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Jungen in der Pubertät

Symbolbild Pubertät bei Jungen: Ein Teenager sitzt auf einem Sofa und guckt auf ein Smartphone

Da muss jeder Junge durch – die Pubertät. Irgendwann sprießen Barthaare in deinem Gesicht, dein Körper wächst in Schüben, die Hormone spielen verrückt, der Stimmbruch setzt ein und dein Interesse an Mädchen oder anderen Jungs erwacht. Jungen in der Pubertät - das ist die Zeit, in der du vom Jungen zum Mann wirst, mag für dich phasenweise blöd sein, weil du dich selbst nicht verstehst, deine Eltern nicht oder andere Dinge dich bedrücken und dir schlaflose Nächste bereiten. Das gehört alles dazu – und keine Sorge: Irgendwann ist diese Zeit auch vorüber. Halte durch!

Hier erfährst du alles, was du über Jungen in der Pubertät wissen solltest.

Jungen in der Pubertät - was bedeutet das überhaupt?

Jungen starten etwas später in die Pubertät Mädchen. Etwa im Alter von 12 Jahren beginnt sich dein Körper immer stärker zu verändern. Kurz gesagt: Du wirst geschlechtsreif. Genau das bedeutet es biologisch gesehen, erwachsen zu werden. Das sagt allerdings noch nichts über den Reifegrad deines Verstandes und deines Verhaltens aus.

Sollte bei dir die Pubertät etwas früher oder später eintreten, ist das vollkommen im Rahmen. Der Beginn dieses biologischen Übergangs vom Kind zum Mann hängt von sehr vielen Faktoren ab, die sich zwischen dir und anderen Jungs deutlich unterscheiden können. Wichtige Rollen spielen dabei deine Gene, wie gesund du bist und wie du dich ernährst.

Was sich wann in deinem Jungs-Körper verändert:

Was ändert sich, wenn Jungs in der Pubertät sind

Wann ändert es sich durchschnittlich

Du wächst in Schüben.

Ca. ab dem 12. Lebensjahr

Deine Hoden wachsen.

Zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr

Deine Schamhaare wachsen.

Zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr

Dein Penis wächst.

Ca. mit 14 Jahren

Dein Stimmbruch setzt ein.

Ca. mit 14 Jahren

Du hast deinen ersten Samenerguss.

Ca. mit 14 Jahren

Setzen diese Veränderungen bei dir ein, kannst du mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass du in der Pubertät bist. Die Pubertät wird nicht durch plötzliche Ereignisse bestimmt, sondern ist eher ein allmählicher Prozess.

In der Tabelle oben haben wir kurz zusammengefasst, was ungefähr wann mit deinem Körper passiert. Für den Fall, dass du noch mehr wissen willst, versorgen wir dich im Folgenden mit Details:

Dein Körper wächst. Du wirst größer

Im Verlauf deiner Pubertät beschleunigt sich dein Körperwachstum. Über einen Zeitraum von meist zwei Jahren wächst du durchschnittlich 12 cm pro Jahr. Du wirst auch bemerken, dass du in dieser Zeit kräftiger wirst. Das liegt daran, dass der Anteil an Muskelgewebe steigt. In dieser Phase werden deine Schultern und dein Brustkorb breiter. So entsteht die typisch männliche V-Körperform. Du benötigst in dieser Zeit deutlich mehr Energie als vorher, weswegen du deutlich mehr essen wirst.

Deine Hoden wachsen

Die Pubertät ist auch die Zeit, in der deine Hoden größer werden. Durchschnittlich beginnt dieses Wachstum im Alter von 12 Jahren. Damit die Hoden ausreichend Platz haben, wächst auch dein Hodensack kräftig mit und bekommt kleine Falten.

Deine Haare wachsen

Ob mit 10 oder mit 15 Jahren – irgendwann wirst du feststellen, dass an deinem Penisansatz Haare wachsen. Zuerst sind sie fein, später werden sie kräftiger. Zur gleichen Zeit bekommst du auch unter den Achseln Haare und dein Bart beginnt zu wachsen. Auch auf der Brust und später auf den Schultern und am Rücken werden neue Haare dazukommen.

