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Schnarchen verstehen und behandeln: Tipps für ruhigere Nächte

Ein Mann schläft mit weit geöffnetem Mund im Bett und scheint zu schnarchen.

Es kann laut und dröhnend oder leise und röchelnd sein – in jedem Falle ist eines: störend! Schnarchen ist weit verbreitet und raubt vielen Menschen den Schlaf. Die Ursachen dafür sind vielfältig – von der falschen Schlafposition bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Die gute Nachricht: Schon mit kleinen Veränderungen lässt sich oft viel erreichen, um ruhiger und gesünder zu schlafen. Wir klären über das Schnarchen auf und helfen dir, dass der Schlaf wieder erholsamer wird – für dich und deine Lieben. 

Was ist Schnarchen?

Schnarchen – wissenschaftlich Rhonchopathie genannt – ist ein Geräusch, das beim Atmen während des Schlafs entsteht, meist beim Einatmen. Es tritt auf, wenn die Luft nicht ungehindert durch die oberen Atemwege strömen kann. Die dabei entstehenden Luftverwirbelungen bringen die Weichteile im Rachenraum, wie das Gaumensegel und das Zäpfchen, zum Flattern. Genau dieses Flattern erzeugt das typische, meist störende Schnarchgeräusch.

Die Ursachen von Schnarchen

Warum schnarchen Menschen? Um das zu klären, schauen wir uns verschiedene Faktoren an. Denn von körperlichen Besonderheiten über den Lebensstil bis hin zu gesundheitlichen Problemen gibt es verschiedene Auslöser für das nächtliche Sägen. Hier ein Überblick über die häufigsten Gründe für Schnarchen:

Anatomische Ursachen

  • Enge Atemwege: Große Mandeln oder ein enger Kiefer – wenn der Platz beim Einatmen begrenzt ist, kommt es schneller zu Schnarchgeräuschen.
  • Schiefe Nasenscheidewand: Eine verkrümmte Nasenscheidewand behindert die Nasenatmung und fördert die Mundatmung – ein häufiger Auslöser fürs Schnarchen.
  • Ausgeprägtes Gaumensegel oder Zäpfchen: Diese können beim Einatmen flattern und das Schnarchen verursachen.
  • Übergewicht: Fettgewebe im Halsbereich kann die Atemwege einengen und die Atemgeräusche in der Nacht verstärken – besonders im Liegen.

Lebensstilbedingte Faktoren

  • Alkoholkonsum: Alkohol entspannt die Muskulatur – auch im Rachen. Das kann dazu führen, dass sich die Atemwege verengen.
  • Rauchen: Reizt die Schleimhäute und kann zu Schwellungen im Rachen führen, was die Atemwege verengt. Wir geben dir Tipps gegen deine Nikotinsucht und unterstützten dich mit Suchtentwöhnungskursen
  • Falsche Schlafposition: Besonders die Rückenlage begünstigt das Zurückfallen der Zunge, was die Atemwege blockieren kann.

Gesundheitliche Gründe

  • Allergien: Entzündete Schleimhäute und eine verstopfte Nase behindern die freie Atmung.
  • Nasenpolypen: Gutartige Wucherungen in der Nase, die die Luftwege verengen können, fördern lautes Einatmen.
  • Schlafapnoe: Eine ernsthafte Schlafstörung mit Atemaussetzern, bei der Schnarchen oft ein Warnsignal ist.

Warum Männer schnarchen … Frauen aber auch 

Sind die Atemwege verengt, kann Schnarchen entstehen – dies betrifft Männer sowie Frauen. Statistisch gesehen schnarchen jedoch mehr Männer als Frauen. Gründe dafür können sein,

  • dass der Rachen bei Männern etwas enger ist als bei Frauen.
  • dass die Muskulatur im männlichen Rachenbereich weicher und flexibler ist und somit mehr Flattergeräusche entstehen, wenn sich die Muskeln entspannen.
Frauen schnarchen dagegen besonders während der Schwangerschaft. Hier führen hormonelle Veränderungen und eine vermehrte Wassereinlagerung oft zu geschwollenen Schleimhäuten in Nase und Rachen. Dadurch wird die Atmung erschwert und das Risiko für Schnarchen steigt – vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel. Informiere dich, wie du Schlafstörungen in der Schwangerschaft entgegenwirken kannst. 

In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt erneut: Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich auf die Muskelspannung im Rachenraum aus. Das Gewebe erschlafft leichter, die Atemwege verengen sich – ideale Bedingungen für Schnarchen. 

Gut zu wissen: 
Frauen haben einen leichteren Schlaf als Männer. Das heißt, das weibliche Geschlecht wacht leichter auf, wenn der Partner neben ihr Bäume zersägt. Männer hingegen verpassen oftmals das Schnarchen der Partnerin, da sie einfach weiterschlafen. Das begünstigt die Annahme, dass Frauen nicht so häufig schnarchen.

Die Folgen von Schnarchen

Schnarchen kann mehr als nur eine unangenehme nächtliche Geräuschkulisse sein. Wenn es dauerhaft auftritt, kann es ernsthafte Auswirkungen auf dein Wohlbefinden haben. Das Schnarchen ist normalerweise nicht ungesund, kann sich aber auf andere Bereiche deines Lebens auswirken, wie etwa auf die Beziehung. Weckt die nächtliche Geräuschkulisse stetig den Partner oder die Partnerin auf, leidet der Nachtschlaf und getrennte Schlafzimmer können zur Lösung werden. Allerdings kann das – je nach Paar – auch zur emotionalen Belastung werden, da Intimität und Nähe leiden. 

