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Vitamin E: Was bringt es deinem Körper und wie wirkt es?

Vitamin E: Eine Frau steht in der Küche und bereitet sich eine gesunde Mahlzeit zu

Du stehst im Supermarkt und überlegst, welche Lebensmittel in deinen Einkaufswagen wandern sollen, um deinem Körper etwas Gutes zu tun. Du hast bestimmt schon von Vitamin E gehört –aber was steckt eigentlich dahinter und warum ist es so wichtig für deine Gesundheit? Hier bei uns erfährst du, warum Vitamin E so entscheidend für deine Zellen ist, in welchen Lebensmitteln du es findest und wie du sicherstellen kannst, dass du ausreichend davon zu dir nimmst. Lass dich überraschen, wie vielfältig die Quellen für Vitamin E sind und wie einfach du es in deine Ernährung integrieren kannst!

Was ist Vitamin E und warum ist es gut für die Gesundheit?

Vitamin E ist mehr als nur ein einzelnes Vitamin: Es ist ein Sammelbegriff für mehrere fettlösliche Verbindungen, die vor allem für ihre antioxidative Wirkung bekannt sind und in der Fachsprache Tocopherole genannt werden. Diese Tocopherole, von denen das alpha-Tocopherol als besonders bioaktiv gilt, also besonders gut vom Organismus aufgenommen werden kann, kommen hauptsächlich in Pflanzen vor und helfen dabei, die Zellen vor freien Radikalen zu schützen. 

Vitamin E: Wofür ist es gut?

Vitamin E bietet vor allem eines: Schutz für deine Zellen vor freien Radikalen. Als freie Radikale bezeichnet man sehr reaktive Moleküle im Körper, die etwa durch Stoffwechselprozesse entstehen oder durch schädliche Einflüsse von außen wie Zigarettenrauch oder Umweltgifte in den Organismus gelangen und deine Zellen schädigen können. Vitamin E neutralisiert diese freien Radikale, beugt somit einer Zellschädigung vor und tut damit der Gesundheit etwas Gutes. Denn durch die Bekämpfung der freien Radikale im Körper wird sogenannter „oxidativem Stress“ vermieden, der Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs auslösen kann. Zudem kann Vitamin E entzündungshemmend wirken und Gefäße vor Verkalkung schützen. 

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin E enthalten?

Vitamin E ist ein essenzieller Nährstoff, den du über deine Ernährung aufnehmen kannst. Glücklicherweise kommt er in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor. Besonders pflanzliche Öle, Nüsse und Samen sind reich an Vitamin E und liefern dir die nötige Menge, um deine Gesundheit zu unterstützen. Hier sind einige Lebensmittel, die eine gute Quelle für Vitamin E darstellen:

  • Weizenkeimöl:  Weizenkeimöl hat mit den höchsten Vitamin-E-Gehalt (etwa 174 Milligramm pro 100 Gramm) unter den Speiseölen.
  • Sonnenblumenöl: Auch Sonnenblumenöl ist reich an Vitamin E, mit 52 bis 76 Milligramm pro 100 Gramm.
  • Mandeln und Nüsse: Mandeln liefert dir eine gute Dosis an Vitamin E. Wegen ihres hohen Kaloriengehalts solltest du dich allerdings auf eine Handvoll beschränken. Auch Haselnüsse versorgen dich mit Vitamin E und Ballaststoffen.
  • Avocado: Die cremige Frucht ist nicht nur lecker, sondern auch eine gute Quelle für Vitamin E, ideal zum Frühstück oder im Salat.
  • Spinat: Dieses grüne Blattgemüse liefert dir eine moderate Menge an Vitamin E und kann einfach in Smoothies oder als Beilage verwendet werden.
  • Paprika: Als eine vielseitige Gemüsesorte kannst du Paprika in verschiedenen Gerichten verwenden, um deine Vitamin E-Aufnahme zu erhöhen.
  • Fettreicher Seefisch (zum Beispiel Aal oder Lachs) und Meeresfrüchte: Sie liefern zwar Vitamin E, aber in geringeren Mengen.

Aber Achtung: Vitamin E ist fettlöslich. Das bedeutet, dass dein Körper das Vitamin E nur nutzen kann, wenn du gleichzeitig Fette aufnimmst. 