Dein Penis wächst

Dein primäres Geschlechtsorgan ist der Penis. Auch er verändert sich in Form und Gestalt im Verlauf der Pubertät. Er wird zuerst länger und dann breiter. Mehr zu deinem Penis und zu Penissen im Allgemeinen erfährst du in unserem Artikel Penis-Wissen.

Dein Stimmbruch setzt ein

Beim Stimmbruch wächst dein Adamsapfel, also der sichtbare Teil des Kehlkopfs. In der Wachstumsphase passiert es oft, dass sich deine Stimme „überschlägt“. Das bedeutet, dass sie sich wie ein leichtes Krächzen anhört. Beim Stimmbruch werden deine Stimmbänder länger. Ist der Stimmbruch vorbei, hast du in der Regel eine deutlich tiefere Stimme als zuvor.

Du hast deinen ersten Samenerguss

Bei Jungs in der Pubertät startet der Körper mit der Samenproduktion. Wenn es so weit ist, merkst du das daran, dass morgens die Spitze deines Penis etwas feucht ist. Kurz darauf wirst du deinen ersten Samenerguss haben. Ob du diesen im Schlaf hast oder beim ersten Mal, wenn du mit Masturbation experimentierst, ist von Junge zu Junge unterschiedlich.
Durch die hormonelle Veränderung in deinem Körper können Schweißdrüsen aktiviert werden. Du bekommst Pickel. Eine Sache, die in der Pubertät mehr oder weniger ausgeprägt vorkommt, ist Akne. Akne ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit. Dabei produziert dein Körper vermehrt Talg. So entstehen kleine Pusteln im Gesicht (Stirn, Nase, Kinn). Du kannst mit Hautpflege und Gesichtsreinigung einiges dagegen tun. Geh zu einem Arzt oder zu einer Ärztin, wenn die Akne-Pickel sehr groß und vor allen Dingen wund sind und vor allen Dingen wund sind oder sie dich stark belasten. Du kannst auch mit deinen Ernährungsgewohnheiten positives gegen Akne tun. Meide Schweinefleisch, Kuhmilch, Kaffee, Alkohol sowie Zucker- und Weißmehlprodukte. Nimm entzündungshemmende Nahrung wie Fisch, Oregano, Kurkuma, Gemüse und Obst in Maßen zu dir. So kannst du Probleme mit Akne und Pickel von innen heraus angehen.

Wann endet bei Jungen die Pubertät

Die Pubertät dauert mehrere Jahre. Die rein körperlichen Veränderungen sind überwiegend im Alter von 16 Jahren abgeschlossen. Das ist aber keine allgemein gültige Grenze. Viele Jungs wachsen zum Beispiel danach noch weiter oder hören auch schon mit 14 Jahren auf zu wachsen. Auch der Bartwuchs ist bei dem einen früher und dem anderen später abgeschlossen. Die Adoleszenz, das ist ein anderes Wort für das Erwachsenwerden, kann auch erst mit 21 Jahren enden.

Wie verändert sich dein Gehirn in der Pubertät?

Mediziner und Medizinerinnen wissen, dass dein Gehirn meist schon mit 10 Jahren in vielen Bereichen ausgewachsen ist. Dein Frontalhirn bildet sich jedoch erst am Ende deiner Pubertät komplett aus. Das Frontalhirn ist dafür verantwortlich, wie gut du vorausschauend planen kannst und wie du deine Emotionen unter Kontrolle hast. Unorganisiertes Handeln, leichte Lernschwierigkeiten und das Überfordert-Sein mit deinen Gefühlen können ihren Ursprung in der Hirnentwicklung während der Pubertät haben. Das ist aber kein Freibrief dafür, sich danebenzubenehmen. Du bist immer noch selbst für deine Handlungen verantwortlich.

Die Veränderungen in deinem Gehirn sind oftmals auch der Grund für ein gewisses Null-Bock-Gefühl. Es ist in dieser Phase deines Lebens völlig normal, wenn du dir in deinem Zimmer die Decke über den Kopf ziehst und alles Scheiße findest. Der Grund dafür ist dein hormoneller Wandel vom Jungen zum Mann. Das geht vorüber.

