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Vollmond und die Auswirkungen auf den Körper

Auswirkungen Vollmond: Dunkler Himmel mit Wolken und Vollmond.

Der Mond ist unser ständiger Begleiter. Er ist immer da, aber durch das helle Sonnenlicht meist nur nachts von der Erde aus sichtbar. Dann allerdings ist er umso auffälliger: Der Mond ist so etwas wie der größte und hellste Stern an unserem Firmament. Und genau diese Helligkeit macht vielen Menschen zu schaffen. Doch schlafen wir wirklich schlechter, wenn Vollmond ist? Und was haben Mondphasen mit dem Zyklus von Frauen zu tun? Wir haben ein paar interessante Details für dich zusammengetragen.

Der Mond und seine Anziehungskraft

Schon immer hat der Mond uns Menschen fasziniert. Manche richtet ihren Frisörtermin oder medizinische Eingriffe nach seinem Stand aus, schließlich wird dem Mond nachgesagt, dass er Gesundheit, Schlaf und sogar Pflanzenwachstum beeinflusst. Im Englischen bezeichnet das Wort lunatic Menschen, die als verrückt gelten. Auch einen Einfluss auf den weiblichen Zyklus soll der Mond haben. Wissenschaftlich belegt ist das alles nicht – im Gegensatz zum Phänomen der Gezeiten, die der Erdtrabant aus 384.400 Kilometern Entfernung bestimmt.

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Schauen wir auf die Fakten: Der Mond umkreist die Erde als ihr natürlicher Satellit. Um die Erde einmal zu umrunden, benötigt er 29 Tage. Dieser Zeitraum wird als Mondphasenzyklus bezeichnet und beginnt mit dem Neumond, also dem nicht sichtbaren Mond. So wie die Erde leuchtet auch der Mond nicht von sich aus. Während er die Erde umkreist, wird der Mond unterschiedlich von der Sonne beschienen. Wir sehen nur die der Sonne zugewandte Seite und durch seine Bewegung um die Erde davon jeweils nur eine schmale Sichel, einen Halbmond und schließlich den Vollmond. Der zunehmende Mond ist häufig am Abendhimmel zu sehen, der abnehmende hingegen am Morgenhimmel.

Jahrtausende lang richtete sich das Leben nach dem Vollmond. Sein regelmäßiger und leicht überschaubarer Rhythmus wurde zur Grundlage zahlreicher Kalender. Die hellen Vollmondnächte halfen den Bauern im Spätsommer, die Ernte schneller einzubringen. Bis heute basiert etwa der islamische Kalender auf dem Mondjahr und auch im christlichen Glauben wird das wichtigste Fest Ostern nach dem Stand des Mondes berechnet. Möglich also, dass sich all dies in unseren Genen verankert hat.

Wieso schlafen wir bei Vollmond schlechter?

Viele Menschen behaupten, bei Vollmond schlechter schlafen zu können. Weil in uns immer noch der Bauer schlummert, der das zusätzliche Licht nutzen muss? Die Wissenschaft ist sich über dieses Phänomen uneinig. Während zwei Studien herausgefunden haben, dass die Teilnehmenden in Vollmondnächten durchschnittlich 20 Minuten kürzer geschlafen und einige Minuten länger zum Einschlafen gebraucht hatten, dass ihre Tiefschlafphasen reduziert und der Melatonin-Spiegel geringer waren, haben andere Schlafforscher keinerlei Belege dafür gefunden, dass der Mond den Schlaf beeinflusst. Vielmehr neigten Menschen, bei denen der Schlaf in den helleren Nächten beeinträchtig war, ohnehin zu Schlafstörungen.

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Da zumindest Schlafwandler in Vollmondnächten aktiver sind als in normalen, haben Forschende versucht nachzuweisen, dass manche Menschen durch die Helligkeit weniger vom Schlafhormon Melatonin produzieren. Doch dieser Nachweis gelang bisher nicht. So scheint die wichtigste Ursache von Schlafstörungen bei Vollmond noch immer die sich selbst erfüllende Prophezeiung zu sein: der Mond scheint, ich schlafe schlecht.

Helligkeit verbannen, Rhythmus finden – das hilft gegen Schlafstörungen

  • Nicht nur, wer bei Vollmond unter Schlafstörungen leidet, sollte sich Hilfe suchen. Denn Schlafentzug macht auf Dauer krank. Das hilft dir gegen Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen:
  • Zimmer immer verdunkeln
  • regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus finden und immer die gleiche Anzahl Stunden schlafen (auch am Wochenende)
  • Verzicht auf Genussmittel
  • eine Stunde vor dem Zubettgehen nicht mehr auf Handy und andere Bildschirme schauen
  • Meditieren

Was hat der Mond mit dem weiblichen Zyklus zu tun?

Eine andere Theorie besagt, dass der Mond sich auf unsere sexuellen Aktivitäten auswirkt. So soll sich der Menstruationszyklus von Frauen durchaus mit dem Mondzyklus synchronisieren: Eine 2021 veröffentlichte Studie der Chronobiologin Charlotte Förster vom Lehrstuhl für Neurobiologie an der Universität Würzburg stellt nun tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Menstruation und Vollmond her.  Demnach verlief der Menstruationszyklus bei den untersuchten Frauen zumindest in gewissen Zeiten ihres Lebens mit dem Mondzyklus synchron. In der Phase setzte die Menstruation bei Vollmond oder ein bis zwei Tage davor ein. Selten sogar exakt bei Neumond.

Dennoch gibt es auch Fakten die gegen den Einfluss des Mondes auf die menschlichen Eizellen sprechen. Wie diese: Amerikanische Frauen haben durchschnittlich einen längeren Zyklus als asiatische. Elefantenkühe haben einen Zyklus von vier Wochen, Wale richten ihn saisonal aus. Warum sollte der Mond nur auf uns Menschen wirken?

Autor(in)

Qualitätssicherung

Franziska Kath

Diplom-Psychologin bei der DAK-Gesundheit

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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