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Schleswig-Holstein: 59 Prozent mehr Fehltage wegen Psych-Erkrankungen

Kiel, 6. November 2023. Von Juli bis September 2023 gab es für ein Sommerquartal ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle in Schleswig-Holstein. Der Krankenstand lag im 3. Quartal 2023 mit 5,3 Prozent über dem schon sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals mit 4,5 Prozent. Im Durchschnitt hatte jeder und jede Beschäftigte fast fünf Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand war vor allem ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen. Laut Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit stiegen die Fehltage etwa wegen Depressionen oder Angststörungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte. Die Kasse warnt vor einem Teufelskreis von erhöhtem Krankenstand und stärker werdendem Personalmangel.

„Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Dazu kommt, dass viele Branchen durch Personalmangel unter besonderem Druck stehen. Die Themen Gesundheit und psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten müssen ganz oben auf die Agenda der Unternehmen.“

Mehr als 50 Prozent so viele Fehltage durch psychische Erkrankungen
Den stärksten Anstieg verzeichneten Muskel-Skelett-Probleme und psychische Erkrankungen. In der letzteren Gruppe – zu der auch Depressionen und Angststörungen gehören – ging der Arbeitsausfall um 58,9 Prozent hoch. Mit einem Anstieg von 64 auf 102 Fehltage je 100 Beschäftigte gab es hier den größten Arbeitsausfall.

Bei den Muskel- und Skelett-Erkrankungen betrug der Anstieg 22,3 Prozent, von 83 auf 101 Fehltage je 100 Beschäftigte. Bei vielen Krankschreibungen in dieser Erkrankungsgruppe ist davon auszugehen, dass sie zu einem gewissen Grad auch mit psychischen Belastungen in Verbindung stehen. Eine Menge – bis zu einem Drittel – der psychischen Erkrankungen verbergen sich in dieser Gruppe, etwa der psychosomatische Rückenschmerz.

Gesundheit der Beschäftigten schützen
Nach Einschätzung der DAK-Gesundheit trifft der stark erhöhte Krankenstand die Unternehmen in Schleswig-Holstein in Zeiten eines steigenden Personalmangels und ist zudem eng mit diesem verknüpft. Firmen und Betriebe in Deutschland sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren. „Die DAK-Gesundheit bietet sich als Partnerin an, wenn es darum geht, den Teufelskreis jetzt zu durchbrechen, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig zu sichern“, sagt Cord-Eric Lubinski.

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern war der Krankenstand in Schleswig-Holstein im 3. Quartal 2023 mit 5,3 Prozent leicht überdurchschnittlich hoch (Bund: 5,0 Prozent). Bundesweit hatten die Beschäftigten im Saarland den meisten Arbeitsausfall mit einem Krankenstand von 6,5 Prozent. Hier waren im Durchschnitt von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an jedem Tag im 3. Quartal 65 Beschäftigte krankgemeldet

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat für die Fehlzeitenanalyse zum 3. Quartal die Daten von 2,35 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten bundesweit durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen. Mehr zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm

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