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Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2022: Bundesland Schleswig-Holstein

Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Schleswig-Holstein wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!

1. Platz: Sport für die Kleinsten 

TSB Minis: Landessieger-Projekt Schleswig-Holstein 2022

Landessiegerin in Schleswig-Holstein wird Imke Blossei mit ihrem Projekt „TSB Minis“. Schon im Kindergartenalter wirkt sich Sport positiv auf die Gesundheit und Entwicklung aus. Ziel sei es, die Freude an Bewegung zu wecken und Eltern auf die Bedeutung von Bewegung in den frühen Lebensjahren aufmerksam zu machen. Drei Studierende der Europa-Universität Flensburg entwickelten mit dem TSB ein gemeinsames Marketingkonzept. Der daraus entstandene Flyer liegt flächendeckend in allen Flensburger Kindertagesstätten aus, um sowohl Erzieher als auch Eltern dazu zu ermutigen, mehr Bewegung in den Alltag ihrer Kinder zu bringen.

Imke Blossei über die Motivation zu dem Projekt:

„Noch nie haben Kinder sich so wenig bewegt wie während der Zeit der Corona Pandemie! Das muss sich wieder ändern! Kindergartenkinder im Alter von 4 – 6 Jahren sollten normalerweise eine Bewegungszeit von 180 Minuten täglich erreichen. Im Sportverein schaffen wir neben der Bewegung im Alltag ein geeignetes Bewegungsumfeld und bieten altersgerechte Bewegungsangebote, die durch qualifizierte Fachkräfte angeleitet werden. Die natürliche Freude an der Bewegung gilt es nach der langen Coronazeit neu zu entfachen und Kindern sowie Eltern gleichermaßen die Freude an Sport und Bewegung zurückzugeben.“

2. Platz: Ein Dorf setzt auf Gesundheit 

Gesundheit ist Zukunft

Prof. Dr. Roland Trill belegt den zweiten Platz mit seinem Konzept „Gesundheit ist Zukunft“. Sein Ziel: Die digitale Gesundheitskompetenz der Gemeinde Grundhof stärken – gerade vor dem Hintergrund des Pflegemangels. Dafür sollen die Gemeindemitglieder allein oder gemeinsam mit Anderen daran arbeiten, gesund zu bleiben. Prof. Trill informiert dafür zu den Themen Bewegung, Ernährung und Telemedizin in Vorträgen oder in online Videos. 

Über sein Projekt sagt er:

„GESUNDHEIT IST ZUKUNFT, so nennen wir unser Projekt in Grundhof, das ich 2019 initiiert habe und bis zum heutigen Tag koordiniere. Ziel dieses auf Dauer angelegten Projekts ist die Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde. Aus meiner Sicht ist die Gesundheitskompetenz (und zunehmend die digitale Gesundheitskompetenz) einer der wichtigsten Schlüssel für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen! Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es sich aus der Bürgerschaft heraus entwickelt hat und nicht von außen an uns herangetragen wurde.

Dieser Ansatz (Grassroots) verspricht mehr Erfolg, wie die ersten Monate unseres Projekts schon gezeigt haben. Dieser mehr intuitive Ansatz spiegelt sich auch in unserem Logo wider. Es entstand spontan auf meiner Terrasse und zeigt alle wichtigen Facetten des gesundheitsbewussten Lebens auf.

Ich hatte mich entschieden, nach meiner Emeritierung im Jahr 2018 meine ca. 40jährigen Erfahrungen im Gesundheitswesen weiter zu nutzen. Und wo lässt sich das besser tun als im unmittelbaren Lebensumfeld. Und so habe ich GESUNDHEIT IST ZUKUNFT ins Leben gerufen. Dieser Schritt war auch emotional begründet. Ich hatte in meinem (Berufs-)Leben sehr viel Glück. Mir wurden von der Gesellschaft viele Wege und Möglichkeiten eröffnet. Ich fühlte in mir den Wunsch, Einiges – solange die Gesundheit mitspielt – an die Gesellschaft, hier in mein Lebensumfeld zurückzugeben. Manchmal habe ich den Eindruck, als würde ich mit dem aktuellen Engagement mehr bewegen als mit meinen über 200 Veröffentlichungen in meiner Dienstzeit an der Hochschule!"

