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Krankmeldungen wegen Psyche: Fälle steigen in Sachsen bei jüngeren Beschäftigten am stärksten

Dresden, 6. März 2024. Depressionen, chronische Erschöpfung oder Ängste: Der Arbeitsausfall wegen psychischer Leiden kletterte in Sachsen im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand. Mit 3,1 Fehltagen pro Kopf lagen die psychisch bedingten Fehltage sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. In den vergangenen zehn Jahren nahmen sie um 62 Prozent zu. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Sachsen hervor. Bei den Arbeitsunfähigkeits-Fällen gab es die stärksten Anstiege bei eher jüngeren Beschäftigten. Im Branchenvergleich liegt das Gesundheitswesen 46 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen. Die meisten Psych-Fehltage wurden von Depressionen verursacht, gefolgt von Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen.

Beim Blick auf die reinen Fallzahlen der einzelnen Altersgruppen fällt auf: Die größten prozentualen Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr hatten jüngere Beschäftigte. Während die Anzahl der Krankschreibungs-Fälle mit einer Psych-Diagnose bei allen DAK-versicherten Beschäftigten um 17 Prozent zunahm, stiegen die Fälle bei den 20- bis 34-jährigen Frauen um knapp ein Viertel und bei den 25- bis 29-jährigen Männern um 82 Prozent. „Die jüngeren Beschäftigten stehen teilweise erst am Anfang ihres Berufslebens. Deshalb brauchen sie unsere besondere Aufmerksamkeit in Fragen der seelischen Gesundheit“, sagt Steffen Meyrich, Leiter der DAK-Landesvertretung Sachsen.

Gesundheitswesen am stärksten betroffen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. Im sächsischen Gesundheitswesen gab es mit 4,5 Fehltagen pro Kopf den meisten Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen. Das waren 46 Prozent mehr Fehltage als im Durchschnitt aller Branchen. Meyrich: „Gerade die Beschäftigten, die sich selbst um das Wohlbefinden anderer Menschen kümmern, sind dabei selbst besonders psychisch belastet. Wir müssen gerade den Jüngeren mehr Unterstützung und Hilfsangebote bieten, damit sie resilienter gegen Stress und Belastungen werden.“ 

Depressionen häufigster Krankschreibungsgrund
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 27,6 Tage – das waren 2,7 Tage weniger als noch im Jahr zuvor und 6,7 Tage weniger als im Jahr 2020. Ein Blick auf die Einzeldiagnosen zeigt: In Sachsen waren Depressionen der wichtigste Krankschreibungsgrund. Auf Platz zwei folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen. Mit einer Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Andere neurotische Störungen, wie zum Beispiel chronische Erschöpfung, waren die dritthäufigste Ausfallursache. 
 
Betriebliches Gesundheitsmanagement zur Vorsorge
"Die Menschen sprechen in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste. Dadurch können Probleme eher als solche diagnostiziert und behandelt werden“, sagt Meyrich. Betroffene seien heute eher bereit, sich Hilfe zu holen. Sie bräuchten Unterstützungen aber auch am Arbeitsplatz. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) könne helfen, die Widerstandsfähigkeit der Organisation einer Firma zu stärken – und damit auch die der Belegschaft, so Meyrich. Die DAK-Gesundheit unterstützt Unternehmen im BGM und bietet beispielsweise eine Resilienzberatung mit Vorträgen, Seminaren und Workshops an. Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm 
Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 53.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. Sie informiert über seelische Erkrankungen unter: www.dak.de/psychreport 

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