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Der Siegeszug der digitalen Medien ist unaufhaltsam. Kein Wunder: Digitale Tools erleichtern uns das Leben, machen Spaß und außerdem hält das Internet allerhand interessante Dinge parat – und das nicht nur für Erwachsene. Kinder wachsen mit den neuen Medien auf und verbringen häufig mehr Zeit vor dem Bildschirm als in Sportvereinen oder in der Natur. Gerade im frühen Kindesalter kann das Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben. Hier erklären wir, inwiefern ein zu hoher Medienkonsum für Kinder schädlich sein kann und wie du deinem Nachwuchs einen bewussten Umgang mit Medien vermitteln kannst.
Ein exzessiver Medienkonsum ist nicht gesund – das stellen wir im Alltag immer wieder fest, wenn uns vom vielen Scrollen der Kopf schmerzt oder nach einem Tag am PC die digitalen Buchstaben nur noch schwer zu erkennen sind. Dass zu viel Zeit am Bildschirm insbesondere Kindern nicht guttut, lässt sich auch mit Fakten belegen. So zeigt die BLIKK-Studie der Bundesregierung und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, dass bei Kindern mit einer hohen Bildschirmzeit vermehrt Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen auftreten. Sie haben schlicht und einfach weniger Anlass, im „echten Leben“ aktiv zu kommunizieren und so ein Gefühl für Sprache zu entwickeln. Neben Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen birgt ein zu hoher Medienkonsum aber noch weitere Gefahren:
Doch bis zur Onlinesucht lassen wir es nicht kommen! Und mit „wir“ sind die Eltern gemeint. Für einen maßvollen und sicheren Umgang mit Medien ist es vor allem wichtig, als Vorbild voranzuschreiten, ein wachsames Auge auf den Medienkonsum deines Schützlings zu haben und – gemessen am Kindesalter – mehr oder weniger regulierend einzugreifen.
Apropos Vertrauen: Wann ist eigentlich die Zeit reif für das eigene Handy oder Tablet? Hier bietet sich das Befolgen der sogenannten 3-6-9-12-Regel an, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt. Das bedeutet: Keine Bildschirmmedien vor 3 Jahren, keine Spielekonsole vor 6 Jahren, kein Smartphone vor 9 Jahren und keine unbeaufsichtigte Computer- und Internetnutzung vor 12 Jahren. Doch sobald dein Kind Spielekonsole, Smartphone oder Tablet sein Eigen nennt, gilt es ein Auge auf die konsumierten Inhalte sowie die tatsächliche Screentime zu werfen. Im Folgenden geben wir Aufschluss darüber, wie viel Zeit vor dem Bildschirm für Kinder je nach Alter gesundheitlich unbedenklich ist.
YouTube, Snapchat, TikTok oder Instagram: In der Regel wird vom jeweiligen Anbieter ein Mindestalter von 13 Jahren empfohlen, Kinder kommen jedoch häufig schon viel früher in Berührung mit Social Media. Dabei tauchen sie in die zum Teil aufgehübschten Lebensrealitäten anderer ein und gewähren selbst den einen oder anderen Einblick. Neben verzerrten Idealbildern und Weltanschauungen lauert auf solchen Plattformen reichlich Beleidigungs- und Mobbing-Potenzial. Das sollte man als Elternteil auf dem Schirm haben und sich mit den einzelnen Plattformen auseinandersetzen. Richte die Accounts am besten gemeinsam mit deinem Kind ein, setze dich mit den Sicherheitseinstellungen auseinander und sorge beispielsweise dafür, dass nur Freunde Einsicht in Posts und Profile haben. Vermeide dabei, dein Kind zu überwachen – zumal Verbote eher noch zu unerwünschtem Verhalten anspornen. Stell dich einfach als Ansprechpartner zur Verfügung, erläutere die Risiken, erkläre ihm, welche Inhalte es teilen kann und welche nicht, und zeige Wege auf, wie man mit missgünstigen oder beleidigenden Verbalattacken umgehen kann. Wichtig ist, dass dein Kind weiß, dass es bei Problemen immer zu dir kommen kann.
Smartphone, Internet und Social Media sind untrennbar mit unserem täglichen Leben verwoben. Mit ein wenig Weitsicht und Durchhaltevermögen kannst du dafür sorgen, dass dein Kind keinen Screentime-Overload erlebt und sich vor allem an den positiven Seiten der digitalen Medien erfreuen kann. Und die gibt es allemal!
Weiterführende Links:
Falls du dich mit Mediensucht auseinandersetzen willst: Die DAK-Gesundheit Sachsen-Anhalt übernimmt ein Screening zur Früherkennung von Mediensucht und Depressionen: https://www.dak.de/dak/landesthemen/mediensucht-screening-2351790.html#/
Unter den folgenden Links geht es um eine DAK-Studie zur krankhaften Nutzung von Computerspielen und Social Media bei Kindern – auch während Corona: https://www.dak.de/dak/gesundheit/dak-studie-gaming-social-media-und-corona-2295548.html#/
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/gaming-studie-2443586.html#/
Primärquellen:
Cammarata, Patricia: „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!: Mit Kindern tiefenentspannt durch den Mediendschungel“
Siegrist, Veronika: „Kinder und Medien: Auswirkungen des Medienkonsums“
Saddam Lafta, Iris: „Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Auswirkungen auf die emotionalen und sozialen Kompetenze“n
Studie zum ADHS: https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2687861
Studie zum Medienkonsum: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/medienerziehung/