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Rekordniveau bei psychischen Erkrankungen in Sachsen-Anhalt

Magdeburg, 6. März 2024. Depressionen, Ängste, Anpassungsstörungen: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor aufgrund von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gefehlt. Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 381 Fehltage, wie aus dem repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 86 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten jüngere Altersgruppen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es auch 2023 wieder im Gesundheitswesen. Die Branche lag 44 Prozent über dem Durchschnitt.

„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend. Hinzu kommt, dass zunehmend jüngere Erwachsene wegen dieser Erkrankungen bei der Arbeit ausfallen“, sagt Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Meyrich. In Sachsen-Anhalt hatten im Vergleich zu 2022 erwerbstätige Männer zwischen 15 und 19 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 101 Prozent. Bei den weiblichen Beschäftigten gingen in der Altersgruppe der 20-24 die Fehlzeiten mit 48 Prozent am stärksten hoch. 25- bis 29-jährige Frauen hatten mit einem Plus von 46 Prozent ebenfalls deutlich mehr Fehltage als gleichaltrige im Vorjahr.

Rekordhoch bei Belastungs- und Anpassungsstörungen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 30,5 Tage. Die meisten Fehltage entfielen auf schwere Belastungs- und Anpassungsstörungen und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 133 Fehltage je 100 DAK-Versicherte an. Depressionen kamen auf Platz zwei mit 127 Fehltagen je 100 DAK-Versicherte und stiegen um 15 Prozent an. 

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen: BGM am Arbeitsplatz wichtig
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Sachsen-Anhalt haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2023 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 548 Fehltage, 167 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen.  „Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden. Wir müssen psychische Erkrankungen aus der Tabu-Zone holen“, sagt DAK-Landeschef Meyrich. Der Psychreport der DAK-Gesundheit zeige, dass Betroffene heute eher bereit seien, eine Depression beispielsweise anzusprechen und sich Hilfe zu holen. „Wir brauchen Unterstützungen auch am Arbeitsplatz“, betont Meyrich. „Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft beschäftigen.“ Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) könne helfen, die Widerstandsfähigkeit der Organisation einer Firma zu stärken – und damit auch die der Belegschaft, so Meyrich. Die DAK-Gesundheit unterstützt Unternehmen im BGM und bietet beispielsweise eine Resilienzberatung mit Vorträgen, Seminaren und Workshops an.

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über Bundesniveau
Insgesamt liegt Sachsen-Anhalt bei psychisch bedingten Fehlzeiten über dem Bundesniveau, mit 18 Prozent mehr Fehltagen. Die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt sind insgesamt häufiger oder länge krank als im bundesweiten Durchschnitt.  

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 51.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 114.000 Menschen in Sachsen-Anhalt.

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Bild (Copyright: DAK-Gesundheit/iStock)

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Pressesprecherin Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

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