Direkt zum Inhalt

So wirkt sich Schichtarbeit auf die Gesundheit aus

Krankenschwester arbeitet am Computer

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten zu unregelmäßigen Zeiten. Laut Statistischem Bundesamt waren 2023 15 Prozent der Beschäftigten im Schichtdienst tätig. Neun Prozent arbeiteten nachts. Bei wechselnden Arbeitszeiten muss der Tagesablauf immer wieder neu angepasst werden. Für den Körper ist das belastend. Daher ist es für Menschen in Schichtdiensten besonders wichtig, auf ihre Gesundheit und das richtige Ess- und Trinkverhalten zu achten.

Auswirkungen von Schichtarbeit auf die innere Uhr

Unsere innere Uhr ist auf einen 24- Stunden-Rhythmus ausgerichtet. Am gesündesten ist es daher, wenn wir zu möglichst regelmäßigen Zeiten essen, schlafen und wach sind. Doch stark schwankende Arbeitszeiten wirbeln diesen Rhythmus durcheinander. Neben Schlafstörungen treten dann oft Müdigkeit am Tag und Konzentrationsschwierigkeiten auf. Auch das Essverhalten kann dadurch beeinträchtigt sein. So kann es zu Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken kommen. Es drohen Magen-Darm- und Kreislaufbeschwerden, weil der Organismus aus dem Gleichgewicht gerät. Besonders anstrengend sind solche Störungen im Rhythmus für ältere Menschen, von denen immer mehr in Schichtarbeit tätig sind. Ihnen fällt die Anpassung an verschiedene Schlaf- und Wachzeiten noch schwerer als jungen.

Präventionskurse

Sie möchten etwas für Ihre Gesundheit tun? Wir haben Angebote zur Entspannung, Ernährung und Bewegung.

Schlafstörungen durch Schichtarbeit

Je nachdem, in welcher Schichtform gearbeitet wird, drohen unterschiedliche Probleme. Viele Schichtarbeiter klagen über Schlafstörungen. So kommt es bei Frühschichten oft zu einem Mangel an Nachtschlaf, weil früheres Einschlafen ungewohnt und nicht immer möglich ist. Nachtschichten sind besonders anstrengend, weil die Leistungsbereitschaft in der Nacht natürlicherweise absinkt, wogegen der Körper und Geist in der Schichtarbeit ankämpfen müssen. Noch dazu muss der Schlaf tagsüber nachgeholt werden. Das gelingt nicht immer und ist oft schwer mit dem Familienleben vereinbar. Auch ist der Schlaf am Tag meist weniger tief als in der Nacht – und dadurch weniger erholsam. Wichtig ist es daher, nicht auf dem Sofa einzuschlafen, sondern sich in einen möglichst dunklen und ruhigen Raum zurückzuziehen, um dem Körper einen Nachtschlaf zumindest „vorzugaukeln“.

Gesund bleiben trotz Schichtarbeit: regelmäßig essen 

Um die Belastung für den Körper möglichst gering zu halten, ist es für Beschäftigte im Schichtdienst besonders wichtig, die Essgewohnheiten den unterschiedlichen Arbeitszeiten anzupassen. Zu große und schwere Mahlzeiten machen müde und können den Organismus belasten. Besonders dann, wenn sie zu ungewohnten Zeiten eingenommen werden. Ein Trick besteht deshalb darin, sich bei Schichtarbeit die Mahlzeiten aufzuteilen. Vor einer Frühschicht haben viele Menschen noch keinen Hunger. Daher empfiehlt es sich, im Laufe des Vormittags Obst mit Joghurt, ein Müsli oder ein Vollkornbrot zu essen und nachmittags zum Schichtende eine warme Mahlzeit. 

Bei Spätschichten, die bis weit in den Abend hineinreichen, sollte man vorbeugen, damit es gar nicht erst zum großen Hunger mit Leistungstief kommt. Das gelingt mit einer Zwischenmahlzeit am Nachmittag und einer kalten Brotmahlzeit am Abend. Auch für Nachtschichten gilt: Man sollte allzu reichhaltige Mahlzeiten zur späten Uhrzeit vermeiden, weil der Körper darauf nicht eingestellt ist. Stattdessen empfiehlt es sich, vor einer Nachtschicht ein leichtes Essen zu sich zu nehmen. Zwischendurch ist ein kleiner Snack das Richtige, wie ein Brot oder eine Banane. Sinnvoll ist es außerdem, nach der Nachtschicht zu frühstücken, bevor man sich schlafen legt. Sonst riskiert man, im Laufe des Tages vom Hunger geweckt zu werden. Ein Melissentee zum Frühstück fördert den Schlaf. 

Wer nachts arbeitet, dem helfen warme oder heiße Getränke – wie Kräutertee, mit kochendem Wasser aufgegossen – und Gemüse- oder Obstsäfte, um fit zu bleiben, weil nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern auch die Körpertemperatur zu diesen Zeiten absinkt. Kaffee hingegen empfiehlt sich nur in Maßen. Mindestens vier Stunden vor Schichtende sollte man keinen Kaffee mehr trinken. Er kann den Magen belasten und das spätere Einschlafen behindern.

DAK Ernährungs-Coaching

So ernähren Sie sich gesund! Mit Kochvideos und Bewegungstagebuch. Kostenlos und online. 

Tipps, um gut durch den Schichtdienst zu kommen

  • Im Schichtdienst ist es wichtig, auf eine regelmäßige Kalorienzufuhr zu achten. So erhält der Körper seine Leistungsfähigkeit und zumindest beim Essen bleibt ein gewohnter Rhythmus erhalten.
  • Zum richtigen Zeitpunkt das Richtige essen: auf schweres und reichhaltiges Essen besser verzichten, weil es den Organismus vor allem zu ungewohnten Zeiten belastet.
  • Am Abend und in der Nacht schaltet der Körper auf Erholungsmodus und senkt mit Blutdruck und Puls auch die Körpertemperatur. Eine warme Suppe und warme Getränke wirken belebend.
  • Bei zusätzlichen Zwischenmahlzeiten möglichst auf Süßigkeiten und Kuchen verzichten: Sie lassen den Blutzuckerspiegel nur kurz hochschnellen – danach werden wir umso müder.
  • Bereiten Sie die Mahlzeiten zu Hause vor. Das hat Vorteile: Sie kennen die Bestandteile und können „Fett- und Zuckerfallen“ vermeiden.
  • Trinken Sie jeden Tag etwa 1,5 Liter. Wer körperlich schwer arbeitet, braucht noch mehr Flüssigkeit. Am besten geeignet sind Wasser, verdünnte Saftschorlen oder ungesüßte Tees.
Quellenangaben
Aktualisiert am:
Telefonkontakt
040 325 325 555

Rund um die Uhr und zum Ortstarif