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Babyspiele: spielerisch zum Lernerfolg

Symbolbild für Babyspiele

Bewegungserfahrungen, Sinneseindrücke, Fähigkeitsentwicklung: Spielen macht Babys nicht nur Spaß, es ist auch elementar für das Lernen. Im Spiel entdeckt das Kind die Welt, sammelt Erfahrungen und spielt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf seine Bezugspersonen ein. Hier erklären wir, mit welchen Spielvarianten du im jeweiligen Lebensmonat punkten kannst, inwieweit das Bonding, also die Eltern-Kind-Bindung, die Babys in den ersten Lebenswochen benötigen, um Vertrauen aufzubauen, bei der Herausbildung des Spieltriebs eine Rolle spielt und was beim Spielen mit Babys ganz generell zu beachten ist.

Wieviel Spielförderung brauchen Babys?

Kleine Menschenkinder sind gerade in den ersten Monaten und Jahren ihres Lebens besonders aufnahmefähig. Darum wollen viele Eltern die Entwicklung ihrer Schützlinge durch Frühförderung bestmöglich unterstützen. Dementsprechend sind die Regale in Buchhandlungen voll mit Ratgebern und auch in Spielzeugläden findet sich allerhand pädagogisch Wertvolles. Dadurch glauben manche Eltern, sie würden ihrem Kind zu wenig bieten. Doch dieser Eindruck trügt: In der Regel lassen sich im Alltag mehr als genug Möglichkeiten finden, den Nachwuchs seinem Entwicklungsstand entsprechend zu fördern. Sobald sich das Baby nicht mehr ausschließlich dem Schlafen und Essen widmet, schreitet es sogar ganz von allein zur Tat: Es erkundet seine Umgebung und entwickelt dadurch ganz automatisch die entsprechenden Fähigkeiten. Aber natürlich kannst du dein Kind auch hin und wieder mit geeigneten Spielideen in eine Richtung stupsen.

Erst das Bonding, dann das Spielen

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Bevor du dich jedoch mit deinem Kind in die kunterbunte Welt des Spielens stürzen kannst, geht es in der ersten Zeit nach der Schwangerschaft vor allem darum, dem Baby Nähe zu schenken  und einander kennenzulernen. Das sogenannte Bonding läuft bis zu einem Alter von etwa drei Monaten, zum Beispiel über Sprache und Körperkontakt. Außerdem gibt dir dein Baby durch Weinen, Lachen, aufmerksames Schauen oder Plappern Signale. Wenn es dir gelingt, diese Signale richtig zu deuten und die Bedürfnisse deines Babys zu befriedigen, lernt es, sie noch gezielter einzusetzen und baut Vertrauen auf. Es merkt, dass ihm nichts passieren kann und dass immer jemand da ist. Dieses Gefühl von Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für das kindliche Erkundungsverhalten und den Spieltrieb. Zudem zeigen Kinder mit einer sicheren Eltern-Kind-Bindung auch im weiteren Verlauf ihres Lebens meist ein ausgeprägtes Interesse an ihrer Umgebung, verfügen über eine gesunde Portion Selbstvertrauen und sind offen für neue Reize und Erfahrungen. In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt sollte dein Hauptaugenmerk also auf dem Bonding liegen. Aber auch in dieser frühen Phase kannst du die Entwicklung deines Kindes bereits mit einfachen spielerischen Elementen fördern. Zum Beispiel durch Streicheln, Kitzeln und Grimassen ziehen oder indem du mit Sprache und Lauten spielst.

Babyspiele im ersten Lebensjahr

Nicht nur wir Erwachsenen empfinden Langeweile, wenn wir zu wenig Abwechslung haben. Auch (oder gerade) Babys wollen etwas erleben! Und das schon ab einem Alter von etwa sechs Wochen.

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1. Monat:

In diesem frühen Stadium kann es sein, dass dein Baby von äußeren Reizen schnell überfordert ist. Noch ist es vornehmlich mit Essen und Schlafen beschäftigt. Doch auch in dieser Phase tun sich bereits erste Möglichkeiten des Spielens auf.

  • Beweglichkeitstraining: Erzeuge Geräusche mit Rassel, Glöckchen oder beliebigen Alltagsgegenständen. Das fördert die akustische Wahrnehmung und die Beweglichkeit, da sich dein Baby dem Geräusch zuwenden wird.
  • Aufmerksamkeitstraining: Halte Augenkontakt und sprich mit sanfter Stimme – so förderst du Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit.
  • Körpergefühl durch Berührung: Streichle und massiere verschiedene Körperbereiche deines Babys. Das hilft ihm, sein Körpergefühl zu entwickeln.

2.–3. Monat:

In dieser Zeit ist dein Baby besonders empfänglich für alles, was seine Sinne anregt.

