Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2025: Schleswig-Holstein

Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Schleswig-Holstein wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz
Irmi Wette für das Projekt „Pfoten weg!“
Mit ihrem Projekt „Pfoten weg!“ belegt Irmi Wette den ersten Platz in Schleswig-Holstein. Seit 2003 klärt sie Kinder mit einem interaktiven Figurentheater über Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt auf und stärkt ihr Bewusstsein für eigene Grenzen.
Das Theaterstück, begleitet von einem Aktionstag sowie Materialien wie Bilderbuch und Hörspiel, hilft Kindern, Übergriffe zu erkennen, sich zu wehren und Unterstützung zu suchen. Jedes vierte Mädchen und jeder siebte Junge erlebt in der Kindheit Gewalt – „Pfoten weg!“ will dem frühzeitig entgegenwirken.
Das Angebot ist kostenlos und richtet sich an Kitas und Grundschulen. Für die Zukunft sind weitere Aktionstage, Präventions-Teams und sogar ein Kinofilm geplant.
Irmi Wette über das Projekt:
„Prävention von sexualisierter Gewalt ist unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Wir alle können dazu beitragen, dass Kinder sicher und geborgen aufwachsen. Sexualisierte Gewalt zerstört Vertrauen und Gesundheit - darum braucht es intensive, nachhaltige und für alle zugängliche Präventionsarbeit. „Pfoten weg!“ engagiert sich seit 2003 deutschlandweit, seit 2010 vollständig finanziert durch Spenden, Fördergelder und Sponsoren - und seit vier Jahren als gemeinnütziger internationaler Verein.“
Cord-Eric Lubinski von der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein:
„Sexualisierte Gewalt an Kindern ist leider immer noch ein Thema in unserer Gesellschaft. Die Gewalterfahrung werden die Betroffenen zumeist ihr ganzes Leben lang nicht mehr los. Das ehrenamtliche Team von „Pfoten weg!“ sensibilisiert Kinder frühzeitig durch kindgerechte Ansprache für dieses so wichtige Thema. Dafür suchen die Ehrenamtlichen Kitas und Grundschulen mit ihrem Figurentheater auf, um die Kinder behutsam und einfühlsam über dieses so wichtige Thema aufzuklären und sie zu stärken. Diese Engagement des gesamten Teams setzt ein starkes Zeichen für ein gesundes Miteinander.“
2. Platz
Julia Wilkens für das Projekt: „wellcome Schleswig-Holstein."
Bei „wellcome“ bekommen Familien seit 2002 praktische und alltagsnahe Unterstützung durch Ehrenamtliche. Sie gehen zum Beispiel mit dem Baby spazieren, begleiten Zwillingsfamilien zu Arztbesuchen oder spielen mit dem Geschwisterkind. Die Eltern können in dieser Zeit neue Kraft tanken, die sie für den Alltag mit Kindern dringend benötigen.
Die frühzeitige Unterstützung und Entlastung wirkt präventiv und verbessert nachhaltig die Situation von Familien und fördert ein gesundes Aufwachsen von Kindern.
Julia Wilkens über das Projekt:
„Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ändert sich für die Angehörigen und das gesamte Umfeld das komplette Leben. Viele Familien berichten von einem Schockzustand oder davon, zunächst einfach nur zu funktionieren. Schmerzhafte Gefühle zu durchleben kostet Kraft, ebenso wie die Akzeptanz, dass ein geliebter Mensch gestorben ist und nicht wieder kommen wird. Der Alltag gerät aus den Fugen, der Glaube an eine Zukunft schwindet. Bis der Verlust in das neue Leben integriert werden kann, dauert es. Mit unserer Arbeit geben wir trauernden Menschen in einer schweren Zeit Halt und Orientierung, Zeit und Raum für ihre individuelle, persönliche Trauer und einfühlsame Begleitung auf ihrem Weg in ein neues Leben.“
Cord-Eric Lubinski über das Projekt:
„Die Geburt eines Kindes verändert das Leben von Eltern schlagartig. Nicht selten rutschen Eltern in eine chronische Überlastung, gerade in der Anfangsphase. Das kann die psychische und physische Gesundheit gefährden, auch von den Kindern. Das Projekt „wellcome Schleswig-Holstein“ sorgt durch ehrenamtliches Engagement dafür, dass Familien in dieser herausfordernden Situation nicht allein gelassen werden. Es bietet ihnen praktische Unterstützung und Entlastung, damit Kinder gesund und unbeschwert aufwachsen können. Das ist eine großartige präventive Arbeit ganz im Sinne eines gesunden Miteinanders.“
3. Platz
Sabine Bohn für das Projekt „Senioren-Klönschnack im Amt Eiderkanal"
Der Platz 3 gehört dem Projekt „Senioren-Klönschnack im Amt Eiderkanal“. Die Organisatoren bringen ältere Menschen zusammen, welche in kleineren Dörfern wie Rade, Ostenfeld, Haßmoor/Höbek und Schülldorf leben. Ziele sind neue Kontakte zu knüpfen, verschiedene Aktivitäten zu unternehmen und das Wohlbefinden zu fördern.
Seit 2023 gibt es für die Teilnehmenden jährlich sechs Veranstaltungen - dazu gehören ein Jahresempfang, ein Klönschnack mit gemeinsamen Essen, eine Musikveranstaltung, ein Grillfest, eine Fahrt ins Blaue und eine Niederdeutsche Theater-Aufführung. Des Weiteren gibt es seit diesem Jahr ein Kaffee-Nachmittag unter dem Motto "Senioren backen für Senioren".
Die Organisatoren gehören selbst zu dem Kreis der Senioren und nehmen ihre Motivation aus ihrem Selbstverständnis, ein gesundes Umfeld für den Teilnehmerkreis zu entwickeln. Mit diesem Engagement konnten dieses Jahr schon 25% der verschiedenen Gemeinden animiert werden, mitzumachen.
Sabine Bohn über das Projekt:
„Bei uns kommen Senioren zusammen und haben abwechslungsreiche Stunden. Die Themenauswahl wird beim Jahresempfang gemeinsam festgelegt. Und wer selbst aktiv dabei sein möchte, darf gerne mit organisieren. Ziel des Klönschnack-Projektes ist es, einer Vereinsamung der Senioren vorzubeugen und Ihnen Abwechslung im Alltag zu geben. Immer getreu dem Motto: „Das Leben ist schön, wenn man nicht allein ist."
Cord-Eric Lubinski über das Projekt:
„Den Alltag vieler älterer Menschen prägt das Gefühl von Einsamkeit, ob in der Stadt oder auf dem Lande. Dies können die Betroffenen psychisch wie physisch krank machen. Das Projekt „Klönschnack im Amt Eiderkanal“ fördert mit Veranstaltungen in der Gemeinschaft das gesundheitliche Wohlbefinden der Teilnehmenden und die Teilhabe der Menschen am Leben. Die Inanspruchnahme der Angebote zeigt, dass die InitiatorInnen eine Lösung für ein wichtiges gesellschaftliches Thema bieten. Ihr ehrenamtliches Engagement erfüllt den Kerngedanken eines gesunden Miteinanders.“