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Gehen "Jungs-Brüste" wieder weg?

Symbolbild für Pubertätsgynäkomastie

In der Pubertät verändert sich dein Körper und du wirst zum Mann. Deine Muskeln wachsen und im Gesicht und an anderen Körperstellen wachsen dir plötzlich Haare. Klar, das weißt du alles schon – und siehst es sicherlich auch längst am eigenen Leib. Vielleicht wächst da sogar mehr, als du dir wünschst – und zwar eine, also DEINE, Brust.


Das haben nur Mädchen! Das kann doch nicht „normal“ sein! Wir können dich beruhigen: Es ist völlig normal. Brüste können unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen auch bei dir als Junge wachsen. Fachleute nennen das Pubertätsgynäkomastie. Was das bedeutet, warum du dir darüber erst einmal keinen Kopf machen musst (weil es nur vorübergehend ist!) – und wie du damit umgehen kannst, erklären wir dir hier.

@doktorsex Volker erklärt, warum "Jungs-Brüste" normal sind

Was ist Pubertätsgynäkomastie?

Als Pubertätsgynäkomastie wird das Phänomen bezeichnet, dass bei jungen Männern im Laufe des Erwachsenwerdens ansatzweise Brüste wachsen, die denen von Mädchen im selben Alter ähneln. Die „Jungs-Brüste“ können sich als kleine, meist etwas druckempfindliche Beulen unter den Brustwarzen bemerkbar machen oder auch als Schwellung der Brustdrüsen, bei der die männliche Brust tatsächlich Ähnlichkeit mit der weiblichen hat.

Auslöser für die Pubertätsgynäkomastie ist in der Regel ein Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Sexualhormonen. Die Körper von Mädchen und Jungs bzw. Männern und Frauen produzieren sowohl Östrogen als auch Testosteron, nur eben in unterschiedlichen Mengen. Wenn der Hormonhaushalt während der Pubertät ins Schwanken gerät, kann es auch bei Jungen zu einem Überschuss an Östrogen kommen. Auf diesen reagieren die Brustdrüsen.

Übergewicht kann die Bildung von Jungs-Brüsten durchaus begünstigen. Von außen betrachtet ist es schwer festzustellen, ob die Brust durch Fetteinlagerung oder durch einen pubertätsbedingten Östrogenüberschuss wächst. Es kann auch durchaus sein, dass beides gleichzeitig auftritt.

In den meisten Fällen bilden sich die Brüste mit dem Ende der Pubertät wieder auf ein normales Maß zurück. Das liegt daran, dass dein Körper dann weniger Östrogen und dafür mehr Testosteron ausschüttet. In wenigen Fällen kann der Zustand auch dauerhaft sein. Das nennt man dann statt Pubertätsgynäkomastie eine echte Gynäkomastie.

Warum bekommen einige Jungs Brüste und wann geht das los?

Die Pubertätsgynäkomastie tritt laut aktuellem Erkenntnisstand bei rund 60 Prozent der jungen Männer auf. Du siehst: Mehr als die Hälfte deiner Altersgenossen erleben das Phänomen am eigenen Leib. Das bedeutet auch, dass die Pubertätsgynäkomastie einer von zwei Normalzuständen ist.

Bei welchen Jungs es zu dem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kommt, der zu einer Pubertätsgynäkomastie führt, kann man im Voraus meist nicht sagen. In der Regel tritt der Brustansatz bei Jungs im Alter von 14 Jahren auf.

Symptome bei einer Pubertätsgynäkomastie

Wenn bei dir ein Brustwachstum einsetzt, kann das sowohl auf beiden Seiten als auch nur auf einer Seite deiner Brust auftreten. In dieser Zeit kannst du hier ein Spannungsgefühl bis hin zu Schmerzen spüren. Da die männliche Brust Ansätze von Milchdrüsen aufweist, kann auch ein Ausfluss aus der Brustwarze zu den Symptomen zählen.

Bin ich krank, weil ich Pubertätsgynäkomastie habe?

Das ist wichtig: Die echte Pubertätsgynäkomastie ist keine Krankheit. Ist dagegen von einer Pseudo-Gynäkomastie die Rede, ist das ein Hinweis darauf, dass man an einer durch Fetteinlagerung verursachten Brustbildung leidet. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber Übergewicht in jungen Jahren kann zu Folgeerkrankungen wie Diabetes führen.