  • Spiel mit dem Sehsinn: Da das Sehen deines Babys noch eingeschränkt ist, halte und bewege kontrastreiche Gegenstände direkt vor seinem Gesicht. Du wirst über den Effekt staunen.
  • Spiel mit dem Tastsinn: Ob Tücher, Federn, Erde oder Wasser: Bring verschiedene Materialien mit der Haut deines Babys in Berührung und fördere durch die haptischen Reize seinen Tastsinn.
  • Fingerspiele: Laufe mit den Fingern oder einer Handpuppe verschiedene Körperbereiche deines Babys ab, begleitet von Liedern und Reimen deiner Wahl. Dadurch förderst du Wahrnehmung, Rhythmusgefühl und Sprache.
  • Klingeln und Glöckchen: Ab dem dritten Monat entwickeln Babys ein richtiges Faible für Laute und Klänge. Erzeuge verschiedene Geräusche, um die akustische Wahrnehmung zu fördern.

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4.–6. Monat:

Auch in dieser Phase stehen Geräusche hoch im Kurs – genau wie Licht-, Bewegungs- und Greifspiele.

  • Licht und Geräusche: Ob Knisterfolie, Xylophon, ein buntes Mobile oder ein leuchtender Mond: Alles was Geräusche macht und Licht erzeugt, ist Trumpf!
  • Seifenblasen: Sie glänzen bunt, sind durchsichtig, fliegen und lösen sich bei Berührung wie von Zauberhand in Luft auf: Was könnte ein Baby mehr begeistern? Ganz nebenbei fördert das Spiel mit den Seifenblasen auch die Hand-Augen-Koordination.
  • Klatschen: Was auch die Koordination fördert, ist Klatschen. Singe ein Lied, klatsch in die Hände und animiere dein Baby, ebenfalls zu klatschen.

7.–9. Monat:

Da sich der Bewegungsradius deines Kindes inzwischen erweitert hat, kommen immer mehr Bereiche der Wohnung als Spielstätten in Betracht. Insgesamt wird das Spiel immer agiler und kreativer.

  • Verschwundener Gegenstand: Der Klassiker – zeige einen Gegenstand, lass ihn verschwinden und „zaubere“ ihn wieder hervor. Bei Babys der absolute Renner. Und es trainiert ihre Aufmerksamkeit und Wahrnehmung.
  • Spiegelbild entdecken: Lass dein Baby sich selbst in einem Spiegel entdecken und verfolgen, wie es sich bewegt und mit Gegenständen hantiert. Das schult die Kommunikationsfähigkeit und die Aufmerksamkeit.
  • Tauziehen: Sobald dein Baby Dinge festhalten kann, kannst du mit leichtem Tauziehen seine Grobmotorik fördern. Verwende dazu zum Beispiel ein Tuch und begleite den Spaß mit lustigen Geräuschen und Grimassen.

10.–12. Monat:

Hier steht verstärkt die Förderung von Grob- und Feinmotorik auf dem Plan.

  • Badewannenspiele: Lass dein Baby Wasser von einem Becher in den anderen umfüllen, wobei möglichst wenig danebengehen soll. Das fördert die Feinmotorik.
  • Sprechen: Sprich so viel wie möglich mit deinem Baby. Je öfter es Sprache wahrnimmt, desto eher entwickelt es ein Gefühl dafür und beginnt, sich selbst auszudrücken. Wenn auch zunächst nur brabbelnderweise!

Das Einmaleins des Spielens mit Babys

Die kreativste Spielidee ist kaum etwas wert, wenn du nicht einige Grundsätze beim Spiel mit deinem Baby beherzigst. Welche das sind, erfährst du hier:

  • Trial & Error: Erfolgreiches Lernen gelingt vor allem dann, wenn dein Baby die Dinge selbstständig ausprobiert. So kann es am unmittelbarsten nachvollziehen, wie etwas funktioniert und der Aha-Moment setzt in vollem Umfang ein.
  • Dabei sein ist alles: Da für dein Baby alles neu ist, gibt es natürlich reichlich zu entdecken. Beziehe es daher einfach in möglichst viele Alltagssituationen mit ein – so erlebt und lernt es ganz automatisch.
  • Entwicklung ist individuell: Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell. Mach dir also keinen Kopf, wenn dein Baby im Vergleich zu Gleichaltrigen scheinbar etwas hinterherhinkt. Baby-Fördern ist kein Wettkampf!
  • Jeder braucht mal eine Pause: Das gilt auch für das Spielen! Kinder sind zwar von Natur aus neugierig und wollen instinktiv spielen und lernen. Allerdings kommen sie hin und wieder auch an einen Punkt, an dem die zahlreichen Eindrücke erst einmal verarbeitet werden müssen. Mach deinem Baby also keinen Druck und gönne ihm Ruhepausen, wenn es diese etwa durch das Abwenden des Gesichtes einfordert.
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