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Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen. Leider wird die Krankheit oft unterschätzt. Doch in den meisten Fällen ist eine erfolgreiche Therapie möglich. Wichtig ist, sich Hilfe zu suchen.
Eine Depression zeigt sich in einer sehr ausgeprägten Niedergeschlagenheit, die mehr als zwei Wochen anhält und vom Betroffenen selbst nicht beeinflussbar ist. Hinzu kommen Interessen- und Freudlosigkeit sowie ständige Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Betroffene können in der Regel keine positiven Emotionen mehr empfinden, fühlen sich innerlich leer. Aufmunterungsversuche von Außenstehenden zeigen keine Wirkung.
Zu diesen Symptomen kommen oft Selbstzweifel und Schuldgefühle hinzu, im schlimmsten Fall Suizidgedanken. Auch Angstzustände, eine tiefe Hoffnungslosigkeit, Appetitverlust, Schlaf- und Konzentrationsstörungen treten auf. Teilweise klagen Betroffene über körperliche Schmerzen, für die es jedoch keine organische Erklärung gibt.
Bei einer Depression leiden die Betroffenen unter einem Mangel der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin. Serotonin hat Einfluss auf die Stimmung, die Gefühle, den Appetit und die Sexualität. Noradrenalin hilft, Sinnesreize zu verarbeiten und ist an der Regulierung des Schlafs beteiligt.
Je nach genetischer Veranlagung sind manche Menschen stärker für psychische Erkrankungen anfällig als andere. Körperliche Erkrankungen wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion können Depressionen mitverursachen. Auch einschneidende Lebensereignisse wie der Verlust einer nahestehenden Person oder zwischenmenschliche Konflikte haben Einfluss auf das Risiko einer Depressionserkrankung. Manche Medikamente wie die Antibabypille, Kortison oder Herz-Kreislauf-Präparate können Depressionen fördern.
Depressionen treten in unterschiedlichen Formen auf.
Diese Form ist die häufigste Depressionserkrankung. Betroffene sind über einen begrenzten Zeitraum erkrankt. Zwischen zwei depressiven Episoden bessern sich die Symptome zwar oft vollständig, die Rückfallwahrscheinlichkeit ist jedoch hoch. Mit zunehmendem Alter steigt das Wiedererkrankungsrisiko, zudem nehmen die Episoden an Schwere zu.
Verläuft die Depression nicht in Phasen, sondern kontinuierlich, handelt es sich um eine chronische Depression. Die Symptome sind meist weniger stark ausgeprägt, weshalb die Erkrankung häufig erst spät oder gar nicht erkannt wird.
Treten neben den depressiven Phasen auch manische Phasen auf, spricht man von einer bipolaren oder auch manisch-depressiven Störung. Hierbei wechseln die Betroffenen zwischen extremer Niedergeschlagenheit einerseits und übertriebener Euphorie andererseits.
Manche Mütter entwickeln nach der Geburt eine postpartale Depression. Sie muss dringend behandelt werden, da sonst schwerwiegende Folgen für Mutter, Kind und Familie drohen. Eine Sonderform ist die saisonal abhängige Depression, auch Winterdepression genannt. Als Ursache gilt der Lichtmangel in der kalten Jahreszeit.
Im Rahmen einer Anamnese erfasst der Arzt die auftretenden Symptome. Anhand der Anzahl, des Schweregrads sowie der Dauer bestimmter Leitsymptome ordnet er die Erkrankung ein und leitet daraus die entsprechende Behandlungsstrategie ab.
Bei leichten Formen einer Depressionserkrankung erfolgt die Behandlung über eine Psychotherapie. Auch Medikamente können bei einer Depression zum Einsatz kommen: Antidepressiva helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bei saisonal bedingten Depressionen hat sich eine Lichttherapie als wirkungsvoll erwiesen.