Tipps für den Alltag

Du willst Lebensmittel, die Vitamin E enthalten, mehr in deinen Speiseplan integrieren? Hier ein paar Beispiele, wie dir das gelingt:

Frühstück

  • Haferflockenmüsli mit Mandeln und frisches Obst (etwa Beeren oder Banane)

Mittagessen

  • Gemischter Salat mit Paprika und grünem Blattgemüse
  • Dressing mit einem Esslöffel Rapsöl oder Sonnenblumenöl
  • Dazu Vollkornbrot oder Hirse als Beilage

Abendessen

  • Gegrilltes Gemüse (zum Beispiel Brokkoli, Zucchini, Süßkartoffeln) und Lachsfilet 

mit einem Esslöffel Olivenöl verfeinert

Das Beste: Du musst nicht jede Mahlzeit anpassen. Kleine Schritte reichen oft schon aus, um eine ausgewogene Vitamin-E-Versorgung zu gewährleisten. 

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin E?

Du möchtest wissen, wie viel Vitamin E dein Körper täglich braucht? Unsere Tabelle, die auf Daten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beruht, gibt dir alle Informationen, die du benötigst:

 

AltersgruppeMänner (mg/Tag)Frauen (mg/Tag)
Säuglinge 0 bis unter 4 Monate33
Säuglinge 4 bis unter 12 Monate44
Kinder 1 bis unter 4 Jahre66
Kinder 4 bis unter 7 Jahre88
Kinder 7 bis unter 10 Jahre109
Kinder 10 bis unter 13 Jahre1311
Jugendliche 13 bis unter 15 Jahre1412
Jugendliche 15 bis unter 19 Jahre1512
Erwachsene 19 bis unter 25 Jahre1512
Erwachsene 25 bis unter 51 Jahre1412
Erwachsene 51 bis unter 65 Jahre1312
Erwachsene 65 Jahre und älter1211
Schwangere-13
Stillende-17
Übrigens: Bei Schwangeren ist der Vitamin E-Bedarf nur leicht erhöht und kann normalerweise gut über die Ernährung abgedeckt werden. Erfahre alles über Vitamine in der Schwangerschaft

Wie äußert sich ein Vitamin E-Mangel? 

In Europa ist ein Mangel an Vitamin E selten und tritt überwiegend im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten, bei denen die Fettverdauung oder -aufnahme über die Darmschleimhaut gestört ist, auf. Auch eine sehr fettarme Ernährung kann zu einem Mangel an Vitamin E führen, da es ein fettlösliches Vitamin ist. 

Wenn dein Körper nicht ausreichend Vitamin E erhält, können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören: 

  • Muskelschwäche
  • Koordinationsprobleme
  • Empfindungsstörungen in Armen und Beinen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
  • Trockene Haut
  • Reizbarkeit
  • Nervosität
  • Schlechtere Wundheilung

Es ist wichtig, auf diese Symptome zu achten und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen, um eine mögliche Unterversorgung mit Vitamin E zu erkennen und zu behandeln. Um gegen Mangelerscheinung vorzugehen, werden meist Vitamin-E-Präparate empfohlen. 

Wie erkennt man eine Überdosierung durch Vitamin E? 

Vitamin E ist ein essenzieller Nährstoff, bei dem eine Überdosierung durch die normale Ernährung kaum vorkommt. Schwierigkeiten treten meist auf, wenn hohe Dosierungen über Nahrungsergänzungsmittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ist dies der Fall, können Beschwerden auftreten wie beispielsweise:
  • Magen-Darm-Probleme,
  • Durchfall,
  • Muskelschwäche,
  • Übelkeit,
  • Blutungsgefahr, insbesondere bei Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sowie
  • Erkrankungen der Schilddrüse oder auch Prostatakrebs stehen in Verdacht, von einer zu hohen Dosierung von Vitamin E begünstigt zu werden. 

Daher ist es wichtig, mögliche Vitamin-E-Defizite immer ärztlich abklären zu lassen, bevor du zu Nahrungsergänzungsmitteln wie etwa Vitamin-E-Kapseln greifst. 

Wichtig: Die tolerierbare Gesamtzufuhr von Vitamin E, sowohl aus der Nahrung als auch aus Supplementen, liegt bei 300 Milligramm pro Tag . Es ist wichtig, diese Grenze nicht zu überschreiten, um mögliche gesundheitliche Probleme zu vermeiden und die Balance deiner Vitamin E-Zufuhr zu bewahren. Für die reine Zugabe an Nahrungsergänzungsmitteln sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung die Höchstgrenze bei 30 Milligramm pro Tag. 
Autor(in)

Qualitätssicherung

Sakhi A. Noori

Mediziner bei der DAK-Gesundheit

Quellenangaben
Aktualisiert am:
Telefonkontakt
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