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NRW: 27 Prozent der jüngeren Beschäftigten erleben Generationenkonflikte im Job

  • DAK-Gesundheitsreport untersucht Arbeitswelt der unter 30-Jährigen: Job-Präferenzen, Umgang mit Gesundheit und Fehlzeiten

  • Unter 30-Jährige häufiger, aber kürzer krankgeschrieben

Düsseldorf, 26. September 2025. 27 Prozent der jüngeren Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen erleben im Arbeitsalltag Generationenkonflikte. Unter allen Beschäftigten sind es mit 22 Prozent etwas weniger, die von Spannungen zwischen verschiedenen Altersgruppen berichten. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“. Rund 1,8 Millionen Erwerbstätige in NRW gehören zu dieser jungen Beschäftigungsgruppe unter 30 Jahren. Der Report beleuchtet Aspekte im Berufsleben, die für die Gen Z wichtig sind und zeigt auf, wie die junge Generation mit ihrer Gesundheit umgeht. Die Pandemie hat sie geprägt und sie ist nach eigener Aussage deutlich vorsichtiger im Umgang mit Infekten als vor Corona. Ihr Krankenstand lag 2024 mit 4,8 Prozent insgesamt unter dem aller DAK-versicherten Beschäftigten in NRW (5,6 Prozent).

„Für viele Beschäftigte sind Generationenkonflikte im Arbeitsalltag ein wichtiges Thema. Arbeitgeber sollten Verständnis für die junge Generation aufbringen und gezielt ein gesundes Miteinander fördern“, sagt Anke Eschweiler, stellvertretende Landeschefin der DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen. „Dauerhafter Erfolg basiert auf Teams in denen verschiedene Generationen zusammenarbeiten. Unternehmen sollten aktiv den Austausch zwischen den Altersgruppen stärken.“

Teamzusammensetzung ist entscheidend
Für den Gesundheitsreport 2025 wurden anonymisierte Daten von rund 420.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen durch das Berliner IGES Institut ausgewertet und rund 1.000 Erwerbstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren durch das Forsa-Institut repräsentativ befragt. Die Beschäftigten der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen ein Fünftel der neun Millionen Erwerbstätigen in NRW aus. Unternehmen, Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Gleichzeitig erleben 22 Prozent aller Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen Spannungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen, bei der Gen Z sind es 27 Prozent. Wenn sie in älteren Teams arbeiten, geben bundesweit 44 Prozent der jüngeren Beschäftigten an, zumindest hin und wieder von Generationenkonflikten betroffen zu sein. In Nordrhein-Westfalen besteht rund ein Viertel der Teams in den Unternehmen aus überwiegend älteren Kolleginnen und Kollegen.

Wünsche der Gen Z an die Arbeitswelt
Für 70 Prozent der Gen Z ist das Arbeitsklima, also ein gutes Verhältnis zu den Arbeitskolleginnen und -kollegen sehr wichtig. Auf Platz zwei rangieren eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, gefolgt von einer guten Einarbeitung bei Neueinstieg. Wie die Befragung zeigt, haben diese Aspekte auch für Beschäftigte insgesamt eine hohe Priorität. Lediglich die Gewichtung variiert: Während ein gutes Arbeitsklima 70 Prozent der jüngeren Befragten sehr wichtig ist, geben dies nur 64 Prozent der Beschäftigten insgesamt an. Auch eine gute Bezahlung priorisieren insgesamt 48 Prozent, jüngere Beschäftigte dagegen zu 57 Prozent.

Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Zeit hat alle Altersgruppen beim Umgang mit ihrer Gesundheit geprägt. Viele Beschäftigte in NRW berichten, seit Corona generell vorsichtiger mit Infekten zu sein – die Gen Z mit 54 Prozent etwas häufiger als die Gesamtheit der befragten Beschäftigten mit 53 Prozent. Daneben geben 30 Prozent der Jüngeren an, sich bei Erkältungssymptomen eher krankschreiben zu lassen als vor der Pandemie, bei den Beschäftigten ab 50 sind es mit 16 Prozent deutlich weniger. Über alle Altersgruppen hinweg geben dies 19 Prozent an

Krankenstand der Jüngeren ist unterdurchschnittlich
Laut DAK-Gesundheitsreport liegt der Krankenstand der unter 30-Jährigen in NRW bei 4,8 Prozent und damit unter dem der DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt (5,6 Prozent). Jüngere Beschäftigte sind zwar häufiger ärztlich krankgeschrieben, dies jedoch im Durchschnitt kürzer. Die Zahl der Fälle ist bei ihnen um 42 Prozent höher (296 Fälle je 100 Versicherte versus 209 Fälle), die Falldauer mit 5,9 Tagen aber deutlich geringer. Fehltage ohne ärztliche Krankschreibung sind im Report nicht erfasst.

Jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mehr Atemwegsfehltage (plus 93 Tage je 100 Beschäftigte) und weniger Muskel-Skelett-Probleme (minus 170 Tage je 100 Beschäftigte). Bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall kommen die Beschäftigten unter 30 ebenfalls auf weniger Fehltage als der Durchschnitt. Trotzdem ist die Bedeutung von psychischen Erkrankungen für das Krankschreibungsgeschehen bereits bei ihnen hoch.

„Gerade junge Menschen brauchen beim Start ins Berufsleben Unterstützung“, sagt Anke Eschweiler. „Betriebliches Gesundheitsmanagement kann dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Es hilft, Vorurteile abzubauen, den wertschätzenden Austausch zu fördern und ein gesundes produktives Miteinander aller Generationen im Unternehmen zu ermöglichen.“

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mehr Infos dazu unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm

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(Copyright: GettyImages_ RgStudio/DAK-Gesundheit)

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