wissen, was unsere Steinzeit-Vorfahren wirklich gegessen haben und dass sich viele Nahrungsmittel, etwa durch Züchtungen, bis heute stark verändert haben.
Paleo-Diät: Verbotenene Lebensmittel
DAK-Ernährungsexpertin Silke Willms hält Paleo für einen positiven Ansatz. Auf dem Index stehen Nahrungsmittel, die erst nach der Einführung von Ackerbau und Viehzucht verfügbar waren, sowie künstliche Zusatzstoffe. Sie gelten als gesundheitsgefährdend. Verboten sind beim Paleo-Ernährungstrend also Süßigkeiten, Getreide, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte, Alkohol, industriell verarbeitete Lebensmittel – zum Beispiel Salami – und zuckerhaltige Getränke.
Fazit der DAK-Ernährungsexpertin Silke Willms:
„Generell ist Paleo ein positiver Ansatz. Es werden viel Gemüse und Obst verzehrt, die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist gut. Auch der Eiweißkonsum ist ausreichend. Positiv zu bewerten ist natürlich der Verzicht auf Fast Food und Zucker. Allerdings gibt es keinen Grund, Getreide zu meiden. Wenn man Vollkornprodukte zum Paleo-Trend hinzunehmen würde, käme man den offiziellen Ernährungsempfehlungen ziemlich nahe.“
Paleo-Ernährungsplan: Ein Tag mit der Paleo-Diät
Wer sich nach den Richtlinien von Paleo ernähren möchte, muss ein wenig vorausplanen, denn Fertigprodukte sind bei diesem Trend tabu. So könnte ein Tag mit der Steinzeitdiät aussehen:
Frühstück
Fisch und Fleisch spielen bei Paleo eine große Rolle – doch lassen Sie Ihren Speiseplan davon nicht zu stark dominieren. Starten Sie doch lieber mit einem leckereren Smoothie aus frischem Obst der Saison, etwas Spinat und Mandeln in den Tag. Das gibt einen wahren Energie-Kick.Mittagessen
Der Gang in die Kantine fällt bei Paleo in der Regel flach, zu viele industriell verarbeitete Lebensmittel lauern hier. Also ist gute Vorbereitung gefragt. Prima geeignet sind Salate, aber natürlich nur mit einem selbst gemachten Dressing aus frischen Kräutern.Abendessen
Am Abend wird es dann Zeit für ein gutes Stück Fisch oder Fleisch. Dazu gibt es Gemüse oder Salat. Nudeln kommen bei der Paleo-Ernährung nicht auf den Teller und auch Kartoffeln und Reis sind nur selten vorgesehen.Paleo-Snacks
Wen zwischendurch der kleine Hunger quält, der kann zu frischen Früchten und Nüssen greifen.
Silke Willms
Diplom-Ökotrophologin, Ernährungs-Expertin bei der DAK-Gesundheit
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