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Was ist der Mittelschmerz?

Dr. Sheila de Liz erklärt den Mittelschmerz

Schmerzen im Unterleib? Dann klopft möglicherweise der sogenannte Mittelschmerz an. Das sind leichte bis starke Beschwerden, die rund um den Eisprung auftreten können. Warum das so ist, mit welchen Symptomen du rechnen musst und wie du ihn mildern kannst, das erfährst du hier!


Mittelschmerz? Was soll das sein? Ein Schmerz, der so mittel Aua macht? Ein Wehwehchen in der Körpermitte? Letzteres ist gar nicht mal so verkehrt. Eigentlich kommt der Name aber daher, dass der Mittelschmerz in der Mitte des weiblichen Zyklus auftritt. Etwa um den Eisprung herum. Deshalb wird er manchmal auch Eisprungschmerz genannt. Seine Stärke und Dauer fallen von Frau zu Frau sehr unterschiedlich aus. Während einige nur ein leichtes, eher unterschwelliges Ziehen merken, treten bei anderen heftige krampfartige Schmerzen auf. Beides kann wenige Minuten, aber auch bis zu zwei Tage andauern. Allerdings sind nicht alle Frauen vom Mittelschmerz betroffen. Und wenn, dann nicht zwingend jeden Monat. Warum das so ist, erklären wir später. Zunächst einmal geht es um den Ursprung des Mittelschmerzes: den Eisprung.

Was sind die Ursachen für den Mittelschmerz?

Der Mittelschmerz kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen: als leichtes Ziehen oder als krampfartiges Stechen, begleitet von Übelkeit oder einem Druck im Dammbereich. Was genau ihn auslöst, ist allerdings nicht zu 100 Prozent erforscht. Denkbar ist, dass die Spannung verantwortlich ist, die bei der Reifung des Eibläschens entsteht. Oder aber das Platzen des Eibläschens. Auch könnte der Schmerz von den Eileitern ausgehen, die die Eizelle durch Muskelarbeit in Richtung Uterus befördern und wieder neue Eibläschen produzieren. Dafür spricht zum Beispiel, dass der Eisprung mal im linken und mal im rechten Eierstock stattfindet und Frauen den Mittelschmerz ebenfalls mal auf der einen und mal auf der anderen Seite spüren. Generell unterscheiden sich die Beschwerden nicht nur von Frau zu Frau, sondern auch von Zyklus zu Zyklus.

Warum fühlen nicht alle Frauen den Mittelschmerz?

„Ein Schmerz in der Zyklusmitte? Hatte ich noch nie!“ Falls du das gerade denkst, musst du dir keine Sorgen machen. Besonders, wenn du die Pille nimmst. Denn die enthält Hormone, die den Eisprung verhindern. Und wo kein Eisprung, da kein Mittelschmerz. Aber auch viele Frauen, die nicht hormonell verhüten, bemerken kein Ziehen oder Stechen. Andere haben nur manchmal mit dem Mittelschmerz zu tun. Der Grund: Die körpereigene Hormonlage unterliegt völlig normalen Schwankungen, was bewirken kann, dass nicht immer Eibläschen ausgebildet werden. Der Eisprung kann also auch ohne hormonelle Verhütung ausbleiben – und damit auch der Mittelschmerz. Manche Frauen haben generell einen sehr unregelmäßigen Zyklus, in dem es selten zum Eisprung kommt. Sie haben es möglicherweise später schwerer, ohne medizinische Hilfe schwanger zu werden – aber das ist eine andere Geschichte. Für dich gilt es zunächst einmal zu wissen, dass du weder mit noch ohne Mittelschmerz in Panik geraten solltest. Falls du dir doch unsicher bist, kannst du immer noch deinen Gynäkologen oder deine Gynäkologin aufsuchen.

Zeigt mir der Mittelschmerz meine fruchtbaren Tage an?

Du fragst dich vielleicht: „Ok, der Mittelschmerz findet um den Eisprung herum statt. Wenn ich also die typischen Beschwerden habe, kann ich dann daran ablesen, wann ich schwanger werden kann und wann nicht?“ Die Antwort lautet „jein“. Da er auch einige Tage vor oder nach dem Eisprung auftreten kann, zeigt der Mittelschmerz deine fruchtbaren Tage nur ungenau an. Wenn du allerdings auch andere Symptome bemerkst, die für deine fruchtbaren Tage sprechen, dann hilft er auf jeden Fall dabei, den Zeitraum einzugrenzen! Zu den anderen Symptomen zählen beispielsweise eine erhöhte Körpertemperatur, schmerzende Brüste oder mehr Lust auf Sex. Wenn du aber mithilfe des Mittelschmerzes und anderer Symptome deine fruchtbaren Tage feststellen und so vielleicht sogar verhüten willst, solltest du dich mit dem Thema unbedingt eingehender beschäftigen. Und deine Beobachtungen beispielsweise mit einem Eisprungkalender protokollieren. Eine effektivere Möglichkeit, um Beginn und Ende der fruchtbaren Tage besser bestimmen zu können, stellt die symptothermalen Methode dar, bei der verschiedene Praktikanten miteinander kombiniert werden. Der Anstieg der Temperatur und das Verschwinden des klaren Schleims sind hierbei die wichtigsten Indikatoren. Um auf Nummer sicher zu gehen, such auch hier den ärztlichen Rat.

Was hilft gegen Mittelschmerz?

Bei der Behandlung von Symptomen, die auf den Mittelschmerz hindeuten, musst du hingegen nicht zum Arzt oder zur Ärztin. Oft genügen schon einfache Hausmittel, die auch bei klassischen Menstruationsbeschwerden zum Einsatz kommen. So kann bereits eine Wärmflasche, ein Heizkissen oder ein warmes Bad die verkrampfte Muskulatur lösen und entspannen. Ein heißer Tee und leichte Bauchmassagen mit ätherischen Ölen heizen den Krämpfen zusätzlich ein. Zudem helfen Produkte, die Kräuter wie Mönchspfeffer, Frauenmantel oder Schafgarbe enthalten. Denn diese wirken sich nicht nur krampflösend, sondern auch positiv auf deinen Hormonspiegel aus.

Ansonsten gilt: Schone dich und trinke viel Wasser und ungesüßten Tee. Erst wenn die Schmerzen länger als zwei Tage anhalten und stärker werden oder ungewöhnlich stark sind, solltest du einen Arztbesuch in Erwägung ziehen. Zumal heftige Schmerzen im Unterleib auch andere Ursachen haben können, zum Beispiel eine Blinddarmentzündung.

Fazit:

Was gibt es abschließend zu sagen? Der Mittelschmerz kann unangenehm sein, ist aber ein völlig natürliches Phänomen und – ganz wichtig – kein Grund zur Sorge. Mit der Zeit wirst du ein Gespür für die Symptome entwickeln und deinen Zyklus generell immer besser kennenlernen. Ob Bad oder Bauchmassage: Probiere ruhig ein bisschen herum, welche Hausmittel dir in dieser Zeit besonders guttun – so bekommst du den Mittelschmerz sicher gut in den Griff!

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

  • Quellenangaben

    Frank H. Netter. Gynäkologie, Thieme (2006)

    Goerke, Steller, Valet: Klinikleitfaden Gynäkologie Geburtshilfe, Urban & Fischer (2008)

    Dr. Schaenzler, Nicole/ Dr. med. Hoffbauer, Gabi, Wörterbuch der Medizin, München, Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG (2001)

    Wilcox AJ, Dunson D, Baird DD. The timing of the "fertile window" in the menstrual cycle: day specific estimates from a prospective study. BMJ (2000)

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