DAK-Verwaltungsrat beschließt Haushalt 2026 und kritisiert Finanzvorgaben des Bundes

Selbstverwaltung der DAK-Gesundheit verabschiedet Etat in Höhe von rund 31 Milliarden Euro für Krankenversicherung
Unerwartet stark steigende Ausgaben treiben Kosten für Krankenhausbehandlungen und Arzneimittel in die Höhe
Verwaltungsratsspitze beklagt unzureichende Bundesmittel für die Kassen: „Beiträge hätten stabil bleiben können“
Hamburg, 19. Dezember 2025. Der Verwaltungsrat der DAK-Gesundheit hat den Haushalt für das kommende Jahr beschlossen. Der Etat der drittgrößten gesetzlichen Krankenkasse hat ein Volumen von rund 31 Milliarden Euro und berücksichtigt die unerwarteten Kostensteigerungen in vielen Leistungsbereichen. Mit dem Haushaltsbeschluss verbunden ist die massive Kritik des Verwaltungsrates an den unzureichenden Bundesmitteln für die Kassen und die fehlenden Antworten auf die massiven Finanzprobleme in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Ab dem 1. Januar 2026 beträgt der neue Zusatzbeitrag der DAK-Gesundheit 3,2 Prozent.
„Die Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung ist angespannt. Im Jahr 2025 hat es erneut einen unerwartet starken Ausgabenanstieg gegeben, zum Beispiel bei Krankenhausbehandlungen, Arzneimitteln und für ambulante ärztliche Versorgungen“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Roman G. Weber LL.M. „Durch die unzureichenden Reaktionen der Politik steigen die Ausgaben ungebremst weiter und belasten Versicherte und ihre Arbeitgeber“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Dr. Johannes Knollmeyer. Die Verwaltungsratsspitze fordert erneut eine auskömmliche Finanzierung der Zuweisungen für Bürgergeldempfangende. „Weil diese berechtigte Forderung von der Politik trotz mehrfacher Ankündigungen nicht umgesetzt wurde, klagt die DAK-Gesundheit gegen den Bund“, betont Weber. „Hätte die GKV die ihnen zustehenden Bundesmittel von jährlich insgesamt zehn Milliarden Euro erhalten, hätten im Jahr 2026 die Beiträge für Versicherte und Arbeitgeber stabil bleiben können“, so Knollmeyer.
DAK-Haushalt 2026 von rund 31 Milliarden Euro
Laut Beschluss des Verwaltungsrates beträgt das Haushaltsvolumen der DAK-Gesundheit in der Krankenversicherung 2026 rund 31 Milliarden Euro. Die Kasse kalkuliert mit Ausgaben für Krankenhausbehandlungen in Höhe von rund 10,4 Milliarden Euro, für Arzneimittel von mehr als 5,4 Milliarden Euro und für ärztliche Behandlungen von mehr als 4,8 Milliarden Euro. „Wir rechnen bei den gesamten Leistungsausgaben mit einem Anstieg von 6,8 Prozent je Versicherten. Bei den Krankenhausbehandlungen müssen wir von plus 8,1 Prozent und bei sonstigen Leistungsausgaben wie Fahrkosten oder Heil- und Hilfsmitteln von plus 8,4 Prozent je Versicherten ausgehen“, sagt Knollmeyer.
„Weil die Politik notwendige Reformen gar nicht oder zu spät umgesetzt hat, war die Haushaltsaufstellung in diesem Jahr für alle gesetzlichen Krankenkassen außerordentlich herausfordernd“, so Weber. Durch die massiven Ausgabensteigerungen und die unzureichenden Bundesmittel seien viele Krankenkassen gezwungen, 2026 ihren Zusatzbeitrag anzupassen. Dies sei auch bei der DAK-Gesundheit erforderlich, die durch eine solide Haushaltsplanung weiter einen fairen Beitrag anbiete.
Die DAK-Gesundheit hat zum 1. Januar 2026 einen Beitragssatz von insgesamt 17,8 Prozent. Der Zusatzbeitrag steigt zum Jahreswechsel um 0,4 Prozentpunkte und liegt dann mit 3,2 Prozent im mittleren Beitragsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten für den Zusatzbeitrag teilen sich Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber paritätisch – bei den erwerbstätigen Versicherten macht der Anstieg somit 0,2 Prozentpunkte aus.
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Rüdiger Scharf
Chef-Pressesprecher & Leiter Unternehmenskommunikation
Themen: Vorstands-Kommunikation und Interviewanfragen, Gesundheits- und Pflegepolitik sowie Kinder- und Jugendgesundheit
