Direkt zum Inhalt

Thüringen: Sinkender Krankenstand trotz Corona-Pandemie

Erfurt, 21. September 2020. Trotz Corona-Pandemie ist der Krankenstand in Thüringen im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Mit 5,2 Prozent liegt er damit erneut deutlich über dem Bundesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 52 krankgeschrieben. Allerdings gab es im Freistaat einen Anstieg der Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankung – um neun Prozent auf 170 Tage je 100 Beschäftigte. Bei den meisten anderen Erkrankungen sinken hingegen die Fehlzeiten und liegen insgesamt auch unterhalb des schweren Grippejahres 2018. 

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Demnach hatten im ersten Halbjahr 2020 DAK-versicherte Beschäftigte in Thüringen weniger Fehltage wie im Vorjahreshalbjahr: 9,5 Tage (1. Halbjahr 2019: 10,1 AU-Tage). Im Monatsvergleich war der Krankenstand 2020 nur im April und im Juni über dem jeweiligen Wert von 2019. Ansonsten blieben sie im ersten Halbjahr etwa auf dem Vorjahres-Niveau oder darunter. 

„Entgegen der Erwartungen ist ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben, obwohl es wegen der Pandemie noch bis Ende Mai die telefonische Krankschreibung gab“, erklärt Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. „Das zeigt, dass einfache und kontaktlose Formen für die Krankschreibung bei bestimmten Erkrankungen sehr sinnvoll sind.“ Die DAK-Gesundheit begrüßt deshalb die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Krankschreibung per Videosprechstunde. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Atemwegserkrankungen verursachen knapp ein Fünftel aller Fehltage
Über die Hälfte aller Fehltage im ersten Halbjahr 2020 lassen sich auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden. Sie sind für jeden fünfte Fehltag (21 Prozent) von Arbeitnehmern verantwortlich, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig sind. Danach folgen Atemwegserkrankungen mit 18 Prozent. Trotz des Anstiegs um neun Prozent im Vergleich zu 2019 liegt das Niveau aber mit 170 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer noch unter dem des schweren Grippejahres 2018 (217 Fehltage). „Auch dies zeigt, dass sich die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie bewährt haben,“ so DAK-Landeschef Marcus Kaiser.

Krankenstand blieb 2019 konstant
Der DAK-Gesundheitsreport für Thüringen analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt: Der Krankenstand im Freistaat blieb von 2018 auf 2019 konstant bei 5,3 Prozent. 

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 52.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Thüringen für das erste Halbjahr 2020 sowie für 2019 aus. 

Texte zum Download

Ihr Kontakt

Daniel Caroppo

Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland

Tübinger Straße 7
70178 Stuttgart

Aktualisiert am:
Telefonkontakt
040 2364855 9411

Oder per E-Mail an presse@dak.de