Niedersachsen: 28 Prozent der jüngeren Beschäftigten erleben Generationenkonflikte im Job

- DAK-Gesundheitsreport untersucht Arbeitswelt der Gen Z: Job-Präferenzen, Umgang mit Gesundheit und Fehlzeiten
Unter 30-Jährige häufiger, aber kürzer krankgeschrieben
Hannover, 24. September 2025. 28 Prozent der jüngeren Beschäftigten in Niedersachsen erleben im Arbeitsalltag Generationenkonflikte. Unter allen Beschäftigten sind es mit 24 Prozent etwas weniger, die von Spannungen zwischen verschiedenen Altersgruppen berichten. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“. Rund 810.000 Erwerbstätige in Niedersachsen gehören zu dieser jungen Beschäftigtengruppe unter 30 Jahren. Der Report beleuchtet Aspekte im Berufsleben, die für die Gen Z wichtig sind und zeigt auf, wie die junge Generation mit ihrer Gesundheit umgeht. Die Pandemie hat sie geprägt und sie sind nach eigener Aussage deutlich vorsichtiger im Umgang mit Infekten als vor Corona. Ihr Krankenstand lag 2024 mit 4,8 Prozent insgesamt unter dem aller DAK-versicherten Beschäftigten in Niedersachsen (5,5 Prozent).
„Alt und Jung arbeiten in den Unternehmen nicht immer reibungslos zusammen. Generationenkonflikte im Job sind für viele Beschäftigte ein Thema“, sagt Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. „Es ist wichtig für Arbeitgeber, Verständnis für die junge Generation zu entwickeln und gezielt ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams. Wir müssen in den Unternehmen an einer Generationenbrücke arbeiten.“
Teamzusammensetzung ist entscheidend
Für den Gesundheitsreport 2025 wurden anonymisierte Daten von rund 225.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Niedersachsen durch das Berliner IGES Institut ausgewertet und rund 1.000 Erwerbstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren durch das Forsa-Institut repräsentativ befragt. Die Beschäftigten der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen ein Fünftel der vier Millionen Erwerbstätigen in Niedersachsen aus. Unternehmen, Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Gleichzeitig erleben 24 Prozent aller Beschäftigten in Niedersachsen Spannungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen, bei der Gen Z sind es 28 Prozent. Wenn sie in älteren Teams arbeiten, geben bundesweit 44 Prozent der jüngeren Beschäftigten an, zumindest hin und wieder von Generationenkonflikten betroffen zu sein. In Niedersachsen besteht rund ein Fünftel der Teams in den Unternehmen aus überwiegend älteren Kolleginnen und Kollegen.
Wünsche der Gen Z an die Arbeitswelt
Für 70 Prozent der Gen Z ist eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr wichtig. Auf Platz zwei rangieren Stellensicherheit, gefolgt von einer guten Bezahlung und einem guten Arbeitsklima. Wie die Befragung zeigt, haben diese Aspekte auch für Beschäftigte insgesamt eine hohe Priorität. Lediglich die Gewichtung variiert: Während eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben 70 Prozent der jüngeren Befragten sehr wichtig ist, geben dies nur 58 Prozent der Beschäftigten insgesamt an. Auch eine gute Bezahlung priorisieren insgesamt 49 Prozent, jüngere Beschäftigte dagegen zu 62 Prozent.
Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Zeit hat alle Altersgruppen beim Umgang mit ihrer Gesundheit geprägt. Viele berichten, seit Corona generell vorsichtiger mit Infekten zu sein – die Gen Z mit 57 Prozent etwas häufiger als die Gesamtheit der befragten Beschäftigten mit 53 Prozent. Daneben geben 30 Prozent der Jüngeren an, sich bei Erkältungssymptomen eher krankschreiben zu lassen als vor der Pandemie, bei den Beschäftigten ab 50 sind es mit 13 Prozent deutlich weniger. Über alle Altersgruppen hinweg geben dies 20 Prozent an.
Krankenstand der Jüngeren ist unterdurchschnittlich
Laut DAK-Gesundheitsreport liegt der Krankenstand der unter 30-Jährigen in Niedersachsen bei 4,8 Prozent und damit unter dem der DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt (5,5 Prozent). Jüngere Beschäftigte sind zwar häufiger ärztlich krankgeschrieben, dies jedoch im Durchschnitt kürzer. Die Zahl der Fälle ist bei ihnen um 42 Prozent höher (302 Fälle je 100 Versicherte versus 213 Fälle), die Falldauer mit 5,9 Tagen aber deutlich geringer. Fehltage ohne ärztliche Krankschreibung sind im Report nicht erfasst.
Jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mehr Atemwegsfehltage (plus 86 Tage je 100 Beschäftigte) und weniger Muskel-Skelett-Probleme (minus 157 Tage je 100 Beschäftigte). Bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall kommen die Beschäftigten unter 30 ebenfalls auf weniger Fehltage als der Durchschnitt. Trotzdem ist die Bedeutung von psychischen Erkrankungen für das Krankschreibungsgeschehen bereits bei ihnen hoch.
„Wir müssen junge Menschen beim Eintritt in die Arbeitswelt gut unterstützen“, sagt Vennekold. „Betriebliches Gesundheitsmanagement kann hier ein Schlüssel zum Erfolg sein. Es gilt, Vorurteile abzubauen, in einen wertschätzenden Austausch zu kommen und ein gesundes und produktives Miteinander der Beschäftigten aller Altersgruppen zu schaffen.“
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