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Progressive Muskelentspannung: Körper und Seele im Einklang

Progressive Muskelentspannung: Junge Frau liegt entspannt auf einer Yogamatte.

Haushalt, Kinder, Job, soziale Verpflichtungen – unser Alltag kann uns ganz schön auf Trab halten. Damit wir nicht in die Stressspirale geraten, sondern im Alltag gelassen und ausgeglichen bleiben, hilft Progressive Muskelentspannung (kurz: PME). Was diese Entspannungstechnik ausmacht und warum es sich lohnt, sie zu erlernen, erklärt uns die zertifizierte Entspannungspädagogin Anja Thiesbürger, die das Hamburger Wohlfühlzentrum "Happy You" leitet. 

Progressive Muskelentspannung – was ist das überhaupt?

Porträtfoto der Entspannungspädagogin und "Happy you"-Autorin Anja Thiesbürger

Entspannungspädagogin Anja Thiesbürger

Anja Thiesbürger: "Die PME ist eine wissenschaftlich anerkannte Entspannungstechnik, die darauf basiert, dass körperliche und geistige Anspannung immer miteinander einhergehen. Das kennen wir alle selbst aus unserem Alltag: Wenn uns etwas Doofes passiert, das uns nachhaltig beschäftigt, spüren wir diese Anspannung auch körperlich: Wir pressen den Kiefer zusammen, können nicht richtig atmen, unser Herz schlägt schneller. All das sind typische Stressreaktionen. Hier kommt nun die PME ins Spiel, um für körperliche Entspannung zu sorgen: Durch bewusstes An- und Entspannen der Muskeln, trainieren wir den sogenannten Muskelsinn. Dieser sorgt zum einen dafür, dass wir schneller wahrnehmen, wie es unserem Körper wirklich geht und zum anderen, dass sich unser Körper bei Stressreaktionen wieder selbst reguliert. Dadurch geht es uns tagsüber körperlich viel besser – und somit auch seelisch: Wir sind leistungsfähiger, konzentrierter und besser gelaunt."

Ist PME für jeden geeignet?

Anja Thiesbürger: "Generell ja – doch sie setzt eine gewisse Lernbereitschaft voraus. Das heißt konkret: Als Anfänger muss ich acht Wochen lang jeden Tag 15 bis 30 Minuten für die Übungen investieren. PME funktioniert über Konditionierung – genau wie beim Radfahren läuft es die ersten Male wahrscheinlich noch nicht ganz rund, haben wir es jedoch einmal gelernt, können wir es immer. PME ist nicht schwer, sodass sie auch ältere und/oder gehandicapte Menschen erlernen können – die Übungen lassen sich dementsprechend auch abwandeln. Demenz-Patienten, Menschen mit Zwangserkrankungen, Depressionen oder Ängsten sollten vor dem Erlernen der Progressiven Muskelentspannung sicherheitshalber mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Rücksprache halten. Hintergrund ist, dass die Entspannungstechnik tief in den Körper hineinhorcht, was bei entsprechenden Vorerkrankungen zu ungewollten Effekten führen kann."

Dein Vorteil bei der DAK: Wir bezuschussen PME-Kurse

Stress durch Muskelentspannung abbauen? Funktioniert nachweislich! Deshalb beteiligen wir uns an den Kosten für Präventionskurse zur progressiven Muskelentspannung.

Wie schnell setzt die Wirkung ein?

Anja Thiesbürger: "Wer PME erlernt, profitiert von Anfang an – der Entspannungseffekt ist sofort spürbar. Je länger der Übungszeitraum ist, umso deutlicher stelle ich im Alltag fest, dass es mir besser geht, ich ruhiger bin und besser loslassen kann."

Muss ich PME unbedingt beim Profi lernen?

Anja Thiesbürger: "Meiner Auffassung nach ja. Wer sich die Übungen durch "anonyme" Videos aus dem Internet selbst beigebracht hat, weiß zum einen nicht, ob er sie richtig durchführt und zum anderen werden in den Videos die Hintergründe der PME oder der jeweiligen Übungen nicht weiter erläutert. Doch nur wenn ich erfahre, was mir die Entspannungstechnik für den Alltag bringt, kann ich wirklich davon profitieren, mein Stressmanagement überdenken und Dinge ändern. Ich selbst biete neben den festen Kursen zusätzliche Online-Kurse an, die ebenfalls von den Krankenkassen bezuschusst werden. So haben meine Teilnehmer den persönlichen Kontakt zu mir, bestimmen aber selbst, wie und wann die Übungen in ihren eigenen Alltag passen."
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