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Ergonomie am Arbeitsplatz

Zwei Kolleginnen sind im Gespräch und gucken auf einen Bildschirm

Ob im Büro, im Homeoffice oder in der Werkshalle – viele von uns verbringen täglich viele Stunden an ihrem Arbeitsplatz. Umso wichtiger ist, dass dieser Ort nicht nur funktional, sondern auch ergonomisch gestaltet ist. Ergonomie bedeutet nichts anderes als die Anpassung der Arbeit an den Menschen – und nicht umgekehrt. 

Da viele Menschen mittlerweile sitzend vor dem Bildschirm arbeiten, gewinnt das Thema Ergonomie massiv an Bedeutung. Denn: Wer ergonomisch arbeitet, arbeitet gesünder – und das zahlt sich aus. Wir zeigen, wie Sie Ihren Arbeitsplatz ergonomisch einrichten und Gesundheitsproblemen vorbeugen. 

Was ist Ergonomie am Arbeitsplatz?

Ein ergonomischer Arbeitsplatz bedeutet, dass die Arbeitsumgebung, die Arbeitsmittel und die Arbeitsorganisation beziehungsweise die Arbeitsgestaltung optimal auf die Bedürfnisse des Menschen abgestimmt sind. Das ergonomische Arbeiten berücksichtigt körperliche, psychische und organisatorische Faktoren – von der richtigen Sitzhaltung über gute Lichtverhältnisse bis hin zu durchdachten Arbeitsabläufen. Ziel dabei ist es, Belastungen zu minimieren, die Gesundheit zu fördern und ein möglichst angenehmes, effizientes Arbeiten zu ermöglichen. 

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Wie sieht ein ergonomischer Arbeitsplatz aus?

Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung kann je nach Branche anders aussehen und unterschiedliche Schwerpunkte aufweisen. So gelten in der Bauwirtschaft etwa ergonomische Kriterien wie absenkbare Anhänger oder rückschlagfreie Hämmer. Die Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz hat beispielsweise verstärkt die richtige Haltung der Arbeitenden beim Sitzen im Blick. 

Branchenübergreifende Kriterien für einen ergonomischen Arbeitsplatz:

  • Akustik und Raumklima: angenehme Geräuschkulisse, gute Luftqualität und optimale Raumtemperatur
  • Pausenmanagement: ausreichend Erholung entlasten Muskeln, Augen und Geist
  • Individuell einstellbare Arbeitsmittel: Egal, ob Bürostuhl oder passende Schutzhandschuhe – die Arbeitsmittel müssen zu den Arbeitenden und den Aufgaben passen. 

Kriterien für die passende Büroarbeitsplatz-Ergonomie:

  • Höhenverstellbarer Bürostuhl: mit Rückenlehne und idealerweise mit Lendenwirbelstütze
  • Anpassbarer Schreibtisch: höhenverstellbar, um abwechselndes Sitzen und Stehen zu ermöglichen
  • Bildschirm: augenfreundlich positioniert – etwa eine Armlänge entfernt und die Oberkante auf Augenhöhe
  • Tastatur und Maus: in angenehmer Reichweite, um eine entspannte Hand- und Armhaltung zu unterstützen
  • Beleuchtung: blendfreies Licht, am besten Tageslicht plus individuell einstellbare Schreibtischlampe
  • Fußstütze und Handballenauflage (optional): für zusätzlichen Komfort und zur Entlastung der Gelenke
Mit der passenden Ausstattung schaffen Sie nicht nur eine gesunde Umgebung. Sie steigern auch Ihre Konzentration, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit im Arbeitsalltag.

Warum ist Ergonomie am Arbeitsplatz wichtig?

Schlecht eingerichtete Arbeitsplätze sowie monotone oder schädigende Bewegungsabläufe können auf Dauer zu Verspannungen, Rückenproblemen, Augenbelastung oder sogar chronischen Erkrankungen führen. Ergonomie ist also kein Luxus, sondern eine grundlegende Voraussetzung für die eigene Gesundheit und die bestmögliche Produktivität.

Besonders wer oft im Homeoffice arbeitet, sieht sich mit besonderen Herausforderungen im Hinblick auf die Ergonomie am Arbeitsplatz konfrontiert: 

  • Unpassende Ausstattung: Der Küchentisch fungiert plötzlich als Schreibtisch oder das Sofa wir zum bequemen Bürostuhl. Was zuerst entspannt klingt, kann auf Dauer zu Haltungsschäden und Verspannungen führen.
  • Bewegungsmangel: Ein zentrales Risiko bei der Bildschirmarbeit daheim ist der Mangel an Bewegung, die sich in den Alltag einschleicht. Der Gang zum Büro sowie die Wege innerhalb der Arbeitsräume fallen plötzlich weg. So kann es passieren, dass der komplette Tag in einer schädigenden Sitzhaltung verbracht wird. 

Ein durchdachter Arbeitsplatz sowie -alltag schafft hier Abhilfe: Durch eine gut angepasste Ausstattung und bewusste Bewegungspausen wird der Körper entlastet, die Haltung verbessert und möglichen Beschwerden vorgebeugt. So bleibt das Arbeiten zu Hause nicht nur produktiv, sondern auch gesund.

