Saarland Spitzenreiter bei psychisch bedingten Fehltagen

• DAK-Gesundheit analysiert Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen bei rund 28.000 Beschäftigten
• Insgesamt 467 Fehltage je 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen
• Öffentliche Verwaltung besonders betroffen
Saarbrücken, 24. April 2025. Beschäftigte im Saarland hatten in 2024 mehr Arbeitsausfall aufgrund von psychischen Erkrankungen als Beschäftigte in anderen Bundesländern. So kamen statistisch auf 100 DAK-Versicherte 467 Fehltage, im Bundesdurchschnitt waren es 342 psychisch bedingte Fehltage. Wie der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, sind Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung besonders betroffen. Bezogen auf 100 Beschäftigte verursachten Depressionen und andere psychische Erkrankungen in dieser Branche 643 Fehltage und damit weit mehr als im Durchschnitt aller Branchen.
„Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung sind auffällig stark belastet. Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und die Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, weil damit oft lange Fehlzeiten und Stigmatisierung verbunden sind“, sagt Jürgen Günther, Landeschef der DAK-Gesundheit im Saarland. „Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und die Stärkung der mentalen Gesundheit. So wie wir beim betrieblichen Gesundheitsmanagement über Rückenbeschwerden oder Grippeschutz informieren, brauchen wir auch tabulose Informationen über Depressionen oder Angststörungen sowie Hinweise auf unterstützende Angebote“, so Günther.
Drei Brachen mit hoher Betroffenheit
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. Im Saarland haben diejenigen, die in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 643 Fehltage, also umgerechnet mehr als sechs Tage pro Kopf. Im Maschinen- Anlagen und Fahrzeugbau waren Beschäftigte am zweithäufigsten betroffen, hier war das Niveau mit 598 Fehltagen aber niedriger. Auch Beschäftigte des Gesundheitswesens waren mit 555 Fehltagen je 100 Versicherte überdurchschnittlich stark betroffen.
Psychische Erkrankungen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen stehen im Saarland mit 467 Fehltagen bezogen auf 100 Versicherte auf dem ersten Platz der Erkrankungsarten, die für die meisten Fehltage verantwortlich sind. Auf Platz zwei folgen Erkrankungen des Atmungssystems wie starke Bronchitis oder Husten und Schnupfen (435 Fehltage). Danach kommen die Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden mit 420 Fehltagen.
Förderung von seelischer Gesundheit in Arbeitswelt nötig
Im Ländervergleich ist das Saarland Schlusslicht bei psychischer Gesundheit. „Der Arbeitsausfall ist deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt. Die Unternehmen bei uns kommen um eine Förderung der seelischen Gesundheit nicht mehr herum“, sagt Günther. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein großes Potential. „Über das BGM der DAK-Gesundheit gibt es beispielsweise ganz neu ein spezielles Fortbildungsangebot zum Mental Health Pilot“, so Günther. „Sie fungieren im Unternehmen als Lotse oder Lotsin, wenn es um den Erhalt der mentalen Gesundheit geht. Mental Health Piloten werden unter anderem darin geschult, mentale Belastungen und Beanspruchungen zu erkennen. Und sie stehen den Beschäftigten als Ansprechperson zur Seite, um auf Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufmerksam zu machen“, erklärt der DAK-Landeschef.
Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 28.000 DAK-versicherten Beschäftigten im Saarland ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands.
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Daniel Caroppo
Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland
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