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Risiken und Symptome eines Leistenbruchs: Darauf sollten Sie beim Sport achten

Junger Mann stemmt zwei Hanteln in einem Fitnessstudio.

Ein Leistenbruch ist keine typische Sportverletzung. Er kann bei Sportlerinnen und Sportlern aber schnell zum schmerzhaften Problem werden, denn manche Sportarten und Aktivitäten können die Risiken eines Leistenbruchs erhöhen. Erfahren Sie hier, was hinter dieser Verletzung steckt, was typische Symptome sind, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie sich bestmöglich schützen können.

Leistenbruch: Was ist das eigentlich?

Bei einem Leistenbruch sind keine Knochen betroffen, sondern die Bauchwand. Sie besteht unter anderem aus Bindegewebe und Muskeln. Damit umgibt und schützt sie den Bauchraum und die inneren Organe. Kommt es zu einem Leistenbruch, tritt Gewebe durch eine Lücke oder eine Schwachstelle in der Bauchwand hervor. Es entsteht eine Ausstülpung in der Leistengegend, die oft von außen erkennbar ist. Diese Ausstülpung wird auch Bruchsack oder Leistenhernie genannt. Ein Leistenbruch muss nicht schmerzhaft sein. Sie sollten ihn aber auf jeden Fall untersuchen lassen, um Komplikationen zu vermeiden.

Mögliche Komplikationen: Blutvergiftung und Darmverschluss

Ein unbehandelter Leistenbruch kann zu verschiedenen Komplikationen führen. Eine der schwerwiegendsten ist die Inkarzeration. Dabei wird das hervorgetretene Gewebe im Bruchsack eingeklemmt und die Blutversorgung unterbrochen. Das betroffene Gewebe kann absterben und es kann eine lebensgefährliche Blutvergiftung entstehen. Sind Teile des Darms betroffen, kann es auch zu einem Darmverschluss kommen. Starke Schmerzen, Übelkeit und Fieber können Warnhinweise sein. Sie sollten sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Inkarzeration muss innerhalb weniger Stunden operiert werden.

Video: Leiste dir keinen Leistenbruch

Ursachen und Risiken: Wie entsteht ein Leistenbruch?

Ein Leistenbruch entsteht häufig durch eine Kombination aus erhöhter körperlicher Belastung und einer angeborenen oder erworbenen Schwäche der Bauchwand. Typische Auslöser können sein:

  • schweres Heben
  • anstrengende körperliche Aktivitäten
  • chronischer Husten oder Niesen
  • starkes Pressen (auch beim Stuhlgang)
  • Übergewicht

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Sportlerinnen und Sportler sind also besonders gefährdet – insbesondere diejenigen, die intensiv trainieren. Sportarten oder Aktivitäten, die schweres Heben, starkes Pressen oder plötzliche Bewegungen erfordern, können das Risiko erhöhen, dass sich ein Leistenbruch bemerkbar macht. Beispiele hierfür sind Gewichtheben, Fußball, Tennis oder andere Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln und hoher körperlicher Belastung. Es ist daher wichtig, dass Sie beim Sport auf die richtige Technik und eine stabile Körpermitte achten, um das Risiko zu minimieren.

Symptome: Woran erkenne ich einen Leistenbruch?

Die Symptome eines Leistenbruchs können unterschiedlich sein, typische Anzeichen sind aber:

  • sichtbare oder tastbare Ausbuchtung in der Leistengegend, die besonders beim Husten oder Heben auftritt
  • Ziehen oder Schmerzen in der Leistengegend, die bei Belastung zunehmen
  • Druckgefühl oder Unbehagen in der Leistengegend

In schweren Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Fieber hinzukommen. Diese Symptome können auf eine eingeklemmte Hernie hindeuten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Die Fachleute können einen Leistenbruch oft durch Abtasten der betroffenen Stelle diagnostizieren und entscheiden, was zu tun ist. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT-Scans erforderlich sein, um die Diagnose zu bestätigen und den Leistenbruch zu lokalisieren.

Behandlung: Was tun bei einem Leistenbruch?

Die Behandlung eines Leistenbruchs hängt von der Schwere der Symptome und der Größe des Bruchs ab. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten:

Konservative Behandlung

In einigen Fällen, insbesondere bei kleinen Brüchen ohne Symptome, kann eine konservative Behandlung sinnvoll sein. Dazu gehört:

  • Vermeidung schwerer körperlicher Anstrengung
  • Tragen eines speziellen Bruchbandes zur Entlastung der Bauchwand
  • regelmäßige ärztliche Kontrollen

Bei einer konservativen Behandlung sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin klären, ob Sie weiterhin Sport machen können. Denn durch die Bewegung kann der Druck im Bauchraum ansteigen und es kann zu einer plötzlichen Verschlimmerung des Leistenbruchs kommen.

Operative Behandlung

Bei den meisten Leistenbrüchen wird eine Operation empfohlen, um Komplikationen zu vermeiden. Es gibt verschiedene operative Verfahren:

  • Offene Operation: Hierbei wird ein Schnitt in der Leistengegend gemacht, der Bruchsack zurückgeschoben und die Bauchwand mit einem Netz verstärkt.
  • Laparoskopische Operation: Diese minimalinvasive Methode erfolgt durch kleine Schnitte und den Einsatz eines Endoskops. Auch hier wird die Bauchwand mit einem Netz verstärkt.

Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Bruchs und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die für Sie passende Methode empfehlen.

Prävention: Wie kann ich einem Leistenbruch vorbeugen?

Auch wenn nicht alle Leistenbrüche vermeidbar sind, gibt es einige Maßnahmen, mit denen Sie das Risiko verringern können:

Core-Training

Übungen für eine stabile Körpermitte.

  • Richtige Technik beim Heben: Achten Sie darauf, schwere Gegenstände mit geradem Rücken und aus der Hocke heraus zu heben.
  • Körpermitte stärken: Regelmäßiges Training der Bauch- und Rückenmuskulatur hilft, die Bauchwand zu stabilisieren.
  • Gesundes Körpergewicht: Ein gesundes Gewicht reduziert den Druck auf die Bauchwand.
  • Chronische Belastungen vermeiden: Behandeln Sie Husten und andere chronische Belastungen rechtzeitig.

Fazit

Wenn Sie den Verdacht auf einen Leistenbruch haben, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen – insbesondere, wenn Sie intensiv Sport betreiben. Denn durch manche Bewegungen und Aktivitäten kann sich das Risiko erhöhen, dass sich die Verletzung ausweitet. Es können dann starke Schmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen auftreten. Sport kann aber auch helfen: Durch die richtige Technik beim Training und das Stärken der Körpermitte lässt sich das Risiko für einen Leistenbruch reduzieren.

Autor(in)

DAK Onlineredaktion

Qualitätssicherung

Dr. med. Viola Sinirlioğlu

Ärztin bei der DAK-Gesundheit

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