Auswirkungen einer unangepassten Arbeitsumgebung 

Der unbequeme Stuhl oder der schlecht eingestellte Monitor sind nicht so schlimm? Leider doch, denn sie können über kurz oder lang zur Belastung werden. Die häufigsten Beschwerden sind:

  • Kopfschmerzen
    Sie entstehen durch schlechte Beleuchtung, Bildschirmreflexionen oder eine angespannte Haltung.
  • Rückenschmerzen
    Eine falsche Sitzhöhe, fehlende Rückenunterstützung oder zu langes Sitzen können Probleme mit dem Rücken auslösen. Gehen Sie gegen Rückenschmerzen vor
  • Müdigkeit
    Mangelnde Luftqualität, zu wenig oder falsches Licht und fehlende Bewegung führen schneller zu Erschöpfung.
  • Nacken- und Schulterschmerzen
    Falsch positionierte Bildschirme oder dauerhaft hochgezogene Schultern beim Arbeiten führen zu Verspannungen und können Nackenschmerzen auslösen. Das muss nicht sein – nutzen Sie unsere Übungen gegen Nacken- und Schulterschmerzen

Ein ergonomischer Arbeitsplatz beugt hier gezielt vor und sorgt dafür, dass Sie langfristig gesund, fit und leistungsfähig bleiben.

Den Büroarbeitsplatz ergonomisch einrichten

Mit diesen fünf Schritten optimieren Sie Ihre Arbeitsumgebung gezielt für mehr Ergonomie:

Schritt 1: Bürostuhl einstellen

Wählen Sie die Sitzhöhe so, dass die Füße flach auf dem Boden stehen und die Knie etwa im 90-Grad-Winkel gebeugt sind. Die Rückenlehne stützt den unteren Rücken (Lendenwirbelbereich) ab. Die Armlehnen sind in Höhe der Tischplatte eingestellt. 

Schritt 2: Passende Schreibtischhöhe finden

Die Tischhöhe sollte so angepasst sein, dass die Unterarme waagrecht aufliegen können und die Schultern dabei entspannt bleiben. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch sorgt dafür, dass Sie auch im Stehen arbeiten und den Rücken immer wieder entlasten können. 

Schritt 3:  Tastatur und Maus passend anordnen

Beide Geräte sollten so verortet sein, dass diese in entspannter Arm- und Körperhaltung bedient werden können. Der Abstand zwischen Tastatur und Tischkante beträgt rund 10 bis 15 Zentimeter. 

Schritt 4: Bildschirm / Monitor einstellen

Der Monitor sollte so ausgerichtet sein, dass der Blick zum Bildschirm leicht nach unten gerichtet ist. Der Abstand zwischen Augen und Bildschirm beträgt rund 50 bis 80 Zentimeter. 

Schritt 5: Arbeitsmittel und Technik

Häufig gebrauchtes Material ist greifbar und im Sichtfeld angeordnet. Die technische Ausstattung wie stabiles Internet und funktionierende Software ermöglicht ein schnelles und effektives Arbeiten.

Ergonomie am Arbeitsplatz – die Checkliste

Ein ergonomischer Arbeitsplatz geht über einen individuell angepassten Stuhl und einen höhenverstellbaren Schreibtisch hinaus – auch das Umfeld und das eigene Verhalten spielen eine zentrale Rolle. Diese Checkliste hilft, die wichtigsten Aspekte im Blick zu behalten:

  • Pausen
    Regelmäßige Unterbrechungen der Arbeit entlasten den Körper und fördern die Konzentration. Ideal sind kurze Pausen alle 30 bis 60 Minuten sowie längere Erholungspausen über den Tag verteilt. 
  • Bewegung
    Wechseln Sie regelmäßig die Position am Arbeitsplatz zwischen Sitzen, Stehen und Gehen. Auch kleine Übungen am Schreibtisch oder kurze Spaziergänge fördern die Durchblutung und geben einen neuen Energie-Kick.
  • Digital Detox
    Achten Sie auf bewusste Bildschirmpausen – besonders auch außerhalb der Arbeitszeit. Dies hilft, mentale Erschöpfung zu vermeiden und die Schlafqualität zu verbessern.
  • Raumklima
    Eine angenehme Raumtemperatur (ca. 20 bis 22 °C) und ausreichende Frischluftzufuhr tragen entscheidend zum Wohlbefinden bei.
  • Beleuchtung
    Natürliches Tageslicht ist optimal. Zusätzlich sollte eine blendfreie, individuell anpassbare Beleuchtung vorhanden sein – besonders bei der Bildschirmarbeit. 
  • Gespräche
    Auch im Homeoffice unverzichtbar: Der Austausche mit Kollegen fördert das Teamgefühl und gibt neue Sichtweisen auf die Arbeit.

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Häufige Fragen zur Ergonomie am Arbeitsplatz 

Ist ein ergonomischer Arbeitsplatz Pflicht?

Ja, in Deutschland ist der Arbeitgeber laut Arbeitsschutzgesetz dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass für Mitarbeitende durch die Arbeit keine Gefährdung besteht. Dies betrifft auch die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes.  

Wer muss einen ergonomischen Arbeitsplatz gewährleisten?

Die Verantwortung liegt beim Arbeitgeber – er muss Arbeitsplätze so gestalten, dass Gesundheit und Sicherheit gewährleistet sind.

Was sind ergonomische Arbeitsbedingungen?

Das sind Arbeitsverhältnisse, die sich an den Bedürfnissen des Menschen orientieren – etwa durch passende Möbel, gute Beleuchtung, angemessene Pausen und gesunde Bewegungsabläufe.
 

Autor(in)

Qualitätssicherung

Fachbereich der DAK-Gesundheit

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