Meditation für Anfänger – 5 Tipps für den sanften Einstieg
Stresst du dich noch oder meditierst du schon? Meditieren ist das neue Joggen – das Zukunftsinstitut liegt mit dieser Beobachtung genau richtig. Übermüdete Mütter, gestresste Top-Manager, unter Druck stehende Schüler – alle haben etwas gemeinsam: Sie haben in sich einen Ort, um die Akkus wieder aufzuladen. Wer die Kunst der Meditation beherrscht, kann jederzeit seinen persönlichen Rückzugsort besuchen, um dem Alltag mit neuer Energie zu begegnen. Wie das geht, erklärt Meditationslehrerin Daniela Schmidt aus Hamburg, die selbst seit vielen Jahren meditiert.
Warum ist Meditieren so gut?
Muss man ein spiritueller Mensch sein, um zu meditieren?
Daniela Schmidt: „Nein. Beim Meditieren geht es darum, den Geist zu fokussieren und achtsamer zu leben, dazu muss man nicht spirituell sein. Meditieren unterstützt dabei, bewusst in sich selbst einen Ort der Stille und des Friedens zu finden.“
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Für wen eignet sich das Meditieren?
Daniela Schmidt: „Es tut jedem gut – egal ob jung oder alt. Kinder ab 11 Jahren können bereits damit beginnen, sich Momente der Ruhe zu nehmen. Besonders gestressten Menschen tut das Meditieren gut. Es wirkt präventiv auf die körperliche und geistige Gesundheit. Menschen, die eine traumatische Erfahrung in ihrem Leben gemacht und diese noch nicht aufgearbeitet haben, rate ich allerdings von Meditation ab, da einige Meditationsarten belastende Erlebnisse, die verdrängt wurden, wachrütteln können.“
Kann ich alleine meditieren oder brauche ich einen „Lehrer“?
Daniela Schmidt: „Am Anfang ist es ratsam, sich entweder einen Lehrer oder einen Meditationskurs zu suchen. Seriöse Anbieter wie buddhistische Einrichtungen bieten Kurse auf Spendenbasis an. Nur weil ein Kurs oder ein Lehrer teuer ist, spricht das nicht für die Qualität. Auf YouTube finden Anfänger aber auch gute Atemmeditationen, Achtsamkeitsmeditationen oder auch Gehmeditationen. Eine Transzendentale Meditation würde selbst ich nur unter Beaufsichtigung eines erfahrenen Lehrers machen.“
Wie lange dauert eine Meditation?
Daniela Schmidt: „Lieber täglich zehn Minuten als ab und zu eine Stunde. Ich persönlich meditiere am liebsten direkt morgens nach dem Aufstehen nach einer Tasse Tee im Sitzen für 10 bis 15 Minuten.“
Meditation für Anfänger – 5 Tipps
- Das Ziel: Fragen Sie sich zunächst, was Sie mit der Meditation erreichen möchten. Wünschen Sie sich mehr Gelassenheit? Möchten Sie ruhiger werden? Besser schlafen oder sogar Schmerzen lindern?
- Der Weg: Suchen Sie sich in Ihrem Wohnort eine Meditationsgruppe. Recherchieren Sie im Internet und vertrauen Sie auf Ihr Gefühl. Vielerorts gibt es Buddhistische Zentren, die auf Spendenbasis Meditation anbieten.
- Die Praxis: Schaffen Sie sich in Ihrer Wohnung einen ruhigen Ort, Ihren kleinen Rückzugstempel, um das, was Sie in der Meditationsgruppe gelernt haben, regelmäßig anzuwenden.
- Die Vorbereitung: Sie sollten zwei Stunden vor der Meditation nichts essen – zumindest nichts Schweres. Stellen Sie das Handy aus und die Klingel ab, um sicherzustellen, dass Sie ungestört sind. Bei Bedarf Oropax oder Schallschutz-Kopfhörer verwenden.
- Die Routine: Etablieren Sie die Meditation in Ihren Alltag. Schaffen Sie eine Morgenroutine, zu der das Meditieren gehört oder nutzen Sie die Meditation als Einschlafhilfe.
Meine Gedanken wollen sich einfach nicht beruhigen – wie bringe ich das Gedankenkarussell doch zum Schweigen?
Daniela Schmidt: „Meditations-Neulinge müssen erst lernen, ihren Geist kontrolliert zu beruhigen. In jedem Fall sollte man sich nicht gegen die Gedanken wehren, die sich da ins Bewusstsein drängen. Die sind da und wir können den Geist nicht einfach abstellen. Nehmen Sie die Gedanken wertfrei an. Mit einem Lehrer können Sie lernen, wie man mittels Visualisierung die Gedanken ,umleitet‘. So können Sie sich beispielsweise eine Wolke vorstellen, in die die Gedanken geleitet werden, um diese dann mit der Wolke weiterziehen zu lassen.“
Was bedeutet Ihnen Meditation?
Daniela Schmidt: „Das Meditieren gibt mir immer wieder die Möglichkeit, mit mir selbst in Kontakt zu kommen. Es gibt mir Kraft und ich bin dank des Meditierens insgesamt gelassener.“
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