Warum der Vergleich mit anderen unglücklich macht

Besser, schöner, glücklicher – tagtäglich vergleichen wir uns mit Menschen aus unserem Umfeld. Dabei kann der Vergleich mit anderen unglücklich machen – oft fühlen wir uns in der Gegenüberstellung schlecht und sind frustriert. Wir verraten, was Sie gegen eine ungesunde Vergleichskultur unternehmen können.
Es gibt Menschen, die scheinbar alles haben: Erfolg im Beruf, ein makelloses Aussehen, eine glückliche Beziehung und entzückende Kinder. In ihrer Gegenwart kommt uns unser eigenes Leben oft ziemlich unspektakulär vor. Wir sind frustriert und fragen uns unweigerlich, warum wir das selbst nie so hinbekommen haben. Was machen sie bloß, was ich nicht mache? So funktionieren wir eben – wir messen und vergleichen uns ständig mit anderen.
Vergleiche sind grundsätzlich hilfreich
Aber warum wollen wir überhaupt wie jemand anderes sein – und weniger wir selbst? Laut Psychologen ist dieses Bedürfnis evolutionär bedingt. Indem wir uns an Familien und Freunden, Kollegen oder auch prominenten Persönlichkeiten orientieren, können wir unseren eigenen Stand in unserem Lebensumfeld besser einschätzen und definieren. Schneiden sie im Vergleich zu uns schlechter ab, fühlen wir uns in unserem Handeln bestätigt. Stufen wir sie allerdings als besser ein, wollen wir mit ihnen gleichziehen und werden dadurch zu Leistung angetrieben. Dass wir uns mit anderen vergleichen, ist also grundsätzlich nicht schlecht.
Frauen definieren sich über ihre Mitmenschen
Problematisch wird es allerdings, wenn wir dazu neigen, unsere Mitmenschen zu überschätzen. Machen wir unseren Selbstwert von dem Vergleich mit ihnen abhängig, schlägt uns das auf unser Gemüt. Wir fühlen uns klein und sind niedergeschlagen, weil wir in ihnen etwas sehen, was wir in uns vergeblich suchen. Psychologen zufolge tendieren Frauen häufiger als Männer dazu, Personen aus ihrem Lebensumfeld zu idealisieren und an sich zu zweifeln. Der Grund: Sie sind nicht so selbstbewusst und definieren sich stärker über Rückmeldungen der Außenwelt. Männer hingegen interessieren sich weniger dafür, was ihre Mitmenschen von ihnen halten.
Social Media schürt Selbstzweifel
Auf die eigenen Erfolge besinnen
Bleibt die Frage, wie wir uns dagegen wehren können. Zunächst sollten wir hinterfragen, ob ein Vergleich überhaupt sinnvoll ist oder wir nicht vielmehr Äpfel und Birnen gegenüberstellen. Dann sollten wir überlegen, ob wir tatsächlich so sein möchten wie die Person, mit der wir uns vergleichen – mit allem, was dazugehört. Vielleicht erkennen wir bei genauerer Betrachtung, dass es uns den Aufwand gar nicht wert ist. Das Wichtigste ist allerdings, dass wir uns auf unsere Stärken konzentrieren. Statt andere für ihre Karriere, Partnerschaft oder ihr Aussehen zu beneiden, sollten wir öfter innehalten und uns vor Augen führen, was wir selbst schon alles erreicht haben. Dann sind wir in der Lage, unsere eigene Wertschätzung von unserem Lebensumfeld abzukoppeln – und das tut unserem Seelenfrieden gut.
Tipps, wie Sie aufhören, sich mit anderen zu vergleichen
- Häufig fällt es uns überhaupt nicht auf, wenn wir uns mit anderen vergleichen. Deshalb: Achten Sie genau darauf, wann Sie sich an anderen messen. Erst dann können Sie dieses Muster durchbrechen.
- Seien Sie ehrlich und fragen Sie nach Ihren persönlichen Gründen für einen Vergleich. Geht es um Wertschätzung, Bestätigung oder Zuneigung? Die können Sie sicherlich auch auf anderem Wege erhalten.
- Jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen. Das unterscheidet uns, macht uns speziell. Warum wollen Sie also überhaupt so sein wie andere? Versuchen Sie einfach, an sich zu arbeiten und setzen Sie sich eigene Ziele – unabhängig von Ihren Mitmenschen.
DAK Onlineredaktion