Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2025: Mecklenburg-Vorpommern

Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Mecklenburg-Vorpommern wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte und die Gewinnerin für den Sonderpreis Pflege auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!

1. Platz

Anja Kopp für „Leben im Haidhof“ 

1. Platz in Mecklenburg-Vorpommern 2025: Gesichter für ein gesundes Miteinander

Andreas Mirwald, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in MV; Anja Kopp, „Leben im Haidhof“ und Gesundheitsministerin Stefanie Drese

Den ersten Preis sichert sich Anja Kopp mit ihrem Projekt "Bauernhof statt Altenheim e.V.“ und der Vision: Würdevolles und lebensfrohes Altern. Es steht für eine neue Wohnform im Alter – mit kleinen ökologischen Häusern, eigenem Gemüseanbau, Tieren und einem Lernzentrum für Austausch zwischen den Generationen.

Selbstbestimmt, naturnah und gemeinschaftlich. Anja Kopp entwickelte die Idee nach einer überstandenen Krebserkrankung – aus der Frage heraus, was im Leben wirklich zählt. In Gingst auf Rügen, im Gutshaus Haidhof, findet dieses Herzensprojekt nun seinen Ort.

Was ist gutes Altern?
Es bedeutet mehr als gute Pflege und Versorgung. Es heißt, selbstbestimmt und in echter Verbundenheit mit Menschen, Tieren und der Natur zu leben.

In Gemeinschaft erleben wir Zugehörigkeit – angenommen mit allem, was uns ausmacht. Tiere schenken Nähe, ohne zu urteilen. Die Natur nährt uns: das Rauschen der Bäume, das Arbeiten mit der Erde, das Ernten mit den eigenen Händen – all das schenkt Sinn und Lebensfreude.

In unserer Lebensgemeinschaft für Seniorinnen und Senioren darf jede und jeder nach Fähigkeiten und Neigungen mitwirken: Tiere versorgen, gärtnern, kochen, handwerkeln. Jeder Beitrag zählt.

Statement von Anja Kopp zur Nominierung:

Wir wollen im Alter gemeinsam wachsen – achtsam, naturverbunden und in echter Gemeinschafft."

Claudia Kruse, DAK-Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, über die Bedeutung des Projekts:

Das Projekt „Leben im Haidhof“ lebt in herausragender Art und Weise die Werte des gesunden Miteinanders. Das Beschreiten eines neuen Weges für würdevolles und lebensfrohes Altern echter Verbundenheit zur Umwelt hat die Jury begeistert und überzeugt.“

2. Platz

Ulrike Hemp  für das „Inklusive Drachenboot-Team der Barlachstadt Güstrow

Platz 2 in Mecklenburg-Vorpommern: Gesichter für ein gesundes Miteinander

Andreas Mirwald, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in MV; Ulrike Hemp, Sebastian Dobbertin, beide „alle in einem Boot“ und Gesundheitsministerin Stefanie Drese

Wir waren das erste inklusive Drachenboot-Team der Barlachstadt Güstrow – ein Team aus Menschen mit und ohne Handicap, das 1–2 Mal wöchentlich gemeinsam trainierte, um am großen traditionellen Drachenbootrennen am 26.07.2025 zu starten. Dieses Rennen fand vor rund 20 Jahren zum ersten Mal statt und wird seitdem vom SV Einheit, Abteilung Segeln, organisiert.

Unser Ziel war es zu zeigen, dass Menschen mit Handicap nicht an den Rand, sondern in die Mitte der Gesellschaft gehören. Gerade in einer Zeit, in der sich die gesellschaftliche und politische Stimmung zunehmend nach rechts verschiebt, war es uns wichtig, ein Zeichen zu setzen und ein solches Projekt sichtbar zu machen.

Im Laufe der Trainings sind wir zu einem echten Team zusammengewachsen, haben Vorurteile abgebaut und viele magische Momente miteinander erlebt. Durch unsere Teilnahme an einem so großen Event in unserer Stadt wurden wir ein lebendiger Teil dieser Veranstaltung. Auch die Besucherinnen und Besucher konnten ihre eigenen Vorstellungen überdenken, sind mit Menschen mit Handicap in Kontakt gekommen und haben erlebt, wie leicht und schön gemeinsames Miteinander sein kann.

Wir sind zum ersten Mal an den Start gegangen und rechneten ehrlich gesagt nicht mit einem Sieg – zumindest nicht, was das Rennen betrifft. Aber vielleicht haben wir an diesem Tag einen viel größeren Sieg erreicht.