Was mache ich gegen „Jungs-Brüste“?

In den meisten Fällen verläuft eine Pubertätsgynäkomastie ohne Probleme und ist damit harmlos. Sie verschwindet von selbst. Dennoch solltest du mit „Jungs-Brüsten“ eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Bei der Untersuchung in der Praxis geht es darum, festzustellen, ob du eine normale Entwicklung durchmachst oder eine andere Erkrankung der Auslöser sein könnte. Ein Anzeichen, ob die Veränderung deiner Brust temporär ist oder nicht, sind deine Schamhaare. Wachsen sie, kannst du davon ausgehen, dass deine Brüste wieder kleiner werden, bis der „Normalzustand“ wieder erreicht ist. Wenn du einen Brustansatz hast, aber keine Schamhaare, solltest du das mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abklären.

Hast du Schamhaare, untersucht das medizinische Fachpersonal, nur um sicherzugehen, auch deine Hoden, deine Nieren und misst deine Hormone. Die meisten Medizinerinnen und Mediziner raten, alle zwei Jahre eine Folgeuntersuchung durchführen zu lassen.

Kann ich meine „Jungs-Brüste“ einfach wegtrainieren?

Kurz gesagt: Wenn die Ursache deines Brustansatzes eine Pubertätsgynäkomastie ist, lautet die Antwort schlicht nein. Dein Brustgewebe wird durch Hormone zum Wachstum veranlasst. Wenn aber eingelagertes Fett verantwortlich ist, kannst du die Männerbrüste durch eine gesündere Ernährung und Training wegbekommen. Im Fall einer Pubertätsgynäkomastie sorgt das Training der Brustmuskeln dafür, dass du deine Brust straffst und dein Brustansatz dadurch vielleicht etwas weniger auffällt.

Wie lange dauert die Pubertätsgynäkomastie?

In der überwiegenden Zahl der Fälle bildet sich der „Jungs-Busen“ gegen Ende der Pubertät vollständig zurück. Am häufigsten entstehen die „Jungs-Brüste“ rund um das 14. Lebensjahr. Bis sich der Brustansatz zurückbildet, können einige Jahre vergehen. Mach dir also keine Sorgen, wenn das bei deinen Freunden schneller geht als bei dir. Spätestens bis zum 20. Lebensjahr sollte sich dein Hormonhaushalt eingepegelt haben und die Brüste verschwinden.

Ich werde wegen meiner „Brüste“ gehänselt – was kann ich tun?

Der Übergang vom Jungen zum Mann geht mit vielen Veränderungen einher. Eine davon kann die Pubertätsgynäkomastie sein – das meist temporäre Anschwellen deiner Brustdrüsen. Viele Jungs leiden darunter. Und zwar nicht nur, weil sie das Gefühl haben, gängigen Körperbildern nicht zu entsprechen. Manche werden auch Opfer von Spott und Mobbing. Nimm das nicht einfach so hin! Suche dir Menschen, denen du dich anvertrauen kannst. Das können Freunde und Freundinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern oder Geschwister sein. Und ganz ehrlich, es zeugt von innerer Stärke, wenn du dir bei diesen Personen oder bei einem Therapeuten oder einer Therapeutin Hilfe suchst. Dir einzugestehen, dass du mit einem Problem nicht alleine klarkommst, ist ein mutiger und großer Schritt. Ein Schritt, den deine Mobber sich vermutlich nicht trauen würden. Sie sind nur in ihrer toxischen Gruppe – du bist stärker!

Fazit

Wenn du als Junge Pubertätsgynäkomastie hast, bedeutet das, dass bei dir in der Pubertät die Brustdrüsen anschwellen. Du bekommst einen Brustansatz, der der weiblichen Brust ähnelt. Dabei kann es sich um kleine Schwellungen, aber auch größere „Brüste“ handeln. In den meisten Fällen beginnt das um den 14. Geburtstag herum. Die „Jungs-Brüste“ verschwinden aber in der Regel mit dem Ende der Pubertät. Gehe auf jeden Fall zur Sicherheit zu einem Arzt oder einer Ärztin – nur, um mögliche Krankheiten auszuschließen.

Wichtig ist, dass du dich von diesem vollkommen normalen und weit verbreiteten Phänomen nicht ausbremsen lässt. Ob Pubertätsgynäkomastie oder nicht – du bist genau richtig, wie du bist.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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