Bedenklich wird das Schnarchen, wenn es mit einer Atemstörung auftritt. Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es etwa mehrmals während des Schlafens zu einer Verringerung der Atmung oder auch zu kompletten Atemaussetzern. Dies führt zu einem geringeren Sauerstoffgehalt im Blut. Wichtig dabei: Das Schnarchen ist hierbei ein Symptom und nicht die Ursache. Betroffene klagen über:

  • Konzentrationsprobleme und depressive Verstimmungen
    Die Schlafqualität leidet, auch wenn die Atemstörung im Schlaf oft unbemerkt bleibt. Die Folge: Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit – und bei längerem Schlafmangel können sogar depressive Verstimmungen entstehen.
  • Erhöhter Blutdruck und Herzrhythmusstörungen
    Die geringe Sauerstoffunterversorgung belastet den Kreislauf und kann langfristig zu Bluthochdruck und unregelmäßigem Herzschlag führen – zwei wesentliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bemerkst du Symptome oder beschwert sich deine bessere Hälfte über die nächtlichen Geräusche, dann lass dich von medizinischem Fachpersonal durchchecken, um das Schnarchen zu stoppen. Du fragst dich, zu welchem Arzt oder welcher Ärztin du gehen sollst? Die HNO-Praxis ist hier die richtige Adresse.

Was hilft gegen Schnarchen?

Schnarchen lässt sich oft deutlich reduzieren – manchmal sogar ganz loswerden. Was du genau dagegen machen kannst, hängt von den individuellen Ursachen ab. Hier findest du unsere Tipps, um Schnarchern zu verhindern, die du selbst umsetzten kannst:

  • Gewichtsreduktion
    Übergewicht begünstigt die Verengung der Atemwege. Schon eine moderate Gewichtsabnahme kann das Schnarchen verringern.
  • Schlafposition ändern
    In Rückenlage fällt die Zunge leichter zurück und blockiert die Atemwege. In der Seitenlage passiert dies seltener.
  • Nasenklammern und Nasenpflaster
    Frei verkäufliche Nasenklammern oder Nasenpflaster helfen, die Nasenatmung zu verbessern – besonders bei verengten Nasengängen.
  • Verzicht auf Alkohol oder Beruhigungsmittel am Abend
    Alkohol und bestimmte Medikamente entspannen die Muskulatur stark – auch im Rachen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du schnarchst. Es fällt dir schwer, das Gläschen am Abend wegzulassen – unser Artikel hilft dir dabei, zu erkennen, ob du ein Alkoholproblem hast.
  • Nasenspray
    Bei Allergien können Nasensprays ein hilfreiches Mittel gegen Schnarchen sein. Allerdings sollte das keine Dauerlösung sein, da du sonst Gefahr läufst vom Nasenspray abhängig zu werden.

Hilfe gegen Schnarchen durch medizinisches Fachpersonal

Bessert sich das Schnarchen nicht, solltest du dich von deinem Arzt oder deiner Ärztin beraten lassen. Diese können durch Untersuchungen den Grund deiner nächtlichen Konzerte herausfinden. Maßnahmen in der Praxis reichen von einem Beratungsgespräch, in dem deine Schlafgewohnheiten und Symptome besprochen werden, über körperliche Untersuchung der Atemwege, bis hin zu einer Überweisung in ein Schlaflabor, in dem dein Schlaf systematisch überwacht wird. 

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Meditationen und Übungen zur Stressbewältigung

Haben die Fachleute alle benötigten Informationen zusammen, können folgende Maßnahmen helfen, dass das Schnarchen nicht mehr so intensiv ausfällt oder sich sogar ganz überwinden lässt. 

  • Anti-Schnarchschienen: Eine Unterkieferprotrusionsschiene ist eine Zahnschiene aus Kunststoff, die du in der Nacht trägst und die den Unterkiefer nach vorne zieht, um enge Atemwege zu verhindern. 
  • Operationen: Eingriffe, in denen die Polypen oder die Mandeln verkleinert werden oder eine schiefe Nasenscheidewand begradigt wird, können helfen, dem Schnarchen Abhilfe zu verschaffen.
  • Übungen gegen Schnarchen: Logopädisch geschultes Fachpersonal kann mit Kräftigungsübungen für etwa die Zunge Atemaussetzern und damit auch dem Schnarchen in der Nacht entgegensteuern. 

Häufige Fragen zum Schnarchen

Welche Übungen helfen gegen Schnarchen?
Atem- und Zungenübungen, die die Muskulatur im Rachen stärken, können das Schnarchen reduzieren.

Wann wird Schnarchen gefährlich?
Wenn es zu Atemaussetzern in der Nacht kommt, solltest du einen Arzt aufsuchen. Symptome dafür sind: Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsproblemen. 

Ist Schnarchen bei geschlossenem Mund ein Warnzeichen?
Ja, es kann auf eine Blockade der Nasenatmung oder ernsthafte Atemstörungen hinweisen.

Was kann ich tun, wenn mein Partner schnarcht?
Sanft auf die Seitenlage hinweisen, Ohrstöpsel verwenden oder gemeinsam ärztliche Hilfe suchen. Denke immer daran: Dein Partner macht dies nicht absichtlich. Gemeinsam könnt ihr gegen das Schnarchen am besten vorgehen. 

Wie läuft eine Untersuchung im Schlaflabor ab?
Du verbringst eine Nacht dort, während Atmung, Herz, Hirnaktivität und Sauerstoffsättigung überwacht werden. 

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Qualitätssicherung

Fachbereich der DAK-Gesundheit

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