Claudia Kruse, DAK-Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, über das 2. Sieger-Projekt:

Die Idee eines inklusiven Drachenboot-Teams ist inspirierend. Es ist toll zu sehen mit welcher Energie und Entschlossenheit hier Menschen mit Handicap in der Mitte der Gesellschaft integriert werden."

3. Platz

Anita Stech für das Projekt „Polarstern e.V. von 2021"

Platz 3 Mecklenburg-Vorpommern: Gesichter für ein gesundes Miteinander

Andreas Mirwald, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in MV; Anita Stech, „Hoffnungslicht und Wegweiser durch die Trauer nach Kindsverlust“ und Gesundheitsministerin Stefanie Drese 

Der Verein unterstützt Eltern, deren Kind während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach verstorben ist. Das Projekt sorgt dafür, dass Betroffene nicht allein bleiben, sondern einen geschützten Raum für Trauer, Austausch und Erinnerung finden – unabhängig davon, ob der Verlust erst vor Kurzem geschehen ist oder viele Jahre zurückliegt.

Alle Betroffenen sind willkommen, gemeinsam zu gedenken und ihren Kindern einen Platz zu geben. Ein fester Bestandteil dieser Arbeit ist die jährliche Andacht zum Worldwide Candle Lighting, die inzwischen von immer mehr Menschen besucht wird.

Der Polarstern setzt sich dafür ein, dass die Trauer um ein verstorbenes Kind gesellschaftlich anerkannt wird. Denn der Verlust eines Familienmitglieds begleitet Eltern ein Leben lang. Das Projekt möchte Tod und Trauer wieder stärker in die gesellschaftliche Mitte rücken und dazu beitragen, eine offene Trauerkultur zu entwickeln. Dazu gehört auch umfangreiche Aufklärungsarbeit rund um Fehlgeburten sowie Möglichkeiten der Bestattung und des Erinnerns.

Claudia Kruse von der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern:

Der Tod des eigenen Kindes ist mit das Schlimmste was eine Familie erleben muss. Ich bin der Initiative um Anita Stech für ihr Engagement und Unterstützungsangebot sehr dankbar.“

Sonderpreis Pflege

Janine Friedrich für das Projekt: „SeniorenStadtGarten"

Sonderpreis Mecklenburg-Vorpommern: Gesichter für ein gesundes Miteinander

Andreas Mirwald, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in MV; Janine Friedrich, „Senioren im Stadtgarten“ und Gesundheitsministerin Stefanie Drese 

Der SeniorenStadtGarten ist ein inklusives Mitmachprojekt des Glücksbote e.V., das älteren Menschen in der Kleinstadt Neukloster einen Ort der Begegnung, Bewegung und Selbstwirksamkeit bietet. Der Garten befindet sich in einem Hinterhof, welcher zu einem Altstadtgebäude gehört, in der der Verein auch eine Begegnungsstätte aufbaut. Es werden Kooperationen mit lokalen Pflegeeinrichtungen und ehrenamtlichen Helfenden, der Stadtbibliothek und weiteren Einrichtungen gebildet.

Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Gärtnern – unabhängig von körperlichen Voraussetzungen. Hochbeete, Sitzgelegenheiten, barrierefreie Wege und begleitete Gruppenangebote ermöglichen es Seniorinnen und Senioren, aktiv zu sein, frische Lebensmittel anzubauen und soziale Kontakte zu pflegen. Dabei werden Bewegung, Sinneswahrnehmung und kognitive Fähigkeiten gefördert – ebenso wie das Gemeinschaftsgefühl und die Wertschätzung für natürliche Lebenskreisläufe.

Das Motivation ist es, Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken, Alltagsressourcen zu stärken und generationenübergreifende Begegnungen zu ermöglichen. Der Garten wird bewusst so gestaltet, dass auch Menschen mit Pflegebedarf oder Demenz aktiv teilhaben können – ob beim Pflanzen, beim Erzählen oder beim Ernten.

Claudia Kruse, DAK-Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, über Projekt:

„Gärtnern ist ein besonderes Hobby. Aus meinem eigenen Erleben weiß ich, wie glücklich meine Großeltern immer bei der Gartenarbeit waren. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass sich das Projekt Senioren Stadt Garten hier besonders engagiert und Möglichkeiten schafft, dieses besondere Hobby auch im Alter fortzuführen."

 

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