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71 Prozent mehr Krankschreibungen in Rheinland-Pfalz

Mainz, 14. August 2023. Der Krankenstand der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Es gab 71 Prozent mehr Fälle als im Vorjahreshalbjahr. Über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatten bis Ende Juni 2023 bereits mindestens eine Krankschreibung. So eine hohe Quote (52,3 Prozent) wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht. Nach einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit stieg der Krankenstand auf sechs Prozent. Das ist der höchste Stand in Rheinland-Pfalz seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren, teilte die Kasse mit.

„Schon im ersten Halbjahr haben wir so hohe Quoten bei den Betroffenen erreicht, wie wir sie sonst erst für das Gesamtjahr erreichen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir einen enormen Anstieg von 71 Prozent“, erklärt Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. „Waren es im ersten Halbjahr 2022 noch rund 61 Krankschreibungs-Fälle bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte, sind es in diesem Halbjahr fast 104 Fälle.“ Vor allem kurze Erkrankungsfälle seien häufiger gewesen als sonst. „Das sehen wir daran, dass die Beschäftigten durchschnittlich nur rund zehn Fehltage pro Fall hatten. Die Falldauer in früheren Halbjahren war immer wesentlich höher.“

Fallzahlen mit Atemwegserkrankungen mehr als verdoppelt
Auf die Fehlzeiten der Beschäftigten haben sich vor allem die häufigen Atemwegserkrankungen ausgewirkt. So gab es bei den Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte mehr als eine Verdoppelung der Fälle – von etwa 16 auf rund 36 Fälle je 100 Beschäftigte.

Zu einem deutlichen Anstieg kam es ebenfalls bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen. Hier ging die Anzahl der Fälle bei 100 Beschäftigten von knapp acht auf rund 12 Fälle hoch. Bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen gab es bezogen auf 100 Beschäftigte knapp fünf Fälle (2022: drei Fälle). 

Die Fehlzeiten durch Corona gingen in Rheinland-Pfalz deutlich zurück. Sie hatten nur noch einen Anteil von drei Prozent am Krankenstand. Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch rund sieben Prozent.

Berufe mit Personalmangel haben die höchsten Krankenstände
Die Analyse zeigt auch, dass krankheitsbedingter Arbeitsausfall in Berufen mit Personalmangel besonders stark ist. So hatten beispielsweise Beschäftigte im Bereich Fahrzeugführung pro Kopf fast 15 Fehltage. Im Durchschnitt aller Berufe waren es nur rund zehn Tage. Auch bei den durch Personalmangel gekennzeichneten Erziehungsberufen, etwa in Kitas, ist der Krankenstand weit überdurchschnittlich hoch. Hier hatten Beschäftigte im Schnitt rund 14 Fehltage. 

„Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen dem Personalmangel in bestimmten Berufen und dem Krankenstand dort“, erklärt Rainer Lange. „Personalmangel kann zu einer Überlastung führen, die die Gesundheit entscheidend beeinträchtigt. Das Ergebnis sind mehr Fehltage – was die Personalsituation weiter verschärft. Das ist ein Teufelskreis!“ Der hohe Krankenstand mache deutlich, dass sich beim Thema Arbeit die gesundheitliche Dimension nicht wegblenden lässt. „Die Unternehmen in Rheinland-Pfalz sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) investieren.“

Die DAK-Gesundheit hilft Unternehmen in Rheinland-Pfalz mit BGM-Angeboten dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. Mehr dazu unter: www.dak.de/bgm

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