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Schleswig-Holstein: Beschäftigte in Organisationen und Verbänden hatten den meisten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen

  • DAK-Gesundheit analysiert Fehltage wegen psychischer Erkrankungen bei rund 118.000 Beschäftigten
  • Insgesamt 375 Fehltage je 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen
  • Depressionen hatten den größten Anteil am Arbeitsausfall

Kiel, 23. April 2025. In Schleswig-Holstein hatten Beschäftigte in Organisationen und Verbänden 2024 den meisten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen. Bezogen auf 100 Beschäftigte verursachten Depressionen und andere psychische Erkrankungen in dieser Branche 499 Fehltage. Über alle Branchen hinweg waren es mit 375 Tagen deutlich weniger. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem Psychreport der DAK-Gesundheit für Schleswig-Holstein. Im Auftrag der Krankenkasse hat das IGES-Institut die Daten von rund 118.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten aus dem nördlichsten Bundesland ausgewertet. Demnach liegt Schleswig-Holstein im Ländervergleich bei den Psych-Fehltagen über dem bundesweiten Durchschnitt.

„Beschäftigte in Organisationen und Verbänden sind auffällig stark belastet. Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und die Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, weil damit oft lange Fehlzeiten und Stigmatisierung verbunden sind“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und die Stärkung der mentalen Gesundheit. So wie wir beim betrieblichen Gesundheitsmanagement über Rückenbeschwerden oder Grippeschutz informieren, brauchen wir auch tabulose Informationen über Depressionen oder Angststörungen sowie Hinweise auf unterstützende Angebote“, so Lubinski. 

Der meiste Ausfall bei Organisationen und Verbänden
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Schleswig-Holstein haben diejenigen, die in Organisationen und Verbänden arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 499 Fehltage, also umgerechnet fast 5 Tage pro Kopf. Im Gesundheitswesen lag das Niveau fast vergleichbar hoch. Eine geringe Betroffenheit weist die Studie für Berufe in der Land- und Forstwirtschaft aus. Hier hatten 100 Beschäftigte nur 178 Fehltage.

Depressionen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen stehen in Schleswig-Holstein auf Platz 2 der wichtigsten Erkrankungsarten. Nur Atemwegserkrankungen bedingten 2024 noch mehr Arbeitsausfall. Mit Blick auf die Diagnosen sind es die Depressionen, die 2024 erneut das Geschehen am stärksten prägten: Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte verursachten sie 207 Fehltage. 

Langwierige Fälle nehmen zu
Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag 2024 mit knapp 33 Tagen erneut unter dem Vorjahresniveau. Doch das Aufkommen langwieriger Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen ist fast um ein Viertel gestiegen. Es gab zwar auch einen Anstieg der Krankschreibungen von bis zu sieben Tagen, aber diese Fälle haben weniger stark zugenommen.

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über dem Bundesniveau
Im Ländervergleich liegt Schleswig-Holstein bei den psychisch bedingten Fehlzeiten im oberen Mittelfeld. „Der Arbeitsausfall ist höher als im bundesweiten Durchschnitt. Die Unternehmen bei uns im Norden kommen um eine Förderung der seelischen Gesundheit nicht mehr herum“, sagt Lubinski. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein großes Potential. Die DAK-Gesundheit empfiehlt ein BGM, das systemisch angelegt ist. Dafür werden unter anderem die Strukturen und Prozesse im Unternehmen genau betrachtet und die Mitarbeitenden an einem Veränderungsprozess beteiligt. „Für den Erfolg ist wichtig, dass sich alle Beteiligten auf einen vertrauensvollen Umgang mit Be- und Überlastungen in ihrem Betrieb verlassen können“, so Lubinski. 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 118.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Schleswig-Holstein ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. 

Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm

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Bild herunterladen (Copyright: GettyImages_Ridofranz/DAK-Gesundheit)

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Sönke Krohn

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