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Novak Djokovic tut es, Serena Williams tut es und Lewis Hamilton tut es auch – sie alle ernähren sich vegan. Immer mehr Top-Athleten entdecken eine pflanzenbasierte Ernährung für sich. Die ehemalige National-Volleyballspielerin Berit Kauffeldt entschied sich ebenfalls, während ihrer Profi-Karriere auf Fleisch zu verzichten. #fitwoch hat sie erzählt, wie man auch ohne Fleisch Spitzenleistung bringt.
Auf Fleisch, Milch und Eier zu verzichten wird immer populärer. Das gilt auch für Sportler. Dass man mit einer pflanzenbasierten Ernährung nicht nur gesund leben, sondern auch Rekorde brechen kann, zeigt uns beispielsweise der Erfolg von Tennis-Ass Serena Williams.
Berit Kauffeldt hat zehn Jahre lang in der deutschen Volleyballnationalmannschaft gespielt. Irgendwann beschloss sie, auf tierische Produkte zu verzichten. „Als Leistungssportlerin habe ich die letzten drei Jahre lang komplett vegan gelebt. Die Umstellung habe ich während meiner Karriere gemacht. Damals habe ich in Aserbaidschan in Baku gespielt und angefangen zu meditieren. Der Weg in eine pflanzenbasierte Ernährung war ein Prozess. Ich wollte einfach ein bisschen netter zu mir selbst sein – was im Leistungssport ja auch nicht so normal ist.“ Berit machte sich Gedanken über ihre Ernährung. Sie wollte keine Tiere mehr essen und begann zunächst, auf Fleisch zu verzichten. Der nächste Schritt war der Verzicht auf Eier und schließlich Milchprodukte. Nach etwa sechs Monaten ernährte sich die Volleyballerin nur noch vegetarisch und schließlich vegan. Sorge, dass sie ohne tierische Produkte nicht mehr ausreichend Proteine zu sich nehmen könnte, hatte Berit nicht.
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Gerade im Leistungssport sind Proteine wichtig, denn sie sind für das Zellwachstum und somit auch den Muskelaufbau verantwortlich. Doch Eiweiß steckt nicht nur in Fleisch oder Quark, sondern eben auch reichlich in Quinoa, Hafer sowie Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen und Erbsen. „Mir hat in der Ernährung nichts gefehlt. Im Gegenteil, ich habe mich besser gefühlt – sowohl emotional, aber auch körperlich.“
Trotzdem hält sich unter vielen Sportlern der Mythos, dass eine leistungsversierte Ernährung ohne tierische Produkte kaum möglich ist. So ist etwa Vitamin B12 in ausreichenden Mengen nur in tierischen Lebensmitteln enthalten, Kreatin kommt in keinem pflanzlichen Lebensmittel vor. „Am Anfang wurde ich schon mit diesen Vorurteilen konfrontiert. Klar stecken in Fleisch Proteine, aber in Linsen und Nüssen auch. Sogar Brokkoli enthält viel Eiweiß. Gleichzeitig denkt niemand darüber nach, dass gerade in Fleisch auch Schadstoffe stecken. Immerhin ist es tot, es verwest. Pflanzen geben Leben“, sagt Berit.
Neben genügend Schlaf, Muskelaufbau, Ausdauertraining und mentaler Fitness, ist die Ernährung ein wichtiger Faktor, der Sportlern hilft Höchstleistungen zu erzielen.
Doch wie Fleischesser müssen auch Vegetarier und Veganer auf eine ausgewogene Ernährung achten. Das bedeutet ausreichend Kohlehydrate, Fette und Eiweiße zu konsumieren, ebenso wie Mineralstoffe und Vitamine. Wer sich rein pflanzenbasiert ernährt, sollte zudem darauf achten, genügend Zink, Vitamin B12, Vitamin D, Kalzium und Omega 3-Fettsäuren in den Ernährungsplan zu integrieren. Darüber war sich auch Berit im Klaren. „Natürlich muss man darauf achten, genügend Nährstoffe zu sich zu nehmen, damit keine Defizite entstehen. Aber das ist bei jeder Ernährung so.“
Nach der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung bemerkte Berit Veränderungen an sich. Ihre Haut wurde besser und sie hatte auf einmal mehr Energie. „Mir ist aufgefallen, dass meine Regenerationszeit viel schneller war. Klar war ich vorher auch fit. Aber jetzt war ich viel wacher. Alle Leistungssportler, die ich kenne, machen Mittagsschlaf. Das brauchte ich nicht mehr.“
Wissenschaftliche Studien zufolge verbessert eine fleischlose Kost die kardiovaskuläre Gesundheit und verkürzt die Regenerationszeit. „Ich hatte auch plötzlich noch mehr Ausdauer. Ich habe zehn Jahre in der Nationalmannschaft Volleyball gespielt. Volleyball ist eine schnellkräftige Sportart. Ich habe gemerkt, dass ich auch nach einem Fünf-Satz-Spiel genauso fit war wie am Anfang. Das war vorher nicht so.“
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Fazit: Die Vorurteile und Skepsis, die manche Sportler noch immer gegenüber einer rein pflanzlichen Lebensweise haben, können leicht entkräftet werden. Forschungsstudien zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung helfen kann, den Körperfettanteil zu reduzieren und die Ausdauer zu steigern. Ob ein Leben ohne Fleisch, Milch und Eier nun besser oder schlechter ist als eine Kost mit tierischen Erzeugnissen, ist von der Wissenschaft noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht nur: Ob mit oder ohne Fleisch, die Ernährung muss gewährleisten, dass der Körper mit allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen versorgt ist. Wenn du intensiv Sport treibst und vorhast, zukünftig auf tierische Lebensmittel zu verzichten, solltest du dir ein Ernährungs-Coaching gönnen oder dich ärztlich beraten lassen.
Ex- Nationalspielerin Berit Kauffeldt arbeitet heute als Sportpsychologin, Yogalehrerin und Achtsamkeitstrainerin. Wenn möglich, versucht sie alles zu kombinieren. Zu ihren Kunden gehören viele Spitzensportler. Ein ganzheitlicher Ansatz ist ihr wichtig. Ihr Motto: Becoming Whole.