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Krankenstand trotz Corona-Pandemie konstant

Berlin, 21. August 2020. Trotz Corona-Pandemie blieb der Krankenstand in Berlin im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr konstant. Mit 4,3 Prozent liegt er damit knapp über dem Bundesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 43 krankgeschrieben. Allerdings gab es einen starken Anstieg der Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankung – um 14 Prozent auf 157 Tage je 100 Beschäftigte. Insgesamt liegen die Fehlzeiten durch Erkältungen, Grippe & Co. jedoch immer noch unterhalb des schweren Grippejahres 2018. Der DAK-Report für Berlin zeigt auch: Es gibt ebenfalls einen Anstieg der Fehltage im ersten Halbjahr 2020 bei Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Demnach hatten im ersten Halbjahr 2020 DAK-versicherte Beschäftigte in Berlin durchschnittlich mehr Fehltage als im Vorjahreshalbjahr: 7,9 zu 7,7 Tage. Im Monatsvergleich war der Krankenstand 2020 vor allem im Lockdown-Monat März mit 5,6 Prozent erhöht, auch im Vergleich zum Vorjahr (5,2 Prozent). Im April ging der Krankenstand bereits auf 5,2 Prozent zurück. In den Monaten Mai und Juni erreichte er mit 3,4 beziehungsweise 2,4 Prozent Tiefstände. „Entgegen der Erwartungen ist ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben, obwohl es wegen der Pandemie noch bis Ende Mai die telefonische Krankschreibung gab“, erklärt Volker Röttsches, Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin. „Das zeigt, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind.“ Die DAK-Gesundheit begrüßt deshalb die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Krankschreibung per Videosprechstunde. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ergänzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Atemwegserkrankungen verursachen ein Fünftel aller Fehltage
Mehr als die Hälfte aller Fehltage im ersten Halbjahr 2020 lassen sich auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle stehen Erkrankungen des Atmungssystems. Sie sind für jeden fünften Fehltag (19,9 Prozent) von Arbeitnehmern verantwortlich. Danach folgen – mit einem Anstieg zum Vorjahreshalbjahr von neun Prozent – Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 19 Prozent. An dritter Stelle liegen psychische Leiden mit 18,5 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand. Bei den Atemwegsproblemen gibt es einen Anstieg um 14 Prozent. Das Niveau liegt aber mit 157 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer noch unter dem des schweren Grippejahres 2018 (174 Fehltage). „Auch dies zeigt, dass sich die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie bewährt haben und weiterhin konsequent beachtet werden müssen,“ so Volker Röttsches.

Krankenstand 2019 gesunken
Der DAK-Gesundheitsreport für Berlin analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt: Der Krankenstand sank von 2018 auf 2019 von 4,5 Prozent auf 4,2 Prozent. An erster Stelle standen psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen. Sie waren für knapp jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in der Hauptstadt verantwortlich (19,5 Prozent).  Danach folgten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen mit 19 Prozent. An dritter Stelle standen mit 16,3 Prozent Atemwegserkrankungen wie Grippe, Bronchitis oder Sinusitis.

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von mehr als 100.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Berlin für das erste Halbjahr 2020 sowie für 2019 aus.

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