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Pearl-Index – wie sicher ist mein Verhütungsmittel?

Symbolbild Pearl-Index

Wusstest du, dass manche Frauen früher nach dem Sex vom Tisch sprangen, um eine Schwangerschaft zu verhindern? Lach nicht, das galt einige Zeit durchaus als Verhütungsmethode (ist natürlich Blödsinn). Zum Glück gibt es heutzutage zuverlässigere Methoden. Wie gut und sicher die sind, drückt der Pearl-Index aus.

Welche Verhütungsmethoden laut Pearl-Index besonders sicher sind und von welchen du die Finger lassen solltest, klären wir im Folgenden. Hier findest du auch eine Liste mit den Top 5 der beliebteste Verhütungsmittel nach Sicherheit

Was ist der Pearl-Index?

Der Pearl-Index gibt an, wie sicher ein Verhütungsmittel ist. Benannt wurde er nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Raymond Pearl. Je kleiner der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die jeweilige Verhütungsmethode.

Und so wird der Pearl-Index berechnet:

Verwenden 100 Frauen oder Männer über ein Jahr das gleiche Verhütungsmittel und kommt es trotzdem zu beispielsweise 5 Schwangerschaften, liegt der Pearl-Index bei 5. Der Index gibt also an, wie viele Schwangerschaften trotz der Anwendung des Verhütungsmittels eingetreten sind.

Wenn du also liest, dass ein Verhütungsmittel einen Pearl-Index von 0,1 hat, bedeutet das, dass eine von 1.000 Frauen trotz der Verwendung dieses Verhütungsmittels schwanger geworden ist.

Verhütung – welcher Pearl-Index ist sicher?

Nach den zwei Beispielen oben hast du bestimmt schon eine Ahnung, was ein sicherer und was ein unsicherer Pearl-Index ist. Als Faustregel kannst du dir merken: Je niedriger die Zahl ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft bei der Verwendung.

Eines musst du aber wissen: Absolute Sicherheit bietet kein Verhütungsmittel. Nur wenn du keinen Geschlechtsverkehr hast, kannst du dir zu 100 % sicher sein, dass du als Mädchen nicht schwanger wirst oder du als Junge kein Mädchen schwängerst. Wenn du deine Sexualität mit einem Partner oder einer Partnerin erkunden willst, solltest du also über die sichersten Verhütungsmittel nach Pearl Bescheid wissen.

Top 5 der beliebteste Verhütungsmittel nach Sicherheit

Zuerst stellen wir dir die zuverlässigsten Verhütungsmittel vor. Mit ihnen kannst du Sex haben, ohne dir große Sorgen um eine Schwangerschaft machen zu müssen – zumindest bei der richtigen Anwendung.

Platz 5: Das Kondom

Platz 4: Der Vaginalring

Platz 3: Die Kupferspirale

Platz 2: Die Antibabypille

Platz 1: Die Hormonspirale

Das Kondom

Das Präservativ liegt gerade noch so in den Top 5. Das Kondom – hättest du das gedacht?

Denn der Pearl-Index eines Kondoms liegt zwischen 2 und 12. Das heißt, wenn eine Frau und ein Mann 100 Mal beim Geschlechtsverkehr mit einem Kondom verhüten, wird die Frau wahrscheinlich zu durchschnittlich 7 % schwanger. Das liegt aber nicht in erster Linie daran, dass Kondome schlecht schützen, sondern – wie so oft – am Faktor Mensch. Wer trotz Kondom schwanger wird, hat in vielen Fällen einen Fehler in der Anwendung gemacht.

Zu den häufigsten gehören:

  • Falsche Größe
  • Abgelaufenes Verfallsdatum
  • Nach dem falschen Aufsetzen kein neues Kondom verwendet. (Nicht einfach umdrehen.)
  • Das falsche Gleitgel verwendet. (Verwende nur Gleitgel, das explizit für Kondome hergestellt wurde)

Wichtig: Kondome sind bei korrekter Anwendung nicht nur tolle Verhütungsmittel, sie schützen dich und deinen Partner oder deine Partnerin auch ausgezeichnet vor Geschlechtskrankheiten.

Der Vaginalring

Auf Platz 4 liegt der Vaginalring. Der Kunststoffring zählt zu den hormonellen Verhütungsmitteln. Er wird ähnlich wie ein Tampon in die Vagina eingeführt. Du musst nicht jeden Tag an ihn denken, denn er schützt dich als Frau 3 Wochen. Du solltest aber auch über die möglichen Nebenwirkungen von Vaginalringen Bescheid wissen. Dazu können Akne, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und paradoxerweise der vorübergehende Verlust der Libido, also deiner Lust auf Sex, gehören.

Die Kupferspirale

Die Kupferspirale hat sich einen Platz auf dem Siegertreppchen geholt – und das mit einem Pearl-Index zwischen 0,3 und 0,8.

Die Spirale wird in die Gebärmutter eingesetzt. Dort kann sie mehrere Jahre (4 bis 5) bleiben. Anders als beim Vaginalring, den du „einfach hineinschiebst“, wird die Kupferspirale bei einem kleinen Eingriff eingesetzt. Im Vorfeld untersucht die Frauenärztin oder der Frauenarzt die Lage, Größe und Form deiner Gebärmutter. So wird die passende Größe der Kupferspirale ausgewählt. Am besten lässt du dir die Kupferspirale während der letzten Tage deiner Menstruation einsetzen. Dann ist dein Muttermund weich und weit.