3. Platz: Zurück ins Leben mit Long-Covid

Long-Covid-Reha

Den dritten Platz nimmt Uwe Schneider vom TSV Reinbek ein mit dem Projekt „Long-/Post-Covid-Rehabilitation - zurück ins alltägliche Leben“. Das Reha-Angebot hilft Menschen mit Long-Covid zurück in den Alltag zu finden. In den ersten sechs bis acht Wochen werden regelmäßige körperliche Bewegung und Übungen auf niedrigem bis moderatem Niveau begonnen. Das Projekt zielt darauf ab, Betroffenen eine Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, um mit den Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung umzugehen.

Uwe Schneider sagt in einem ausführlichen Statement zu seinem Projekt:

„Viele Menschen, die eine Erkrankung an Covid-19 durchgemacht haben, sind trotzdem nicht gesund. Monate nach einer Corona-Infektion reißt Long Covid Betroffene oft vollständig aus ihrem Berufsleben. Ein großer Teil der Patienten leiden unter eingeschränkten Körperfunktionen und
können ihren Alltag nur bedingt gestalten. Dies erfordere unter Umständen umfangreiche Folgetherapien und Rehabilitationsmaßnahmen. SARS-CoV-2-Infektion verursacht multiple Schäden an mehreren Organsystemen. 60 bis 70 Prozent der aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten leiden an Ermüdung, 40 bis 70 Prozent an Kurzatmigkeit. Hinzu kommen Schmerzen, Stimmveränderungen und weiterbestehender Husten und viele weitere Symptome, die die Lebensqualität beeinträchtigten. Häufig sind zudem Depressionen, Angst- und posttraumatische Belastungsstörungen, besonders bei intensivmedizinisch behandelten Patienten. Oft treten bei Patienten fibrotische Veränderungen der Lunge auf oder die Erkrankung geht mit einer Herzbeteiligung einher und zwar unabhängig von vorbestehenden Herzerkrankungen, vom COVID- 19-Verlauf und der Schwere der Infektion. Zudem dürften die Beteiligung der Nieren, des Gerinnungssystems sowie neurologische und psychiatrische Störungen nicht vergessen werden.

Genau hier wollte die TSV Reinbek und die Abteilung Rehabilitation so früh wie möglich ansetzen und den Betroffenen eine weitere Möglichkeit, neben den notwendigen Therapien, zur Genesung als Alternative anbieten, den Weg der Rückkehr in den Lebens- und Arbeitsalltag zu ebnen und zu beschreiten, da nach der Entlassung in den ersten sechs bis acht Wochen regelmäßige körperliche Bewegung und körperliche Übungen auf niedrigem bis moderatem Niveau begonnen werden sollten.

Im Laufe der Zeit bekamen wir durch unsere Arbeit immer mehr und weitere Erfahrungen in diesem Bereich. Long-Covid-Kranke sind nach aktuellen Erfahrungen aus der Rehabilitation mit ganz unterschiedlichen gravierenden Symptomen konfrontiert. Dabei gibt es bei Weitem nicht nur ein Krankheitsbild - in den Reha-Angeboten haben wir es mit einer ganzen Menge verschiedener Symptome zu tun. Long Covid trifft nicht nur gestandene Menschen, auch junge Patienten mit milden Symptomen. Die Menschen sind nicht nur aktuell an Covid-19 erkrankt, sondern viele entwickeln später das Post- oder Long-Covid-Syndrom. Viele Patientinnen und Patienten müssen erst realisieren, dass es sich um Long Covid handelt. Long/Post Covid - die Krankheit nach der Krankheit. Die Beschwerden sind unspezifisch - darunter Herzprobleme, Konzentrationsprobleme, Luftnot, Angststörungen, Depression oder chronische Müdigkeit. Manche Betroffene sind aus ihrem Berufsleben herausgerissen worden. Manche könnten sich teils Monate nach der eigentlichen Erkrankung nicht mehr konzentrieren und zum Beispiel Texte nicht mehr verstehen oder sich schwer an einzelnes Vergangenes erinnern. So wurde im Laufe der Zeit nicht nur die sportliche Bewegung und Betätigung, sondern auch das mentale Training ein Schwerpunkt in diesem Reha-Angebot.

Ob das in Form von spielerischem Gedächtnistraining oder durch Kreuzworträtsel als Station z.B. in einem Zirkel erfolgt, alles hat seine Berechtigung, um nicht nur Muskulatur, sondern auch das Gehirn und das Erinnerungsvermögen zu trainieren. Zu Beginn der Pandemie war Corona erkrankt zu sein ein Makel. Um die Angst und die Vorurteile zu mildern oder zu nehmen hat die TSV Reinbek es möglich gemacht, dass Partner, Betreuer und Freunde zur Unterstützung der Betroffenen als eine große Hilfe mit dabei sein können.“

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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