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Migräne – Symptome und was dagegen hilft

Eine Frau erleidet eine Migräneattacke und greift sich an den Kopf.

Migräne ist eine besondere Art von Kopfschmerz, der meist einseitig und plötzlich auftritt. In Deutschland sind rund 15 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer mindestens einmal jährlich von einer Migräne betroffen. Eine Migräne verursacht hämmernde Kopfschmerzen, die Betroffene oft völlig aus dem Alltag reißen. Wir erklären, an welchen Symptomen Sie eine Migräne erkennen, was gegen Migräne hilft und wie Sie vorbeugen können.

Was sind die typischen Symptome der Migräne?

Typisch für eine Migräne sind folgende Symptome:

  • Plötzlich einsetzender und heftiger Kopfschmerz, der meist nur eine Seite des Kopfs betrifft
  • Oftmals treten auch Übelkeit auf
  • Licht-, Geruchs-, Geräusch- und Berührungsempfindlichkeit
  • Bei Bewegung verschlimmern sich die Symptome

Eine Migräneattacke kündigt sich meist schon früh an. Bei den meisten Betroffenen lässt die Konzentration nach, es kommt zu Müdigkeit, Gereiztheit und depressiven Verstimmungen. Manchmal ist jedoch auch das Gegenteil der Fall: Sie fühlen sich hellwach und energiegeladen.

Sonderform Migräne mit Aura

Bei jeder zehnten Person, die an Migräne leidet, kommt es zur Aura: Dieses neurologische Symptom einer Migräne äußert sich meist in Sehstörungen wie farbige Blitze, flimmernde Zickzacklinien, Kreise oder milchige Schleier. Manche Migränepatientinnen und -patienten spüren ein Kribbeln oder Schwäche in einem Arm oder Bein.

Ursachen: Wie kommt es zu einem Migräneanfall?

Bisher sind noch nicht alle Ursachen von Migräne geklärt. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Zu den unmittelbaren Auslösern eines Migräneanfalls zählen hormonelle Schwankungen. Das gilt vor allem für Frauen vor und während der Menstruation. In diesem Fall spricht man auch von menstrueller Migräne. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Spezial zur menstruellen Migräne.

Weitere Auslöser sind zu wenig oder zu viel Schlaf, Stress sowie manche Lebens- und Genussmittel, vor allem Alkohol und Kaffee. Auch Umweltfaktoren können eine Rolle spielen. Die Wirkung ist jedoch individuell unterschiedlich.

Fest steht, dass eine Migräneattacke in den Nervenkerngebieten des Hirnstamms ihren Ausgang nimmt. Durch die genannten Auslöser kommt es zur explosionsartigen Freisetzung sogenannter vasoaktiver Peptide. Dabei handelt es sich um spezielle Entzündungsstoffe. Sie erweitern die Gehirngefäße, die anschwellen und sich entzünden. Die Folge ist der Migräneanfall.

Migräne: So erfolgt die Diagnose 

Da es viele unterschiedliche Formen von Kopfschmerzen gibt, wissen viele Betroffene gar nicht, dass sie unter Migräne leiden. Bei der Diagnose spielt deshalb die Anamnese, also die Krankengeschichte, eine wichtige Rolle. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin gilt es, die Beschwerden möglichst genau zu beschreiben. Hilfreich kann ein Kopfschmerztagebuch sein. Dort wird eingetragen, wann und unter welchen Umständen die Kopfschmerzen jeweils auftreten und wie lange sie anhalten. Hinweise auf die Art der Schmerzen sind ebenfalls wichtig. Um andere Kopfschmerzarten auszuschließen, ist es manchmal notwendig, bildgebende Verfahren zu nutzen und zum Beispiel eine Computertomografie des Kopfes durchzuführen.

Behandlung: Was hilft bei Migräne?

Meist hilft es bei leichten bis mittelschweren Formen der Migräne, wenn Sie sich in einem abgedunkelten Raum hinlegen und ausruhen. Dunkelheit und Ruhe helfen oftmals, die Symptome zu lindern. 

Wenn die Schmerzen für Sie zu schwer zu ertragen sind, helfen in vielen Fällen Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen gegen Migräne. Bei besonders schweren Migräneanfällen haben sich Triptane als gut wirksame Medikamente erwiesen. Diese verschreibungspflichtigen Arzneimittel greifen direkt dort an, wo der Schmerz im Gehirn entsteht. Sie wirken gefäßverengend, entzündungshemmend und setzen die Schmerzempfindlichkeit der Nervenzellen herab. Erhältlich sind sie als Tablette, Fertigspritze oder Nasenspray. Sollten Sie häufiger unter Migräne leiden, klären Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, was für Sie persönlich die beste Therapie gegen Migräne ist. Es kann sinnvoll sein, zusammen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin auszutesten, welches Triptan Ihnen am besten hilft.

Wenn Sie frei verkäufliche Schmerzmittel verwenden, sollten Sie darauf achten, dass Sie maximal an 10 Tagen im Monat Schmerzmittel einnehmen. Die restlichen 20 Tage sollten Sie keine Schmerzmedikamente nutzen. Das ist die sogenannte 10-20-Regel. Eine vermehrte oder längere Einnahme von Schmerzmitteln kann sonst ebenfalls zu Kopfschmerzen führen.
Studien haben gezeigt, dass auch Medikamente, die Pestwurz enthalten, eine Attacke vorbeugen können. Außerdem soll Pestwurz in der Lage sein, die Zahl der Migräneanfälle zu reduzieren. Gemäß Leitlinie ist derzeit jedoch die Substanz Pestwurzextrakt in Deutschland und Österreich nicht mehr als Arzneimittel erhältlich (Externer LinkQuelle: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne (S1-Leitlinie) PDF, Seite 63).

Wie kann ich Migräne vorbeugen?

Migräne hat oft sehr individuelle Auslöser. Ein Migränetagebuch kann helfen, die Auslöser zu identifizieren und sie in Zukunft zu meiden. Auch eine geregelte Lebensweise, Ausdauersport und Entspannungsübungen können vorbeugend wirken. Die DAK-Gesundheit unterstützt Sie dabei. Zu den Angeboten gehören etwa das Stressbewältigungstraining oder auch Präventionskurse aus den Bereichen Entspannung oder Bewegung. 

Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, die eigene Migräne besser zu verstehen und den Attacken vorzubeugen. Die größte Selbsthilfeorganisation ist die MigräneLiga Deutschland. Sie bietet regelmäßig bundesweit und regionale Treffen.

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Fachbereich der DAK-Gesundheit

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