Rund drei Viertel aller Frauen verspüren beim Einsetzen leichte Schmerzen. Wenn die Schmerzen zu stark werden, kann ein örtliche Betäubung am Gebärmutterhals helfen. Selten, aber es kommt vor, wird auch eine Vollnarkose angewendet.

Die Antibabypille

Die Antibabypille erobert sich die Silbermedaille. Sie ist ein Klassiker unter den Verhütungsmitteln und erreicht einen Pearl-Index zwischen 0,2 und 0,5. Das ist schon besonders sicher.

Diesen Schutz gewährt das Hormonpräparat aber nur, wenn du es als Frau auch wirklich regelmäßig jeden Tag zur gleichen Uhrzeit einnimmst. Einmal vergessen, nimmt die Wirkung ab. Als hormonelles Medikament können auch bei der Pille Nebenwirkungen auftreten. Lies dir am besten den Beipackzettel durch und lass dich von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen beraten.

Die Hormonspirale

And the winner is … die Hormonspirale!

Die Hormonspirale hat einen unglaublichen Pearl-Index von 0,16. Das ist von allen Methoden der niedrigste Wert. Auch diese Spirale wird dir von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin eingesetzt. Je nach Variante schützt sie dich als junge Frau zwischen 3 und 5 Jahren vor einer ungewollten Schwangerschaft. Bitte beachte, dass die Hormonspirale ähnlich wie die Pille und der Vaginalring Nebenwirkungen hat.

Neben den genannten Teilnehmern am Verhütungscontest gibt es noch einen, der außer Konkurrenz mitmacht – die Vasektomie beim Mann. Bei diesem ambulanten Eingriff werden die Samenleiter im Hodensack durchtrennt. Das geht schnell und verhältnismäßig einfach. Anders, als man vielleicht vermuten würde, liegt der Pearl-Index bei einer Vasektomie übrigens nicht bei 0. Auch hier besteht eine Restwahrscheinlichkeit von 0,1. Wenn du als Mann einen Kinderwunsch hegst, raten wir dir von dieser Methode ab. Der Eingriff ist in der Regel nicht umkehrbar.

Welche Verhütungsmittel schützen laut Pearl-Index am wenigsten?

Nun hast du die fünf sichersten Methoden, eine Schwangerschaft zu verhindern, kennengelernt. Widmen wir uns dem anderen Ende der Skala des Pearl-Indexes: den unsichersten Methoden.

Den höchsten Pearl-Index findest du dort, wo nicht verhütet wird. Geschlechtsverkehr komplett ohne Verhütung hat einen Index nach Pearl von durchschnittlich 85.

Wenn du nach der Kalendermethode verhütest, liegt der Pearl-Index bei ca. 20. Dabei kontrollierst du als Frau deinen Zyklus und protokollierst ihn. So kannst du mehr oder weniger genau ermitteln, wann deine fruchtbaren Tage sind. Das sind die Tage, an denen du durch Geschlechtsverkehr schwanger werden kannst. Diese Methode gilt nicht als besonders sicher.

Pearl-Index hin oder her – warum solltest du immer mit einem Kondom verhüten?

Mit dem Pearl-Index findest du heraus, welches Verhütungsmittel dir den sichersten Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft bietet. Wie du erfahren hast, liegt das Kondom hier auf dem fünften Rang. Im Gegensatz zu seiner Konkurrenz kann das Kondom aber noch viel mehr als eine Schwangerschaft verhindern.

Korrekt angewendet bietet es dir und deiner Partnerin oder deinem Partner auch einen ausgezeichneten Schutz vor Krankheiten, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Sexuell übertragbare Krankheiten gibt es eine ganze Reihe:

Mehr Informationen über diese und weitere Geschlechtskrankheiten findest du auf den Seiten der DAK.

Fazit

Wenn du deine Sexualität entdecken und ausleben willst und eine Schwangerschaft so weit es geht ausschließen willst, sind Verhütungsmittel unverzichtbar.

Wie sicher die einzelnen Methoden sind, zeigt dir der Pearl-Index. Je niedriger er ist, desto weniger wahrscheinlich ist eine Schwangerschaft. Zu den Top 5 der sichersten Verhütungsmethoden gehören das Kondom, der Vaginalring, die Kupferspirale, die Antibabypille und die Hormonspirale.

Wenn du ein Verhütungsmittel suchst, dass dich und deinen Partner auch vor Geschlechtskrankheiten schützt, solltest du (zusätzlich) auf das Kondom setzen. Achte bei der Verwendung immer auf das Ablaufdatum und stülpe es so über den Penis, dass die Abrollseite außen ist. Setzt du es versehentlich falsch herum auf den steifen Penis, dreh es nicht einfach um, sondern verwende ein neues.

Ach ja, und um das noch mal aufzugreifen – wenn du nach dem ungeschützten Sex als Frau vom Tisch springst, ist das KEINE sichere Verhütungsmethode.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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