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Dresdner Schülerin gewinnt Plakatwettbewerb gegen Komasaufen in Sachsen

Leipzig/Dresden, 1. Juni 2023. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit über 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen. In Sachsen kommt das beste Plakat von der 16-jährigen Julia Wrzyszcz, Schülerin des Bertolt-Brecht-Gymnasiums in Dresden. Sie setzte sich gegen rund 150 Teilnehmende im Freistaat durch und wurde jetzt zusammen mit den anderen Landessiegerinnen im Landesamt für Schule und Bildung in Leipzig geehrt. Sachsens Sozialministerin Petra Köpping ist Schirmherrin der Aktion im Freistaat.  

Ihr Siegerplakat und die Idee dahinter beschreibt Julia Wrzyszcz so: „Man sieht oft in Filmen, dass Menschen in ihrem eigenen Spiegelbild plötzlich eine ganz andere Person gegenübersteht. So geht es auch dem traurigen Mädchen in meinem Bild. Es wollte auf einer Party seine Traurigkeit im Alkohol ertränken und hat im Gegenteil die negativen Emotionen verstärkt. Nun sieht es eine bessere Version von sich in einer fröhlichen Welt ohne Alkohol. Diese lädt sie ein, in die bessere Welt zu kommen. Meine Botschaft: Es gibt immer jemanden, der helfen kann. Aber Alkohol ist keine Hilfe.“ Mit der beeindruckenden Arbeit gewinnt die 16-Jährige den Hauptpreis von 300 Euro. 

„Julia Wrzyszcz hat diesen Wettbewerb mit einem besonderen Bild für sich entschieden“, lobt Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung Sachsen. „Insgesamt ist es auch im 14. Wettbewerbsjahr beeindruckend zu sehen, wie viele Kinder und Jugendliche sich mit dem wichtigen Thema Alkoholmissbrauch tiefgründig auseinandergesetzt und kreative Plakate gestaltet haben.“ 
 
Staatsministerin Petra Köpping erklärt: „Es ist mir ein großes Anliegen Kinder und Jugendliche für gesundheitliche Gefahren zu sensibilisieren. Wir wissen, dass Alkohol die am häufigsten konsumierte Droge in Sachsen, auch unter Jugendlichen, ist. Eine frühzeitige Aufklärung über die mit dem Konsum von Alkohol einhergehenden Risiken verbunden mit der Möglichkeit zur Reflexion und Auseinandersetzung mit der Thema Alkoholkonsum, ist deshalb unerlässlich. Die Kampagne „bunt statt blau“ leistet dazu einen begrüßenswerten Beitrag und ordnet sich in zahlreiche Aktivitäten auf dem Gebiet der Suchtprävention in Sachsen ein. Ich freue mich als Schirmherrin der Kampagne, dass auch in diesem Jahr wieder 150 sächsische Schülerinnen und Schüler mit ihren hervorragenden vielfältigen Beiträgen am Wettbewerb teilgenommen haben. Das unterstreicht, wie wichtig und gewinnbringend die Auseinandersetzung mit dem Thema für eine gesunde Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ist, die mir persönlich sehr am Herzen liegt.“ 

Der zweite Platz im Landeswettbewerb ging an Noemi Hunger (15) vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Zwickau. Platz drei gewann Ida Kiep (17) von der Karl Schubert Schule Leipzig. Der Sonderpreis „Junge Talente“ war eine Teamarbeit von Serafina Uhlemann (13) und Florentine Geißler (14) aus Ebersbach-Neugersdorf. 

Die Landesjury hatte mit der Vielzahl an hervorragenden Kunstwerken eine schwere Aufgabe, die Siegerplakate auszuwählen. Zu ihr gehörten:

  • Ralf Berger, Präsident Landesamt für Schule und Bildung
  • Sandra Gockel, Landtagsabgeordnete (CDU)
  • Petra Čagalj Sejdi, Landtagsabgeordnete (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Amy Kirchhoff, Landesschülerrat Sachsen
  • Sonja Kohn, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Christine Enenkel, DAK-Landeschefin

Weniger jugendliche Rauschtrinker in Sachsens Kliniken 
Im Jahr 2021 mussten in Sachsen 915 Kinder und Jugendliche nach dem Alkoholrausch klinisch behandelt werden – davon 503 Jungen und 412 Mädchen. Das sind 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr (987 Betroffene). Damit setzt sich der rückläufige Trend bei den zehn- bis unter 20-Jährigen während der Pandemie fort: Bereits im ersten Corona-Jahr 2020 gab es im Freistaat einen Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zu 2019 (1.266 Betroffene). Dies zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes*. „Wir freuen uns über den anhaltend rückläufigen Trend betroffener Kinder und Jugendlicher“, so Enenkel. „Dennoch ist jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen eine zu viel. Deshalb setzen wir unsere Bemühungen in der Alkoholprävention konsequent fort.“

Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.

„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2023 ist bereits die vierzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 fast 130.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Mehr Informationen unter: www.dak.de/buntstattblau
 
* aus deutschen Krankenhäusern entlassene vollstationäre 10- bis unter 20-jährige Patienten mit Wohnort Sachsen, Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz 

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Leiter der Landesvertretung Sachsen

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