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Sachsen-Anhalt: Beschäftigte im Gesundheitswesen hatten den meisten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen

  • DAK-Gesundheit analysiert Fehltage wegen psychischer Erkrankungen bei rund 49.000 Beschäftigten
  • Insgesamt 355 Fehltage je 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen 
  • Depressionen hatten den größten Anteil am Arbeitsausfall

Magdeburg, 28. Mai 2025. In Sachsen-Anhalt hatten Beschäftigte im Gesundheitswesen 2024 den meisten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen. Bezogen auf 100 Beschäftigte verursachten Depressionen und andere psychische Erkrankungen in dieser Branche 500 Fehltage. Insgesamt lagen psychische Erkrankungen mit 355 Fehltagen je 100 Beschäftigte unter dem Rekordniveau des Vorjahres. Die häufigste Ursache waren auch 2024 wieder Depressionen. Hier gab es einen Rückgang von 184* auf 158 Fehltage je 100 Beschäftigte. Wie der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, sind Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders belastet. Im Ländervergleich liegt Sachsen-Anhalt bei den psychisch bedingten Fehltagen leicht über dem bundesweiten Durchschnitt.

„Beschäftigte im Gesundheitswesen sind auffällig stark belastet. Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und die Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, weil damit oft lange Fehlzeiten und Stigmatisierung verbunden sind“, sagt Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt. „Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und die Stärkung der mentalen Gesundheit. So wie wir beim betrieblichen Gesundheitsmanagement über Rückenbeschwerden oder Grippeschutz informieren, brauchen wir auch tabulose Informationen über Depressionen oder Angststörungen sowie Hinweise auf unterstützende Angebote“, so Meyrich. 

Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders betroffen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Sachsen-Anhalt haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 500 Fehltage, also umgerechnet 5 Tage pro Kopf. In der öffentlichen Verwaltung lag das Niveau etwas darunter mit 472 Fehltagen je 100 DAK-versicherte Beschäftigte. Zum Vergleich: In einigen Branchen ist das Niveau eher unterdurchschnittlich. So weist die Studie etwa für Berufe in der Rechtsberatung und Unternehmensdienstleistungen lediglich 218 Fehltage je 100 Beschäftigte aufgrund von psychischen Diagnosen aus.

Depressionen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen stehen in Sachsen-Anhalt auf Platz 3 der Erkrankungsarten, die für die meisten Fehltage verantwortlich sind. Nur Muskel-Skelett-Erkrankungen und Atemwegsprobleme bedingten 2024 noch mehr Arbeitsausfall. Mit Blick auf die Diagnosen sind es die Depressionen, die 2024 erneut das Geschehen am stärksten prägten: Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte verursachten sie 158 Fehltage, 14 Prozent weniger als im Vorjahr.

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über dem Bundesniveau
Im Ländervergleich liegt Sachsen-Anhalt bei den psychisch bedingten Fehlzeiten leicht über dem bundesweiten Durchschnitt mit 342 Fehltagen und damit im Mittelfeld. „Der Arbeitsausfall ist etwas höher als im bundesweiten Durchschnitt. Die Unternehmen bei uns in Sachsen-Anhalt kommen um eine Förderung der seelischen Gesundheit nicht mehr herum“, sagt Meyrich. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein großes Potential. „Über das BGM der DAK-Gesundheit gibt es beispielsweise ein Fortbildungsangebot zum ‚Mental Health Pilot‘. Diese fungieren im Unternehmen als Lotse oder Lotsin, wenn es um den Erhalt der mentalen Gesundheit geht und werden unter anderem darin geschult, mentale Belastungen und Beanspruchungen zu erkennen. Sie stehen den Beschäftigten als Ansprechperson zur Seite, um auf Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufmerksam zu machen“, erklärt Meyrich.

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 49.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. 

Informationen zur Fortbildung zum „Mental Health Pilot“ bekommen Arbeitgebende über die BGM-Hotline unter 040 325 325 720. Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm

* Bei der Aufbereitung der Arbeitsunfähigkeitsdaten gab es bei der DAK-Gesundheit 2024 eine methodische Umstellung. Die hier angegebenen Werte für 2023 wurden zum Zwecke der Vergleichbarkeit rückwirkend nach der neuen Methode neu berechnet und ausgewiesen. Es ergeben sich geringfügige Abweichungen zu den bisher berichteten Werten zu 2023 nach alter Methodik. 

Texte zum Download

Bild herunterladen (Copyright: DAK-Gesundheit/Gettyimages_Ridofranz)

Ihr Kontakt

Ann-Kathrin Wucherpfennig

Pressesprecherin Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Ellernstr. 40
30175 Hannover

Aktualisiert am: