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FSME: Symptome, Therapie, Impfung und Risikogebiete

FSME: Kind macht auf einer Wiese mit gelben Blumen Handstand.

Was haben Zecken mit dem Klimawandel zu tun? Eine ganze Menge! Weil die kleinen Tiere vor allem wärmere Temperaturen mögen, steigt ihre Population in Deutschland kontinuierlich. In bestimmten Gebieten leben Zecken, die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in sich tragen. Die Erkrankung ist nicht heilbar und kann zu lebensgefährlichen Gehirn- und Rückenmarksentzündungen führen. Nur eine Impfung kann die Infektion verhindern. Lesen Sie hier alles zu Symptomen, Therapie, Vorbeugung und mehr.

Symptome: FSME erkennen

Der Großteil der Infizierten bleibt beschwerdefrei. Wenn FSME zum Ausbruch kommt, verläuft die Infektion ähnlich wie bei der ebenfalls durch Zecken übertragenen Borreliose – meist in zwei Phasen. In Phase eins fühlen sich Betroffene wie bei einer Grippe – Beschwerden sind vor allem Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen. Einige Betroffene haben Glück – und die Krankheit ist damit überstanden. Ein Teil der Infizierten erlebt anschließend Phase zwei: Das FSME-Virus greift das zentrale Nervensystem an. Infolgedessen kann es zu einer Hirnhautentzündung kommen, die sich durch hohes Fieber, Kopfschmerzen und einen steifen Nacken bemerkbar macht. In besonders schweren Verläufen von FSME entsteht eine Gehirn- und Rückenmarkentzündung. Typische Anzeichen dafür sind Lähmungen sowie Bewusstseins- und Sprachstörungen. Menschen, die das Virus in sich tragen, sind allerdings keine Gefahr für ihre Mitmenschen.

FSME-Ursachen: Wie kommt es zur Infektion?

Die meisten Krankheitsfälle treten im Frühjahr und im Sommer auf. FSME-Viren werden in den meisten Fällen durch Zeckenstiche übertragen. Vor allem der Gemeine Holzbock, die bekannteste Art der Zecken, trägt die Viren in sich. Die Erreger werden unmittelbar beim Einstechen weitergegeben – ein schnelles Entfernen der Zecke verhindert die Infektion also nicht.

FSME: Risikogebiete

Nicht überall in Deutschland sind Zecken mit FSME infiziert – das Robert-Koch-Institut (RKI) hat nur einige Teile des Landes definiert. Doch die Risikogebiete dehnen sich weiter aus – insbesondere ins norddeutsche und östliche Mittelland. Die Zahl der Fälle ist deutlich gestiegen. Aktuell besteht in Deutschland ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg (Stand: 2025). Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere spezielle Externer LinkFSME-Risikogebiete, über die das RKI informiert.

Wie kann FSME noch übertragen werden?

Eine Ansteckung mit FSME ist prinzipiell auch über Rohmilchprodukte möglich – wenn Kuh oder Ziege infiziert gewesen sind. Da in Deutschland allerdings fast ausschließlich pasteurisierte Milch verwendet wird, ist eine Infektion auf diesem Weg sehr unwahrscheinlich. Eine Übertragung von FSME durch andere Insekten, wie etwa Mücken, konnte bisher nicht belegt werden.

Therapie: Wie wird FSME behandelt?

Bisher gibt es kein Heilmittel gegen FSME. Die Therapie beschränkt sich darauf, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Dabei kommen vor allem fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente zum Einsatz. Die einzige Chance auf Heilung ist, dass der Körper selbst mit den Viren fertig wird. Etwa jeder fünfte Patient wird nach einer FSME-Infektion wieder vollständig gesund, die meisten anderen Betroffenen haben lebenslang mit schweren Folgeschäden wie Lähmungen oder Schluck- und Sprechstörungen zu kämpfen. Ein bis zwei Prozent der Patienten und Patientinnen sterben an Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Vorbeugung durch FSME-Impfung

FSME-Impfung

Die einzig wirkungsvolle Vorsorgemaßnahme ist die FSME-Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Schutzimpfung ausdrücklich für alle Kinder ab dem ersten Geburtstag und alle Jugendlichen und Erwachsenen, die in einem FSME-Risikogebiet leben, arbeiten oder Urlaub machen. Die DAK-Gesundheit übernimmt dann die Kosten.

Um eine Grundimmunisierung gegen FSME zu gewährleisten, sind drei Impfungen nötig. Nach der ersten Impfung sollte die zweite innerhalb von ein bis drei Monaten erfolgen. Die dritte Impfung ist dann, je nach Impfstoff, nach weiteren fünf bis zwölf Monaten erforderlich. Für Menschen, die einem ständigen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, ist eine erste Auffrischimpfung nach drei Jahren sinnvoll. Die Impfung ist für Kinder ab dem ersten Lebensjahr erhältlich. Eine FSME-Impfung kann auch für Reisen ins Ausland wie etwa nach Österreich, in die Schweiz und bestimmte Teile Schwedens ratsam sein. Aktuelle Informationen dazu liefert das Externer LinkTropeninstitut.

Tipps: Was ist noch wichtig?

Auch wenn Sie wissen, dass eine Impfung der einzige Schutz vor FSME ist, sollten Sie zusätzlich folgende Dinge zum Thema Zecken beachten:

  • Zecken fallen nicht, wie früher angenommen, von Bäumen – sie brauchen direkten Kontakt zu ihren Opfern, um auf deren Körper überzugehen. Hohes Gras stellt also eine viel größere Gefahr dar.
  • Zeckenabweisende Mittel, sogenannte Repellents, und lange, helle Kleidung machen in Frühjahr, Sommer und Herbst überall in der Natur Sinn – da Zecken neben FSME auch andere Erkrankungen übertragen können. Bei weiten Hosenbeinen sollten Sie diese besser in die Socken stecken.
  • Berühren Sie keine wilden Tiere, etwa einen Igel. Häufig sind sie Wirte von Zecken.
  • In jedem Fall gilt: Den Körper nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich absuchen. Die Blutsauger lieben vor allem warme und weiche Orte wie Achseln, Kniekehlen oder Ohren.
  • Sollten Sie eine Zecke entdecken: Entfernen Sie diese möglichst zeitnah mit einer geeigneten Zeckenzange oder -karte (Apotheke). Packen Sie den Parasiten möglichst nah an der Haut (also am Kopf) und ziehen Sie ihn langsam und gerade heraus. 
  • Tierhalter sollten ebenfalls ihre Hunde und Katzen nach den Plagegeistern absuchen – und geeignete zeckenabweisende Mittel auftragen.
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