Die Pulpitis ist in den meisten Fällen die Folge einer nicht rechtzeitig behandelten Karies. Die Bakterien haben die Zahnsubstanz zerstört und sind bis zur Markhöhle vorgedrungen. In der Markhöhle befinden sich der Zahnnerv sowie Blut- und Lymphgefäße, eigebettet in Bindegewebe. Alles zusammen heißt Pulpa. Wird diese durch Bakterien infiziert, reagiert sie mit einer Entzündung, um die Eindringlinge abzutöten. Gelingt das nicht, stirbt die Pulpa ab, es entsteht der umgangssprachliche Eiterzahn. Dringen die Bakterien von der Pulpa weiter vor in den umliegenden Kieferknochen und die Weichteile, entsteht die „dicken Backe“.
Der Zahnnerv kann jedoch auch durch andere Ursachen Schaden nehmen, zum Beispiel durch eine Verletzung des Zahnes, die sogenannte Traumatische Pulpitis, oder wenn der Zahn eine Krone benötigt und durch das zahnärztliche Beschleifen der Nerv beschädigt wird. Dabei handelt es sich um die sogenannte Iatrogene Pulpitis.
Was ist eine reversible und irreversible Pulpitis?
Bei einer Zahnnerventzündung unterscheiden Ärzte zwischen einer reversiblen und einer irreversiblen Pulpitis. Wenn der Zahnnerv reversibel entzündet ist, besteht eine gute Chance auf Heilung: Die Entzündung ist noch rückgängig zu machen. Eine irreversible Entzündung ist nicht mehr rückgängig zu machen – die Bakterien haben bereits zu großen Schaden angerichtet. In diesem Fall muss der Zahnnerv bei einer Wurzelbehandlung entfernt werden.
Bei der reversiblen Pulpitis reagiert der Zahn auf heiße, süße, kalte und saure Reize. Alle lösen einen kurz anhaltenden und stechenden Schmerz aus. Bei einer irreversiblen Pulpitis leiden Betroffene eher unter anhaltenden und pulsierenden Schmerzen, die gelegentlich nicht exakt lokalisierbar sind. In diesem Fall ist es schwierig, den erkrankten Zahn zu erkennen. In beiden Fällen ist es unbedingt ratsam, sich sofort in zahnärztliche Behandlung zu begeben.