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Ein Orgasmus ist zweifellos eine tolle Sache. Wäre es dann nicht schön, wenn man ihn gleich mehrfach hintereinander erleben könnte? Nun, das gibt es. Das Phänomen nennt sich multipler Orgasmus. Um von gutem Sex sprechen zu können, ist aber weder das eine noch das andere zwingend notwendig. Zum Glück! Statistisch gesehen kommen Männer beim Geschlechtsakt nämlich nur in etwa der Hälfte der Fälle zum Höhepunkt. Bei Frauen ist es sogar nur ungefähr jedes fünfte Mal. Noch seltener ist ein multipler Orgasmus. Immerhin: Frauen haben zwar insgesamt weniger Höhepunkte, aber bei ihnen ist die Chance auf einen multiplen Orgasmus wesentlich höher. Aber was ist das eigentlich genau? Einfach mehrere Orgasmen hintereinander? Schafft der Körper das überhaupt? Wir bringen Licht ins Dunkel. Außerdem geben wir dir den einen oder anderen Tipp, wie man die Chance auf einen Orgasmus erhöhen kann.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich nicht ganz einig, was genau ein multipler Orgasmus ist und was dabei im Körper passiert. Häufig wird aber von mehreren Orgasmen nacheinander oder einer Art Welle von Orgasmen gesprochen. Wobei die Zeitabstände zwischen den einzelnen Höhepunkten schwanken können. Insgesamt berichten etwa zehn Prozent der Frauen von multiplen Orgasmen. Dass vorrangig Frauen in diesen speziellen Genuss kommen, liegt an der bei ihnen kaum vorhandenen Entspannungsphase. Während der männliche Körper nach dem Höhepunkt erst mal in den Ruhemodus schaltet, kann der weibliche schnell wieder sexuelle Erregung empfinden und erneut zum Orgasmus kommen.
Und doch können auch Männer multiple Orgasmen erleben. Denn obwohl die Erholungsphase bei ihnen länger ist, kann es vorkommen, dass sie direkt nach dem Höhepunkt noch derart erregt und bereit sind, um in eine weitere nächste Runde zu starten. Allerdings passiert das bei Männern normalerweise nicht so schnell hintereinander wie bei Frauen.
Doch fangen wir von vorne mit einer der spannendsten Frage an:
Ein Orgasmus ist ein sehr intensives körperliches und emotionales Erlebnis. Und zwar der positiven Art! Wenn zwei Menschen Lust aufeinander haben und Zärtlichkeiten austauschen, steigert sich ihre Erregung. Diese kann sich bis zum Orgasmus hochschaukeln: einer explosionsartigen Entladung vieler schöner Empfindungen, kombiniert mit starken körperlichen Reaktionen. Was genau während eines Orgasmus passiert, lässt sich in vier Phasen zusammenfassen.
Zum sexuellen Höhepunkt zu kommen, ist toll. Und wenn das mehrfach passiert? Fantastisch! Aber nicht jeder Mensch kann regelmäßig oder überhaupt Orgasmen erleben. Und das muss er oder sie auch gar nicht. Sexualität, der Austausch von Zärtlichkeiten und die zwischenmenschliche Nähe können auch so ziemlich erfüllend sein. Ob es beim Sex zum Höhepunkt kommt, hängt von vielen Faktoren ab – sowohl körperlichen als auch geistigen. Statistisch gesehen kommen Frauen im Vergleich zu Männern seltener zum Höhepunkt. Das nennt man auch „Orgasmuslücke“ oder „Orgasm Gap“. Mädchen mit wenig sexueller Erfahrung sind davon häufiger betroffen. Das ist aber genauso normal wie das Phänomen, dass unerfahrene Jungs manchmal recht schnell zum Höhepunkt kommen. Der Körper ist am Anfang einfach noch etwas überfordert mit den phänomenalen neuen Reizen und reagiert dann entsprechend darauf. Aufgeregtheit spielt dabei natürlich auch eine Rolle – sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen.
Sollte es nicht auf Anhieb klappen, mach dir keine Sorgen. Und vor allem: Setz dich nicht unter Druck. Auch nicht, wenn deine Klassenkameraden oder Freundinnen erzählen, wie toll es bei ihnen im Bett läuft. Es ist nämlich gut möglich, dass an diesen Aussagen nicht viel dran ist. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall und dein Gegenüber will sich nur nicht die Blöße geben. Die von Pornos vermittelte Vorstellung, dass alle es unermüdlich miteinander treiben und einen Orgasmus nach dem anderen haben, entspricht ebenfalls selten der Realität. Denk dran: Ein sexueller Höhepunkt ist nichts, was man erzwingen kann. Je verbissener du an die Sache herangehst, desto geringer stehen die Chancen. Versuch einfach, ruhig zu bleiben und die Zärtlichkeiten zu genießen. Rede mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Findet heraus, was euch gefällt und übt euch in Geduld. Lernt euch besser kennen und versucht, euer gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Denn die geistige Nähe ist häufig ausschlaggebend dafür, dass du dich wirklich fallen lassen kannst. Und wenn das so ist, kommt der Orgasmus früher oder später von ganz allein. Vielleicht ja sogar ein multipler?!
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS
PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
Klaus M. Beier, Hartmut A. G. Bosinski, Kurt Loewit (Hrsg.): Sexualmedizin. Grundlagen und Praxis Elsevier/ Urban&Fischer, München/ Jena 2005
Erwin J. Haeberle: Die Sexualität des Menschen. Handbuch und Atlas. Magnus-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft. 2. erweiterte Auflage, de Gruyter, Berlin/ New York 1985
Clellan Stearns Ford, Frank Ambrose Beach: Formen der Sexualität. Das Sexualverhalten bei Mensch und Tier (= rororo-Sexologie. Band 8006-8007.). Rowohlt, Reinbek 1971