Hormonelle Veränderungen sorgen auch dafür, dass du deine Pubertät oftmals einfach Wegschlafen willst. Das Schlafhormon Melatonin kann für eine Verschiebung deines Schlaf-Wach-Rhythmus sorgen. Es kann zum Beispiel passieren, dass du erst später müde wirst und damit an Schultagen viel weniger Schlaf als gewohnt bekommst. Du bist weniger ausgeruht, kämpfst am Tag mit Müdigkeit und Stimmungsschwankungen und daher auch mit Konzentrationsschwächen. Idealerweise bekommst du während der Pubertät pro Nacht neun Stunden Schlaf. Das heißt, um nicht aufgrund von Schlafmangel krank zu werden, ist es OK, wenn du dich nach der Schule für zwei oder drei Stunden hinlegst.

Sex – was ist nun anders und wer kann dir helfen?

In der Pubertät wirst du deinen ersten Samenerguss erleben. Das erste Mal wird bei den meisten Jungs überraschend kommen. Es passiert im Schlaf oder beim ersten Mal, wenn du dich selbst befriedigst. Seltener haben Jungs ihren ersten Samenerguss beim Sex mit einem Mädchen oder Jungen.
Egal, wann es passiert, deine Gefühle werden sich überschlagen. Der erste Orgasmus fühlt sich meist toll an. Manche Jungs empfinden dabei aber auch Scham. Das muss nicht sein, schließlich ist es ein vollkommen natürliches Ereignis. Wenn es passiert, während du schläfst, merkst du es am Morgen an der Samenflüssigkeit in deiner Unterhose oder im Bett. Dieser Moment muss dir überhaupt nicht peinlich sein. Der Augenblick gehört dir und geht niemanden etwas an. Du kannst selbst darüber entscheiden, ob und mit wem du darüber sprechen willst.

Wenn du mit jemanden sprechen willst, sind deine Eltern, eine Vertrauensperson in der Schule und natürlich auch deine Freunde meist offen dafür. Wenn du dir unsicher bist, mit wem du sprechen kannst, vertrau einfach auf dein Gefühl.

In der Pubertät werden für dich andere Menschen sexuell attraktiv. Bei heterosexuellen Jungs sind das Mädchen, bei homosexuellen Jungs andere Jungs. Wenn ihr beide euch gleichermaßen anziehend findet, könnt ihr miteinander so weit gehen, wie ihr es wollt. Vergesst dabei aber nicht, das Verhütungsmittel wie Kondome sowohl vor Schwangerschaften als auch vor bestimmten Geschlechtskrankheiten schützen.
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS

PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.

Jungen und Mädchen in der Pubertät – so unterschiedlich erlebt ihr sie

Natürlich kommen auch Mädchen in die Pubertät. Es gibt aber Unterschiede. Als Junge wirst du eher risikobereiter, Mädchen erleben in diesem Lebensabschnitt dafür mehr Stimmungsschwankungen. Mädchen in der Pubertät bekommen ihre Regel. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt können sie schwanger werden.

Ein weiterer Unterschied ist, dass du dich als Junge am Verhalten von Männern orientierst und Mädchen am Verhalten von Frauen. Das nennt man die Suche nach Rollenbildern. Wenn du als Junge lieber ein weibliches Rollenbild wählst, ist das aber auch vollkommen in Ordnung.

Fazit

Junge, Junge – mit der Pubertät kommen einige Veränderungen auf dich zu. Deine Stimme wird tiefer, rund um deinen Penis und im Gesicht sprießen Haare, du bekommst mehr Muskeln und dein Verhalten wird spontaner. All das passiert über einen längeren Zeitraum. Dabei entdeckst du auch, dass andere Menschen dir sehr gefallen und du verliebst dich zum ersten Mal. Wenn du in dieser Zeit einiges von dem, was mit dir passiert, nicht verstehst, dann such dir eine Person, der du vertraust und mit der du locker und in Ruhe über alles reden kannst. Die Pubertät ist nicht das Ende, es ist der Anfang deines Lebens als erwachsener Mann.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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